Schurzfell

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Schurzfell ist die Bezeichnung für eine Siedlung im Norden von Salza. Hier existierte einst eine gleichnamige Feldschmiede mit einer Gaststätte.

Geschichte

Im Jahr 1716 entstand an der Alten Heerstraße die Feldschmiede „Schurzfell“ (Schurz = Schürze). Durch ihre günstige Lage wurde sie Zielort für Geschirrführer, Fuhrknechte usw., die dort ihre Wagen reparieren ließen. Für Wartende bei Reperaturarbeiten wurde mitunter Bier aus Woffleben ausgeschenkt, wogegen 1717 der Magistrat von Nordhausen protestierte, da nach städtischen Privilegien „jegliches Bier in einer Entfernung einer Meile rund um die Stadt aus Nordhausen bezogen werden müsse.“[1] Doch die preußische Regierung in Halberstadt duldete den Ausschank, die zeitlich begrenzte Genehmigung dazu erlosch jedoch vermutlich. Im Jahr 1754 ließ Friedrich der Große hier seine Kutsche durch den Schmiedemeister Mehler reparieren. Nach einer Legende bekam der Schmied im Juli 1754 die königliche Schank-Konzession für die Gaststätte „Zum Schurzfell“. Der damalige Verbindungsweg erhielt ebenfalls den Namen Am Schurzfell, von 1933 bis 1945 trug er den Namen „König-Friedich-Weg“. Die Gaststätte entwickelte sich zu einem bekannten Ausfugs- und Tanzlokal; 25 Gastwirte waren in ihrer 200jährigen Geschichte hier tätig. Erfolgreichster Wirt war Otto Klettke von 1923 bis 1957. Mit dem letzten Pächter Hermann Hohn erlosch 1961 nach 207 Jahren die königliche Schankgenehmigung. Die Gaststätte wurde verkauft und zweckentfremdet genutzt. Am 10. Mai 1992 wurde das Gebäude durch Brandstiftung zerstört. 1997 wurden am Standort zwei Mehrfamilienhäuer errichtet. Seit April 2010 besitzt die Siedlung einen Haltepunkt der Harzquerbahn.[2]

Literatur

Einzelnachweise