Franz Ernst Filter

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Franz Ernst Filter
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geb. 3. Oktober 1768 in Nordhausen
gest. 17. August 1807 in Nordhausen
Arzt
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Datenbank.Nordhausen
DbNDH: Q42790
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 129733326
DNB: Datensatz

Franz Ernst Filter (geb. 3. Oktober 1768 in Nordhausen; gest. 17. August 1807 ebenda) war Arzt und und Stadtphysikus von Nordhausen.

Leben

Filter entstammte einer angesehenen Nordhäuser Patrizier- und Gelehrtenfamilie. Sein Vater Johann Chilian August Filter (1733-1804) war Senator und Kaufmann in Nordhausen. Nach dem Schulbesuch in Nordhausen studierte Franz Ernst Filter Medizin an der Universität Jena. Dort promovierte er 1791 mit einer Arbeit mit einer „Abhandlung über die Angusturarinde und ihren medicinischen Gebrauch“ zum Dr. med. Zu seinen prägenden Lehrern in Jena zählten unter anderem der Anatom Samuel Thomas Soemmerring und der Kliniker Justus Christian Loder.

Unmittelbar nach seinem Studium ließ sich Filter 1791 als praktischer Arzt in seiner Heimatstadt Nordhausen nieder. Im Jahr 1800 wurde Filter als Nachfolger von Johann Wilhelm Marcellin zum Stadtphysikus von Nordhausen berufen. In dieser Funktion oblagen ihm vielfältige Aufgaben im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens. Ein besonderes Verdienst Filters ist die Einführung der Pockenschutzimpfung mittels Kuhpockenlymphe im Jahr 1801 in Nordhausen. Zuvor hatte er erfolgreich in der Zeitung dafür geworben. Innerhalb von neun Monaten ließen sich etwa ein Drittel aller Nordhäuser Kinder impfen. Damit gehörte Nordhausen zu den ersten Städten in Deutschland, die diese Impfung einführten.

Während einer Scharlachepidemie ab 1799 in Nordhausen untersuchte Filter das Krankheitsbild systematisch. Seine genauen klinischen Beschreibungen der Symptomatik und des Krankheitsverlaufs haben bis heute Bestand. In seiner Analyse orientierte sich Filter streng an der klinischen Beobachtung ohne Rückgriff auf überlieferte medizinische Lehrmeinungen. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1804 in einer medizinischen Fachzeitschrift.

Neben seiner ärztlichen Tätigkeit setzte sich Filter auch persönlich für einzelne Patienten ein. In mehreren Zeitungsaufrufen bat er erfolgreich um Spenden für die Linderung der Nöte Schwerkranker und Sterbender.

Franz Ernst Filter starb am 17. August 1807 im 38. Lebensjahr in Nordhausen. Die Umstände seines frühen Todes sind nicht überliefert. Er wurde auf dem Spendekirchhof bestattet.

Familie

1798 heiratete er Sophie Friederike Johanna Heydenreich (1772-1816). Das Paar hatte vier Kinder.

Literatur