Hochwasser in Nordhausen 1909

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Zum Hochwasser von 1909 kam es nach starkem Schneefall und anhaltender Kälte zu einer bedeutenden Schneedeckenbildung im Harz und im südlichen Harzvorland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach starkem Schneefall im Januar 1909 und anhaltender Kälte hatte sich sowohl im Harz als auch im südlichen Harzvorland eine bedeutende Schneedecke von stellenweise über 60 cm Höhe gebildet. In der Nacht auf den 4. Februar setzte plötzlich ein schnelles Tauwetter mit gleichzeitig heftigem Regenfall ein. Binnen weniger Stunden stiegen die Pegelstände der Fließgewässer im Nordhäuser Kreisgebiet massiv an. Durch die noch tief gefrorenen Böden flossen gewaltige Wassermassen weitgehend ungehindert in die Täler und Auen.

Am Vormittag des 4. Februars kam es an Zorge, Bere und anderen Flüssen zu katastrophalen Überschwemmungen. Betroffen waren unter vielen anderen die Ortschaften Ilfeld, Woffleben, Niedersachswerfen und Krimderode. Häuser, Gewerberäume und Ställe mussten sehr rasch geräumt bzw. notdürftig gesichert werden. Auch in Nordhausen drang das Hochwasser in einzelne Stadtteile ein, der Stadtpark wurde vollständig überschwemmt und unpassierbar. Etliche Straßen, darunter die „Crimderöde Chaussee“ bei Niedersachswerfen, wurden wegen der Fluten komplett gesperrt. Bei Hochwasserschutzarbeiten an einem Zorgewehr bei Krimderode kam es zu einem tragischen Unglück, bei dem drei Männer in die reißenden Fluten stürzten. Ein junger Mann ertrank.

Eine ähnlich katastrophale Lage wie an Zorge und Bere herrschte zeitgleich auch entlang von Wipper und Helme. Zahlreiche Ortschaften wie Ober- und Niedergebra, Wipperdorf oder Pustleben standen teilweise oder sogar gänzlich unter Wasser. Andere Dörfer ragten laut Augenzeugenberichten nur noch wie Inseln aus der Flut. Die Überschwemmungen führten durch Brücken- und Gleisschäden zu schweren Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs in der gesamten Region.

Besonders schwer traf es das an der Helme gelegene Sundhausen. Sämtliche Zufahrtswege waren durch die Fluten blockiert, so dass der Ort zeitweise vollständig von der Außenwelt abgeschnitten war. Stellenweise erreichte das Hochwasser in Sundhausen eine Höhe von zwei Metern, in tieferen Lagen sogar mehr. Etliche Gehöfte, darunter Stallungen des Schreiberschen Gutes, standen unter Wasser. 30 Schafe konnten aus einem überfluteten Stall nur noch tot geborgen werden.

Auch flussabwärts in Heringen löste die über die Ufer tretende Helme am 4. Februar Hochwasseralarm aus. Laut zeitgenössischen Berichten drang das Wasser bis weit in die Innenstadt vor. Die Helme führte dabei große Mengen Treibgut wie Möbel, Baumstämme und Kadaver mit sich, was auf zerstörerische Überschwemmungen auch in anderen Orten entlang des Flusses hindeutete.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]