NORDHAUSEN, die tausendjährige Stadt am Harz, Wittum der
Sachsenkönigin Mathilde, des Städtegründers Heinrichs I. Gemahlin,
spielte in der deutschen Kaisergeschichte des Mittelalters eine bedeutsame Rolle. Sechs Jahrhunderte lang war sie des Reiches freie und
unmittelbare Stadt, wird auch in der Reformationsgeschichte rühmlich
genannt und ist nicht minder bekannt wegen ihres freien Bürgersinnes
und ihres Gewerbefleißes. Weltbekannt sind ihre Haupterzeugnisse
NORDHÄUSER KORN und NORDHÄUSER KAUTABAK.
Fliegeraufnahme der Tabakfabrik C. A. Kneiff in Nordhausen
Die Festschrift gibt weiter Auskunft: „Vom Kautabak soll hier die Rede sein und von der Firma, die sich rühmen darf, den Ruf des Nordhäuser Kautabaks an erster Stelle begründet zu haben und die in diesem Jahre (1927) auf ein hundertjähriges Bestehen zurückblickt, der Firma C. A. KNEIFF. Sie war es neben zwei schon vor ihr bestehenden und heute noch ebenso wie sie von Namensträgern ihres Gründers geleiteten Firmen, die den Grundstein legte für den Ruf Nordhausens als „Stadt des Kautabaks“, dessen Herstellung und Vertrieb heute in mehr als 20 Betrieben fast ein Fünftel der Einwohnerzahl Nordhausens ernährt. Dies und die über Nordhausen hinausgewachsene Bedeutung mannigfaltiger Hilfsbetriebe der Tabakfabrikation ist zu einem wesentlichen Teil der hundertjährigen Arbeit der Firma C. A. Kneiff zu danken. / Aus kleinen Anfängen ist das Werk entstanden. In engen Mieträumen in der Rautentraße Nr. 307 mit nur 3 Mitarbeitern und mit geringem Kapital, aber voll Mut und Gottvertrauen ging Carl August Kneiff am 5. Juli 1827 an die Arbeit. Heute zeugt ein stattlicher Fabrikbau mit 440 Fenstern in 6 Stockwerken des Hauptbaues von den Erfolgen deutschen Unternehmungsgeistes. / Im primitiven Handbetrieb wurden die ersten Fabrikate der Firma hergestellt. Heute surren zahlreiche Maschinen durch die weiten Hallen des Fabrikgebäudes. Magere Öl-Flämmchen gaben ursprünglich bei der Arbeit spärliches Licht. Ab 1858 trat die Gasbeleuchtung an ihre Stelle, die wiederum der Edisonlampe weichen mußte. Als 1894 der Fabrikneubau vor den Toren der Stadt bezogen wurde, speiste schon eine eigene Lichtzentrale das Werk. 1911 wurde diese Lichtzentrale zur Kraftzentrale ausgebaut. So hat der Fleiß und Wagemut des Gründers gute Frucht getragen. Weit über Deutschlands Grenzen hinaus wird von allen Freunden des Kautabaks der Name C. A. KNEIFF mit Achtung genannt. Der Geist ihres Gründers lebt noch heute in der Firma. Vertrauensvoll ist sie daran gegangen, die Wunden, die der Weltkrieg der Kautabak-Industrie geschlagen hat, zu heilen. Neuer Glanz, neuer Aufstieg werden nicht ausbleiben als Lohn für unermüdliche Arbeit, unermüdliches Streben. All den Vielen, die mitwirkten an dem großen Werk, den Lieferanten der Rohstoffe, den Vertretern von Handwerk, Technik und Geldwirtschaft, die mit der Firma verbunden waren und sind, dem ständig wachsenden Abnehmerkreis und den Generationen der am Werk Tätigen gehört sein Jubeltag, nicht dem Hause und der Familie allein. Auf wechselseitigem Vertrauen entstand der Bau, auf wechselseitigem Vertrauen wird weiter emporwachsen und blühen die Firma C. A. KNEIFF.“
Kurze Geschichte des Hauses C. A. Kneiff
Carl August Kneiff, der Gründer des Hauses
Diese Notiz, die die ehrbaren Bürger der Stadt Nordhausen am 9. Juli 1827 im
"Nordhäusischen wöchentlichen Nachrichtenblatt" lasen, ist die Geburtsanzeige eines
Unternehmens, dessen Name heute untrennbar mit Nordhausen und seiner Kautabak«
Industrie verbunden ist und das in nicht geringem Maße mit dazu beigetragen hat, dem
„Nordhäuser Kautabak“ seinen Ruf und seine Berühmtheit zu verschaffen.
