Georg Wilde
Jurist, Oberstadtschreiber geb. 1541 in Nordhausen, gest. am 19. Juli 1600 in Nordhausen. Lebensweg: Schüler Neanders an der Klosterschule in Ilfeld, Studium an der Universität in Jena, dort den akademischen Grad eines Lizentiaten der Rechte erworben. Syndikus (Oberstadtschreiber) der Reichsstadt Nordhausen und zugleich Kanzler der Herzöge von Braunschweig für das Fürstentum Grubenhagen. Unternahm nach Apollo Wiegand den Versuch, um 1580 die aus dem Mittelalter stammenden Statuten der Stadt umzuarbeiten und zu revidieren. Auch diese Neufassung scheiterte am konservativen städtischen Rat. Vertrat die Stadt auf den Reichstagen zu Regensburg 1567, Augsburg 1580, Speyer 1581, 1583 und 1585. Wilde verlor sein Amt als Syndikus1600, weil er sich der Absetzung des dem Calvinismus sich zuwendenden Pfarrers an St. Nikolai, Johannes Pandochäus, entgegenstellte. Wilde hatte das Gehölz am Abhange des linken Ufers der Zorge käuflich erworben, das nach ihm noch heute „Wildes Hölzchen“ benannt ist. Weiterführende Literatur: Förstemann, Ernst Günther, Friedr. Chrn. Lesser´s Historische Nachrichten von der ehemals kaiserlichen und des heil. röm. Reichs freien Stadt Nordhausen … umgearbeitet und fortgesetzt, Nordhausen 1860, S. 208.