Heinrich Deppée
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Johann Heinrich Adam Deppée (geb. 2. Juni 1766[1] oder 29. Dezember 1766[2] in Zweibrücken bzw. Pfalzzweybrücken[1]; gest. 29. Juni 1830 in Nordhausen) war Orgelbauer in Nordhausen.
Leben
Deppée lebte seit 1798 in Nordhausen (Hausnr. 161).[1] Am 4. Januar 1802 heiratete er in der Blasiikirche Johanne Magdalene Eiteljörge (geb. 30. November 1773; gest. 18. April 1834[2]); Kinder sind nicht bekannt. 1824 befand sich seine Werkstatt an der Kuttelpforte unter Ass.Nr. 533 (=Königshof 12). Deppée galt als geschickter, gewissenhafter und redlicher Orgelbauer. Zusammen mit seinem Bruder Ludwig Deppée (1773-1848) baute er in allen Nordhäuser Stadtkirchen mit Ausnahme des Doms und der Siechenhofkapelle neue Orgeln, von denen nur das Gehäuse der Orgel der Altendorfer Kirche erhalten ist (1816 St. Blasii, 1818 Marktkirche - hier blieb der Barockprospekt bis 1945 erhalten-, 1819 Frauenbergkirche, 1827 Altendorfer Kirche. Die größte von Deppée gebaute Orgel war die der Frauenbergkirche mit 26 Registern und 2 Manualen. Kleinere Orgeln von Heinrich Deppée befinden sich in mehr oder weniger verwahrlostem oder verändertem Zustand in einigen Dörfern der Umgebung wie Pützlingen, Stempeda, Kleinwerther; spielbar ist die stark veränderte Orgel in Kleinberndten. In gutem Zustand ist nur die kürzlich restaurierte Deppée-Orgel in Obersachswerfen. Von Deppée wurden auch die inzwischen durch Neubauten ersetzten Orgeln in Sachsa, Neustadt/E., Schwenda, Kehmstedt, Obergebra und Deuna erbaut; in Nohra und Trebra sind noch Orgelgehäuse von Deppée mit neueren Werken von R. Knauf (Bleicherode) und W. Rühlmann (Zörbig) erhalten geblieben. Deppée starb 1830 nach längerer Krankheit an einem Schlaganfall. 1832 wurde von seinem Bruder Ludwig Deppée noch die weitgehend original erhaltene, aber dringend restaurierungsbedürftige Orgel in Kleinbrüchter aufgestellt.
Er war luth. Konfession[1] und gehörte der Kirchengemeinde Nicolai an.[2]
Literatur
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Geiger, Horb am Neckar 2009, ISBN 978-3-86595-336-0.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Stadt Nordhausen/Harz aus 1814, S. 15, abgerufen am 13. Februar 2023.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Sterberegister Nordhausen (1798–1849), abgerufen am 1. Dezember 2022.