Rudolph Kneiff
Es war immerhin ein gewagtes Unterfangen,
ein solches neues Unternehmen mit ver
hältnismäßig geringen Mitteln zu beginnen in
einer Zeit, da die Wünsche und Hoffnungen,
für die das deutsche Volk in den Freiheitskampf gegen Napoleon gezogen war, ins
Wesenlose zerrannen und infolgedessen die
Wirtsdiaft auf unsicheren Füßen stand. Und
gering waren die Mittel, die Carl August
Kneiff zur Verfügung hatte. Auch der Verlauf
und das Ergebnis der ersten 10 Jahre war
nicht ermutigend. Zwar war der Umfang des
Geschäfts bis 1837 auf das Vierfache ge
wachsen, aber es war nicht nur kein Gewinn
erzielt, sondern das Anfangskapital von
4000 Talern war auf 1600 Taler zusammen
geschrumpft. Aber Carl August Kneiff ließ sich
dadurch nicht beirren. Vielmehr vertauschte
er sogar die zu eng gewordenen Mieträume
in der Rautenstraße mit dem neuerworbenen
Grundstück Hagenstraße 1, im Mittelpunkt
der Stadt gelegen, und an dieser Stelle
blieben dann 57 Jahre lang die Arbeitsstätten
der Firma, sich stetig erweiternd und zeit
weise nach drei Straßen mündend.
Carl Kneiff
Jetzt begann sich auch der materielle Erfolg
der zähen Arbeit langsam einzustellen, und
im Jahre 1847 schrieb Kneiff an seinen kaum
18jährigen Sohn Karl, der sich in Salzwedel
in strenger Lehre befand:
„Mit dem letzten Abschluß bin ich ganz zufrieden, und Gott hat mein Geschäft wieder gesegnet.“
und bescheiden fügte er hinzu:
„Möge fernerhin sein Segen darauf ruhen, möge er aber auch seinen Segen dazu geben, daß Ihr, meine Söhne, Du und Rudolph, Euch zu tüchtigen Männern ausbildet, damit Ihr das schöne, weit verbreitete Geschäft dereinstmal in meinem Sinne fortführen und ihm würdig vorstehen könnt.“
Und 10 Monate später heißt es in einem Brief an seinen Sohn:
„Bis jetzt ist trotz aller Konkurrenz mein Geschäft — Gott sei Dankl — immer größer geworden, der Ruf meiner Reellität und das Vertrauen meiner Kundschaft zu mir hat sich immer mehr befestigt. Von den Grundsätzen strenger Rechtlichkeit wird einmal bei mir nicht abgewichen und wenn Ihr, meine Jungens, mal ebenso denkt und festhaltet an unerschütterlicher Redlichkeit in Eurem Thun und Handeln, so wird auch bei Euch Gottes Segen nicht ausbleiben und dereinst einmal mein redlich erworbener Nachlaß, an welchem kein ungerechter Schweißtropfen klebt, Euch eine glückliche Unabhängigkeit gewähren und die Mittel, Gutes in der Welt zu tun.“
Im lebten Lebensjahrzehnt des Gründers standen ihm die Söhne ~ Carl und Rudolph ~ beim weiteren Ausbau der Firma zur Seite. Die Produktion stieg ständig. Wurden 1828 aus eigener Herstellung
Nachdem am 25. September 1866 der Gründer des Hauses zur ewigen Ruhe eingegangen
war, übernahmen die Söhne Carl und Rudolph das Geschäft und damit ein verantwor
tungsvolles Erbe, das sie zu harter Arbeit verpflichtete und ihnen auch manche Sorgen bereitete. Aber unbeirrt und unermüdlich bauten sie auf den von ihrem Vater gelegten
Grunde weiter und führten das Werk empor zu einer Höhe, die heute wie damals dem
Namen KNEIFF Achtung und Geltung sichert.
