Brennerei C. Schulze

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Die Brennerei C. Schulze in der Weidenstraße 21 in Nordhausen, war ein wichtiger Bestandteil der industriellen und landwirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Ihre Ursprünge lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen, als die Familie Schulze das Unternehmen gründete und es über Generationen hinweg weiterführte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen C. Schulze wurde in den frühen 1830er Jahren gegründet und entwickelte sich rasch zu einer bekannten Kornbranntwein-Brennerei und Likörfabrik. 1935 feierte sie ihr 100-jähriges Bestehen. Zu den Besitzern der Brennerei gehörten Fritz Schulze und seine Frau Marie, die beide 1929 verstarben und das Unternehmen ihren Erben hinterließen.

1907 war die Brennerei unter der Leitung der Erben von Rudolf Schulze, dem Vater von Fritz, in den Mitgliederlisten der „Vereinigung der Nordhäuser Kornbranntwein-Fabrikanten e. V.“ verzeichnet.

Besonders in den 1870er und 1880er Jahren erlebte die Brennerei ihre Blütezeit. Zu dieser Zeit waren die Martinsfeste, die in den Brennereien gefeiert wurden, ein herausragendes Ereignis im Jahreskalender.

Die Brennerei C. Schulze war vor allem für die Herstellung von Kornbranntwein und Likören bekannt. Neben dem „Nordhäuser Korn“ produzierte das Unternehmen auch eine Vielzahl anderer Spirituosen. Die Produktion erfolgte sowohl in der Weidenstraße als auch in den angrenzenden Gebäuden, die Teil des umfangreichen Betriebs waren. Die Brennerei spielte eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft und war ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Heinrich Schulze, der ebenfalls in den 1930er Jahren als Brennereibesitzer in der Weidenstraße 21 verzeichnet ist, führte das Unternehmen weiter, bis es durch Luftangriffe auf Nordhausen zerstört wurde. Der Krieg bedeutete das Ende vieler historischer Betriebe in der Region, und auch die Brennerei konnte nach den Zerstörungen nicht mehr an ihre frühere Bedeutung anknüpfen. Die Familie Schulze versuchte nach dem Krieg, die Brennerei wieder aufzubauen, aber die politischen und wirtschaftlichen Umstände nach der Besetzung durch die sowjetischen Truppen erschwerten dies.

Mit dem Einzug der sowjetischen Besatzungsmacht und der Enteignung der Brennerei durch das Dekret Nr. 124/126 der Militäradministration im September 1945 endete die 125-jährige Geschichte des Unternehmens. Die Familie Schulze verlor ihr Eigentum, und die Gebäude wurden nach und nach für andere Zwecke genutzt.

Nachkriegszeit und Schließung der Brennerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelände der Brennerei wurde von der BSB Georg Hügues KG übernommen, die die Räumlichkeiten für die Trocknung von Produkten nutzte, die in der Erdöl- und Erdgasindustrie eingesetzt wurden. Die ehemalige Brennerei diente in den Nachkriegsjahren zudem als Produktionsstätte für das „Fürst-Pückler-Eis“.

Dorothea Tullmin, geborene Schulze und letzte Betriebsleiterin der Brennerei, führte den Betrieb noch bis zur endgültigen Schließung. Die Produktion von Spirituosen wurde schließlich eingestellt, und die Gebäude wurden abgerissen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]