Brennerei von Westernhagen & Sohn
Die Brennerei von Westernhagen & Sohn wurde im Jahr 1872 gegründet.
1907 wurde das Unternehmen in der „Vereinigung der Nordhäuser Kornbranntwein-Fabrikanten e. V.“ unter der Nummer 66 geführt. Zu dieser Zeit war Fritz Wiegand der Inhaber und betrieb die Brennerei sowie die angeschlossene Likörfabrik in der Bahnhofstraße 6.
Einige Jahre später verkaufte Wiegand die Brennerei an Anton Hartmann, und das Unternehmen wurde daraufhin unter der Nummer 65 in den Aufzeichnungen der Brennereivereinigung verzeichnet. Unter der Leitung von Anton Hartmann erlebte die Brennerei eine Blütezeit. Einer der bekanntesten Momente in der Geschichte der Familie Hartmann war 1913, als Kurt Hartmann, der Sohn von Anton Hartmann, in Johannisthal sein Pilotenexamen auf einer Jeannin-Stahl-Taube bestand und damit der erste Nordhäuser Flieger wurde.
Anton Hartmann musste vermutlich aufgrund des Ariergesetzes in der NS-zeit seine Brennerei und Likörfabrik aufgeben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den politischen Umwälzungen begann Paul Hartmann, der Sohn von Anton Hartmann, die Brennerei und Likörfabrik in der Arnoldstraße 5 (vormals Luisenstraße) neu zu betreiben. Paul führte den Betrieb weiter, bis es 1972 im Zuge der Verstaatlichung in der DDR zum VEB Boonekamp überging.
Eines der Hauptprodukte der Brennerei von Westernhagen & Sohn war der Boonekamp, ein beliebter Kräuterlikör, der von dieser Firma als erste auf den Markt gebracht wurde.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hans-Dieter Werther, Paul-Ludwig Schierholz, Steffen Iffland: 500 Jahre Nordhäuser Brennereitradition. Nordhausen-Salza: S. Iffland, 2007.