Rudolf Kneiff
Der Aufstieg der Firma ist nicht krisenlos und nicht frei von Rückschlägen gewesen. Zwar
war der Kautabakversand in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf über 5600 Ztr.
jährlich gestiegen, doch hatte sich die Zigarren- und Schnupftabakherstellung infolge
veränderter Verhältnisse, die teilweise zusammenhingen mit einer Umstellung der Geschmacksrichtung, nicht auf der alten Höhe halten lassen. - Im zeitlichen Zusammenhang
mit dem Tabaksteuerkampf Ende der 70er Jahre, als das Tabakmonopol abgelehnt war,
dafür aber die Erhöhung des Tabakzolles von 24 Mk. auf 85 Mk. p. DZ. drohte und zu
vorbeugender Vorversorgung mahnte, traf ein Bankzusammenbruch am Orte die Firma
schwer. 310000 Mk. gingen verloren, die zur Deckung dieser Tabakkäufe angesammelt
waren. Verpflichtungen von über >/2 Million Mark hingen in der Luft, denn innerhalb
4 Monaten waren 665 Faß ~ rund 50 Doppelladungen ~ nordamerik. Kentucky-Tabak
gekauft worden. Aber das Vertrauen, das die Firma in deutschen Wirtschaftskreisen genoß,
half ihr über die Krise hinweg. Die Rücksicht und Einsicht der Bremer Rohtabakhändler,
die dem bisherigen Diskonteur ihrer Rechnungen das jetzt beanspruchte Ziel verlängerten, gestattete derFirma KNEIFF sogar, den eigenen Kredit noch z
ur Stützung anderer durch das Falissement in Not geratener Firmen zu benutzen.
überraschend schnell war auch eine zweite Krise überwunden, als in der kältesten Nacht
des Januar 1893 ein großer Brand mit der Hälfte der Fabrikgebäude das gesamte Fabrikat -
und Halbfabrikatlager vernichtete. 235 Mille Zigarren, 63 Ztr. Schnupf- und Rauchtabak, 1780 Ztr. Kautabak wurden ein Raub der Flammen. Eine Versandstockung von öWochen
war die Folge. Die Gefahr war groß; zum mindesten ein Teil der gewonnenen Märkte
konnte verloren gehen, aber dank der sorglichen Pflege der Kundschaft, die von jeher
der Firma oberstes Gesetz war und blieb, nahmen alle Bezieher in dankenswerter Treue
vorbildliche Rücksicht auf die durch Fabrikbrand geschaffenen Verhältnisse. Doch sehnten
alle Geschäftsfreunde stürmisch die Wiederaufnahme der Lieferungen herbei, und als
diese wieder einsetjten, fehlte keiner von ihnen.
Friedrich Kneiff
Die dritte und vierte Krise waren anderer Art. Erstere trat ein, als das im Anfang dieses
Jahrhunderts herrschende Streikfieber auch auf die Nordhäuser Tabakindustrie Übergriff.
Die Firma C. A. KNEIFF blieb hiervon nicht verschont, obwohl bei ihren eigenen Ar
beitern keinerlei Streikneigung bestand. Wie es geschah, wie es kam Vergangenes soll
vergessen sein. Der innere Frieden wurde seitdem nicht mehr gestört.
Die Vernichtung des äußeren Friedens und damit die vierte Krise brachte der Ausbruch
des Weltkrieges. Die Folgen dieser Katastrophe sind auch heute noch nicht überwunden.
Von den Segnungen des nach vierjähriger Kriegsdauer geschlossenen sogenannten
Friedens merkt man heute in seinem 9. Jahre noch nicht viel. Die Zersetzungen der Welt
krise und Währungskrise gingen zu tief. Das deutscheTabakgewerbe, während des Krieges
dem Zusammenbruch nahe, ging aus ihm besonders schwer behindert und belastet hervor.
Es muß nicht nur für die sogenannten Reparationen besonders bluten, es wurde auch in
die Fesseln der Steuerbanderole eingespannt.
Gerhard Kneiff
Aber allen Schwierigkeiten und Krisen zum Trotz setzte die Firma nach wie vor den von
Anfang an eingehaltenen Weg fort. Carl und Rudolph, den Söhnen C. A.Kneiffs, folgten 1900 bzw. 1902 die Enkel Fritz und Rudolf, neben denen des Letzteren Söhne, Gerhard
und Friedrich, am großen Werk des Wiederaufbaus wirken, getreu der alten Tradition der
Familie, die in der fast 90jährigen Witwe von Rudolph Kneiff noch verkörpert ist.
