Volksschule Wiegersdorf

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Die Volksschule Wiegersdorf ist eine historische Bildungseinrichtung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1657 wurde erstmals eine eigene Schule in Wiegersdorf gegründet wurde. Zuvor hatten die Kinder des Ortes wahrscheinlich nur unregelmäßig Zugang zu Bildung und besuchten möglicherweise Schulen in den umliegenden Orten, wie beispielsweise in Osterode oder Ilfeld. Die Gründung der Schule erfolgte in einer unruhigen Zeit, in der der Dreißigjährige Krieg auch die Bildungsinstitutionen beeinflusste. Es wird vermutet, dass der Unterricht hauptsächlich auf religiöse Themen beschränkt war und oft von Geistlichen abgehalten wurde.

Mit der Wiedervereinigung der Kirchengemeinden Wiegersdorf und Osterode im Jahr 1629 übernahm der Osteroder Pfarrer auch die Funktion des Lokalschulinspektors für Wiegersdorf. Dies blieb so, bis Wiegersdorf wieder eigene Lehrer erhielt, die auch als Kantoren bekannt waren. Diese enge Verknüpfung der Schule mit kirchlichen Ämtern setzte sich auch in den folgenden Jahrhunderten fort. Die Lehrer waren oft auch als Kantoren, Organisten und Küster tätig und spielten somit eine zentrale Rolle im religiösen und sozialen Leben des Ortes. Schulgebäude und räumliche Erweiterungen

Das erste Schulgebäude, das 1797 erbaut wurde, befand sich an der Hohnsteiner Straße 18 und war bis 1905 in Betrieb. Aufgrund wachsender Schülerzahlen und mangelnder räumlicher Kapazität wurde 1906 ein neues Schulgebäude errichtet. Die Einweihungsfeier am 5. Juni 1906 war ein gesellschaftliches Ereignis, das mit Musik und Festlichkeiten begangen wurde. Die Baukosten für den neuen Schulbau wurden teils durch freiwillige Spenden und teils durch Mittel aus der Schulkasse gedeckt. Kirchliche und schulische Integration

Die erste Lehrerstelle an der Schule, die offiziell ab 1906 bestand, war eng mit verschiedenen kirchlichen Nebenämtern verbunden. Der Lehrer übernahm nicht nur das Unterrichten, sondern auch Aufgaben als Kantor, Organist, Lektor und Küster. Diese kirchlichen Verpflichtungen zeigen die enge Verflechtung von Kirche und Bildungseinrichtungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schulen von Wiegersdorf und Ilfeld am 1. August 1945 wieder eröffnet. Doch die Eigenständigkeit der Wiegersdorfer Schule endete am 8. Mai 1946, als sie mit der Schule in Ilfeld zur „Schule der Einheit“ zusammengelegt wurde. Der Unterricht fand jedoch weiterhin in Wiegersdorf statt, bis 1984 die neue POS im Steinfeld gebaut wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Liebenrodt: 2023-1993: 30 Jahre "Ilfelder Heimatmuseum". Mit einem Streifzug durch die fast 500-jährige Schulgeschichte aus Ilfeld-Wiegersdorf. Ilfeld: Eigenverlag, 2022.