Johann Pandocheus

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Johann Pandocheus
[[Bild:|220px|Johann Pandocheus]]
Pandochäus, Johann
Pandocheus, Johannes
Wirth, Johannes aus Bernburg ((VD-16))
Wirth, Johannes d.J.
Pantochaeus, Johannes
Pandochaeus, Johannes
Pandochoeus, Johannes
geb. 1550 in Schackstedt
gest. 1622 in Sangerhausen
Pfarrer, Superintendent
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 121677958
DNB: Datensatz

Johann Pandocheus, auch Pandochäus, (1550 in Schackstedt; gest. 1622 in Sangerhausen) war von 1590 bis 1598 Pfarrer an der Kirche St. Nikolai in Nordhausen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pandocheus studierte Theologie in Leipzig und Wittenberg (Magister 1573) und Helmstedt. Johann Pandocheus war 17 Jahre Pastor in Wiehe und kam am 20. Mai 1590 nach Nordhausen. Am 9. August 1597 unterzeichnete er die Konfession. Aufgrund seiner Predigt über die Kindertaufe wurde er von den Fakultäten in Wittenberg, Jena und Tübingen verdächtigt, Calvinist zu sein, und wegen mehrerer schriftlich veröffentlichter Artikel entlassen. Dies geschah am 27. August 1600 zusammen mit vier anderen Predigern.

Zitat Bedeutsamer wurde es, daß seit 1590 der erste Geistliche der Stadt, Johann Pandochäus, Pfarrer an St. Nikolai, dem Calvinismus zuneigte und dadurch die Gemüter erregte. In einer ganzen Reihe von Schriften, besonders in denen über die Prädestination vom Jahre 1596 und 1597, setzte sich Pandochäus immer unverhohlener für den Calvinismus ein. Gegen diese Schriften wandte sich sein eigener Diakonus Johann Siford und danach noch energischer und schärfer Johann Rüger, Pastor am Frauenberge. (…) Als trotz dieses Bekenntnisses der Stadt zu Luther Pandochäus nicht abließ, für den Calvinismus einzutreten, und die von den Universitäten Wittenberg, Jena und Tübingen eingeholten Gutachten seine Anschauungen als calvinistisch verdammten, wurde er 1600 seines Amtes entsetzt. Zitat
                    — Hans Silberborth: Epigonen. In: Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen (1927)

Nach seiner Entlassung war Pandocheus Superintendent in Sangerhausen. Seit dieser Zeit mussten die Prediger einen schriftlichen Revers versiegelt an den Magistrat senden. Während seiner Amtszeit wurden die leges ministerii im Jahr 1592 entworfen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Drey Christliche JubelPredigten/ Von dem/ im Hochlöblichen Churfürstenthumb Sachsen/ angestellten Lutherischen JubelFest : darinen das Bapstthumb mit seinen rechten Farben abgemahlet wird / Gehalten aus dem Cap. 12. Danielis, zu Sangerhausen/ den 31. Oct. 1. und 2. Novemb. Anno 1617. Durch Johannem Pandocheum, der heiligen Schrifft Doctorem, Pfarrern und Superintendenten daselbst. Leipzig: Apel , 1617. (Online)