Braunsteinhaus
Das Braunsteinhaus ist das ehemalige Zechenhaus des hier wohl bereits im Mittelalter, bergmännisch fachgerecht seit Anfang des 18. Jh. betriebenen Manganerzbergbaus. Heute befindet sich eine Waldgaststätte in dem Haus.
Lage
Das Braunsteinhaus liegt ca. 3,5 Kilometer von Ilfeld entfernt ist ist von der Landstraße Ilfeld–Appenrode über einen befestigten Fahrweg durch Laubwälder erreichbar.
Geschichte
Braunstein ist eine alte bergmännische Bezeichnung für derbe braunschwarze Manganerze. Mangan war schon im Mittelalter ein gesuchter Rohstoff. Die im Harz verbreiteten Venetianersagen gehen vermutlich auf Prospektoren (Fachleute die Bodenschätze erkunden) aus Venedig, zurück, die hier nach dem sehr hochwertigen Braunstein suchten. Venedig war seit dem frühen Mittelalter das Zentrum der europäischen Glasmacherkunst. Eines der dort gehüteten Geheimnisse war das Verfahren zur Herstellung von farblosen Gläsern, zu deren Produktion ein Zusatz von Manganoxid erforderlich war.
Neben den Manganerzen wurde im Gräflich Stolberg Hohnsteinschen Forst auch Eisenerz abgebaut. Der Manganerzabbau wurde zunächst bis zum Jahr 1890 betrieben und dann wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt. Ab 1916 folgte eine zweite Bergbauperiode, die im Jahr 1922 mit der endgültigen Stilllegung des Ilfelder Manganerzbergbaus endete.
Die heutigen Sachzeugen des Bergbaus in Form von Halden, steilwandigen Tagebauen, Pingen und verbrochenen Stollenmundlöchern stammen überwiegend aus den letzten Betriebsperioden während des Ersten Weltkrieges.
Literatur
- Horst Graevert: Die Ilfelder Braunsteinhäuser. In: Meyenburg Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 10/1985), S. 10–18.