Auch die dritte und vierte Generation schaffen und wirken im treuen Verein mit einem
großen Stamm alter, bewährter Mitarbeiter, daß der Name KNEIFF seinen alten Glanz
bewahre. In diesem Jahre, in dem die ehemals freie und reichsunmittelbare Stadt Nord-
hausen das Fest
ihres 1000 jäh
rigen Bestehens
feiert, blickt die Firma mit Stolz auf eine
100 jährige Geschichte zurück.
Eine solche Vergangenheit legt
Verpflichtungen
auf. Führer und
Mitarbeiter der
Firma sind sich
dessen voll bewußt.
Sie werden
den Klang
der alten Firma
erhalten und sich
würdig zeigen
des Namens
ihres Gründers,
des Namens
C. A. K N E I F F.
Rohtabakkeller
Deckermachersaal
Kocherei
Spinnersaal
Trockenboden
Rollenlager
Rollchenmachersaal
Rauchtabakschneidemaschinen
Rauchtabak-Röst- und Siebanlage
Die Rauchtabakpaketiermaschinen
Die Mitarbeiter der Firma C. A. Kneiff
Wie die Fabrikationsbücher, die Annalen der Lieferanten und Kunden von Anbeginn
ohne Lücken erhalten sind, so sind es auch die Listen der Angestellten
und Arbeiter bei C. A. KNEIFF.
Treue um Treue, das war das Leitwort, das die Inhaber der Firma und ihre Mitarbeiter
verknüpfte. Wie fest die Verbindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Hause
Kneiff von jeher gewesen ist, beweist am besten die außerordentlich hohe Zahl der
Jubilare, die lange Liste jener, die 25 Jahre und länger bei der Firma tätig waren.
Als die Gemeinde noch klein war, war der Wechsel häufig, aber schon 1867 kündet das
Register von silbernen Arbeitsjubilaren und zwar gleich von sieben. In den folgenden
60 Jahren stieg die Zahl erheblich. Allein 44 Mitarbeiter sind zu zählen, die 40 und mehr
Jahre ihre Kraft der Firma widmeten. An der Spi^e dieser Ehrentafel steht der technische
Direktor F R I E D R I C H K Ä M P F. Seit 1840 war er für den Betrieb tätig und hat über
60 Jahre dem Hause Kneiff als treuer Freund und Berater gedient. Er starb am 24. April 1904.
An Dienstzeit ihm nahe kam der vor 10 Jahren verstorbene Tabakspinner CA RL BARTH,
der seit 1849 bei der Firma wirkte.
Es folgen mit 50jähriger ununterbrochenerTätigkeit 11 Jubilare, darunter 4 Frauen. Soweit
die Verstorbenen. ~ Heute zählen zum Hause Kneiff 36 Werksangehörige mit mehr als
25 Dienstjahren, darunter 2 kaufmännische Angestellte und 2 Meister, 7 mit mehr als
40 Dienstjahren, 8 mit mehr als 50 und 1 mit 60 Dienstjahren. Diejenigen, welche schon
das goldene Firmajubiläum mitfeierten, seien namentlich genannt mit dem Datum ihres
Antritts:
KARL H A G E D O R N, Tabakspinner-Meister i.R., 1. Mai 1867;
KARL H E N Z E , Kautabak-Obermeister, 11. Februar 1871;
CHRISTOPH WALTER, Tabakspinner i. R., 13. Februar 1871;
LUISE U N G E R verw. Fiedler, 18. April 1874;
HEINRICH N A C K E , 15. Juni 1874;
KARL A U R I N , 27. März 1875;
AUGUST N E P P E, 27. März 1875;
FRIEDRICH G E R L A C H , 18. April 1876;
FRIEDRICH K O C H , 4. April 1877.
Ihnen allen, den Toten und Lebenden, an dieser Stelle zu danken, ist der Geschäftsleitung
freudige Pflicht. Mögen sie denen, die hinter ihnen stehen - allein 30 (darunter 3 kaufmännische
Angestellte) nähern sich ihrem silbernen Arbeitsjubiläum - und allen späteren
Generationen im Hause C. A. KNEIFF voranleuchten als Beispiele treuer Pflichterfüllung.
