Grundloses Loch

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Die Salzaquelle „Grundloses Loch“

Das Grundlose Loch ist ein Erdfall in unmittelbarer Nähe der Salzaquelle. Es hat die Form eines Kreises mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern, was einer Fläche von rund 190 Quadratmetern entspricht. In der Mitte des Lochs befindet sich eine Karstquelle, die ganzjährig konstant etwa 10 Grad Celsius warmes Wasser mit hohem Sulfatgehalt von über 1200 Milligramm pro Liter liefert.

Das Quellwasser fließt nach wenigen Metern direkt in die Salza ab. Im Vergleich zum nur 70 Zentimeter tiefen angrenzenden Quellteich erscheint das Loch sehr tief. An der tiefsten Stelle im Zentrum erreicht es eine Tiefe von 3,5 Metern. Diese Stelle ist aufgrund starken Pflanzenbewuchses vom Rand des Lochs aus nicht einsehbar. In älteren Quellen wurde die Tiefe mit 10 bis 12 Metern angegeben und galt wegen seiner Gefährlichkeit als verrufen.

Die Quelle im Grundlosen Loch speist durchschnittlich 8,5 Prozent des Salzaquellwassers. Die Baum umgebene Vertiefung ragt weit in östlicher Richtung auf angrenzendes Ackerland hinaus. Über einen Weg am Ostufer der Salzaquellen ist das Grundlose Loch für Besucher zugänglich. Aufgrund der ganzjährig konstanten Wassertemperatur friert es auch in kalten Wintern nicht zu.

Sage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Das Grundlose Loch

Nach einer Sage befand sich in der Nähe der Quelle des Salza-Baches eine Mühle, deren Besitzer ein wohlhabender, aber bösartiger Müller war; als dieser einem blinden Bettler zwischen zwei Brotscheiben Kot servierte, verfluchte ihn der Bettler, woraufhin sich die Erde auftat und die Mühle im hervorbrechendem Wasser versank, an deren Stelle fortan das Grundlose Loch existierte.

Vorfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. März 1885 gegen 9 Uhr bemerkten Passanten, dass an einem Weidenbaum ein Frauenmantel und eine Schürze hingen. Zudem fanden sie am Rand des Grundlosen Lochs ein Paar Frauensocken und in der Quelle schließlich die Leiche der 21jährigen Karoline Ulrich. Die junge Frau hatte bis vor Kurzem in Nordhausen gearbeitet und war einige Wochen zuvor wegen „besonderer Umstände“ wieder nach Salza heimgezogen und wollte zu Ostern heiraten. Der Verlobte soll jedoch erklärt haben, die Ehe noch nicht eingehen zu wollen und aus diesem Grund mag die Frau Selbstmord begangen haben. Sie hatte die elterliche Wohnung um 7 Uhr in der früh verlassen.[1]

Aus Verzweiflung über den Verlust eines Kleides ertränkte sich im Juni 1921 ein 17jähriges Mädchen aus Nordhausen. Sie hatte das einer anderen Familie gehörige Kleid aus einer hiesigen Färberei abgeholt und unterwegs aus dem schlecht verpackten Karton verloren.[2]

Im Dezember 1936 wurde die Leiche der 26jährigen Frau Hüter aus Nordhausen im Grundlosen Loch gefunden. Sie beging Selbstmord.[3]

Im Sommer 1943 stürzte sich die aus Salza stammende 22jährige Gertrud Mattner mit ihren beiden Kindern, einem sechsjährigen Jungen und einem zweijährigen Mädchen, infolge eines schweren Nervenzusammenbruchs in das Gewässer. Die drei konnten nur als Leichen geborgen werden. Der Vorfall sorgte für überregionale Berichterstattung.[4][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hallesches Tagesblatt. 18. März 1885. (Digitalisat)
  2. Selbstmord wegen Verlust eines Kleides. In: Langenberger Zeitung. 27. Juni 1921. (Digitalisat)
  3. Toter im "Grundlosen Loch". In: Mitteldeutschland / Saale-Zeitung. 15. Dezember 1936. (Digitalisat)
  4. Mit den Kindern in den Tod. In: Hallische Nachrichten. 3. August 1943. (Digitalisat)
  5. Mit zwei Kindern in den Tod. In: Der Patriot. 16. August 1943. (Digitalisat)