Volksschule Sophienhof

Aus NordhausenWiki
Version vom 9. Oktober 2024, 09:21 Uhr von Vincent Eisfeld (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Die '''Volksschule Sophienhof''' war eine kleine Dorfschule in der Siedlung Sophienhof, die eng mit der örtlichen Kirchengeschichte verbunden ist. Die Schule wurde erstmals 1734 erwähnt und hatte im Laufe der Jahre verschiedene Standorte. == Geschichte == Die kleine Waldsiedlung Sophienhof wurde zwischen 1717 und 1720 durch Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode gegründet. Die Schule entstand im Zusammenhang mit dem örtlichen Kirchenwesen.…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Volksschule Sophienhof war eine kleine Dorfschule in der Siedlung Sophienhof, die eng mit der örtlichen Kirchengeschichte verbunden ist. Die Schule wurde erstmals 1734 erwähnt und hatte im Laufe der Jahre verschiedene Standorte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Waldsiedlung Sophienhof wurde zwischen 1717 und 1720 durch Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode gegründet. Die Schule entstand im Zusammenhang mit dem örtlichen Kirchenwesen. Der erste bekannte Schulmeister, ein Herr Hoppe, unterrichtete ab 1734. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl und der Isolation des Ortes musste der Unterricht anfangs zwischen verschiedenen Orten organisiert werden.

1842 wurde eine Schule im nahegelegenen Rothesütte eröffnet, und die Kinder aus Sophienhof besuchten den Unterricht dort an vier Tagen der Woche. Die beiden anderen Tage wurden sie in Sophienhof von einem Geistlichen unterrichtet. 1868 wurde die Schule geschlossen, und die Schüler wurden dauerhaft in Rothesütte unterrichtet. 1892 erhielt Sophienhof wieder einen eigenen Lehrer, und ab 1894 wurde eine Lehrerin, Fräulein Clauser, eingestellt. Das Schulgebäude befand sich im oberen Teil des Hauses Nr. 6. Schulverband und Unterrichtsorganisation

1898 wurde ein Schulverband gegründet, der Sophienhof und umliegende Forsthäuser wie Christianenhaus, Hufhaus und andere umfasste. Wegen der geografischen Abgeschiedenheit mussten Kinder und Lehrer teils lange und beschwerliche Wege auf sich nehmen, um zwischen Sophienhof und Rothesütte zu pendeln.

Der Lehrer und Kunstmaler Hermann Jerusalem war in den 1930er-Jahren an der Schule tätig. Nach seinem Tod im Zweiten Weltkrieg übernahm seine Frau Hilde Auth, die sich um eine Lehrgenehmigung bemühte und ab 1941/42 offiziell in Sophienhof unterrichtete. In der Nachkriegszeit geriet sie aufgrund ihrer bürgerlichen Herkunft in Konflikt mit den neuen Behörden. Diese Umstände führten 1952 beinahe zu ihrer Entlassung, woraufhin sie schließlich 1958 in die Bundesrepublik Deutschland floh. Bis zu diesem Zeitpunkt unterrichtete sie Kinder der ersten bis vierten Klasse in Sophienhof.

1957 wurde die Volksschule Sophienhof endgültig geschlossen. Die Schüler wurden fortan mit einem Schulbus nach Ilfeld gebracht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Liebenrodt: 2023-1993: 30 Jahre "Ilfelder Heimatmuseum". Mit einem Streifzug durch die fast 500-jährige Schulgeschichte aus Ilfeld-Wiegersdorf. Ilfeld: Eigenverlag, 2022.