Ein Wort über Kautabak
Die lange Liste der Arbeitsveteranen des Hauses C. A. KNEIFF beweist, wie gesund die Beschäftigung mit Kautabak ist. Gesund wie die Herstellung ist auch das
Produkt, denn der Kautabak ist der ursprünglichste, natürlichste und unschuldigsteTabakgenuß,
der scbon vielen Menschen unentbehrlich war und ist und dem immer weitere
Anhänger gewonnen werden. / In einwandfrei sauberem Verfahren wird der Kneiff-Kautabak nach dem hundertjährigen Rezept
des Hauses aus ausgereiften feinsten Kentucky-
Blättern und sorgfältig aufeinander
abgestimmten Zutaten hergestellt.
Durch alle Weltmeere haben deutsche
Schiffsbesatzungen den Kneiff-Kautabak getragen,
an allen Fronten hat er im Weltkriege
deutschen Soldaten die ungeheuren Strapazen
erleichtert. Tief unter der Erde ermöglicht
er dem Bergmanne bei seiner harten
Arbeit den Genuß des Tabaks, und in die
höchsten Höhen, die Menschen erreicht
haben, wird er von kühnen Alpinisten und
von Fliegern mitgeführt. Im Gegensatz zum
Rauchtabak stört er nicht
bei schweren Anstrengungen
und in kritischen Situationen, in denen
Pfeife oder Zigarette
undenkbar sind. Wie
an das Tabakrauchen, so muß man sich an
den Kautabak allerdings
auch erst gewöhnen. Mit kleinen Mengen einer dünnen Sorte sollte der Anfänger
beginnen. / Ein so feiner Kautabak, wie der aus der Fabrik C. A. KNEIFF ist bestimmt
genau so appetitlich wie eine Zigarre oder Zigarette, und appetitlicher als oft die Pfeife.
Weit billiger als die Zigarette, gefahrlos in feuergefährlichen Betrieben, gesund für Hals,
Lunge und Zähne, die Magen- und Darmtätigkeit anregend - das sind nur einige der
Vorzüge des beliebten Kneiffschen Spezialfabrikates.
Der in der Fabrik C. A. KNEIFF zur Verarbeitung gelangende Rohtabak wird durch
Vermittlung Bremer Importhäuser ausschließlich aus den Kentucky-Tabakdistrikten
Nord-Amerikas bezogen. Die Tabakblätter werden nach der Fermentation in Docken
gebündelt und dann in mächtige Holzfässer gepreßt. Dampfer und Segelschiffe bringen
den Tabak von New-Orleans und anderen Häfen nach Bremen, und von dort gelangt
er dann in die Nordhäuser Fabriken.
Blick in den Fabrikhof
Hier wird der sehr empfindliche Tabak mit allergrößter Sorgfalt behandelt, und zwar
erfolgt zunächst die Aussortierung der für das Deckblatt geeigneten Blätter und der
Einlage. Aus Deckern und Einlage wird dann nach weiterer Vorbehandlung der Strang
gesponnen, eine Kunst, die in der Fabrik C. A. KNEIFF ganz besonders gepflegt wird.
Die Kautabakstränge werden auf Spindeln gerollt und sind alsdann einer mehrmonat«
liehen Lagerung unterworfen. Die Stränge werden in verschiedenen Stärken hergestellt:
das feinste Gespinst ist der sogenannte Twist, der stärkste Strang hat etwa die Dicke
eines Fingers.
Nach genügender Ablagerung des Tabaks geht der Fabrikationsgang weiter; der Kautabak
erhält durch Behandlung mit der nach dem Geheimrezept des Hauses hergestellten
Sauce seine tiefschwarze Farbe, und es erfolgt die Verarbeitung der abgeteilten Stücke
zu den durch den Handel vertriebenen Rollen, Knoten, Schleifen und Stangen. Der so
in einem langen sorgfältigen Verfahren hergestellte verkaufsfertige Kautabak wird sodann
zu je 50 Stück in Kartons verpackt, mit der Banderole (Steuermarke} versehen
und geht so hinaus in die Lande, vielen Menschen Freude und Genuß bereitend. Nach
Hunderttausenden zählen die Freunde des Kautabaks aus der Fabrik von C. A. KNEIFF.