Christoph Gottlieb Schröter

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Christoph Gottlieb Schröter
Christoph Gottlieb Schröter
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geb. 10. August 1699 in Hohenstein
gest. 20. Mai 1782 in Nordhausen
Musiker, Organist
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 117646709
DNB: Datensatz

Christoph Gottlieb Schröter (geb. 10. August 1699 in Hohenstein; gest. 20. Mai 1782 in Nordhausen) war Komponist, Organist und Musiktheoretiker.

Leben

Schröter erhielt seine Ausbildung von seinem Vater und studierte später unter Johann Christoph Schmidt in Dresden. Nach dem Abschluss der Heilig-Kreuz-Schule in Leipzig studierte er zunächst Theologie, bevor er sich wieder der Musik zuwandte.

Schröter arbeitete als Notenschreiber, Sekretär und musikalischer Gesellschafter, bevor er ab 1724 an der Universität Jena Vorlesungen über Komposition und mathematische Theorie der Musik hielt. 1726 wurde er Organist an der Hauptkirche St. Martin in Minden und später, von 1732 bis zu seinem Tod 1782, an der Hauptkirche St.-Nikolai-Kirche (Marktkirche) in Nordhausen.

Schröters Interesse galt insbesondere den mathematisch-physikalischen Aspekten der Musik und ihren Auswirkungen auf Stimmung und Bau von Instrumenten. Er befasste sich auch mit der Mechanik der Tasteninstrumente und behauptete lange Zeit, der Erfinder des Hammerklaviers zu sein. Diese Behauptung wurde jedoch widerlegt.

Schröter veröffentlichte zahlreiche musiktheoretische Artikel, die in wichtigen Fachzeitschriften seiner Zeit Anerkennung fanden. Er arbeitete unter anderem an mathematisch-physikalischen Problemen der Harmonik, der Intervalle und der temperierten Stimmung. Seine Beiträge zur Musiktheorie führten 1739 zur Aufnahme in die "Societät der musikalischen Wissenschaften in Deutschland".

Zu Schröters Kompositionen zählen:

  • 7 Jahrgänge Kirchenkantaten
  • 5 Passionsmusiken
  • zahlreiche Kompositionen zu Hochzeiten, Begräbnissen, Kirchweihen, Huldigungen, Ernte- und Jubelfesten
  • weltliche Kantaten und Serenaden
  • Konzerte, Ouvertüren, Sonaten
  • Orgelwerke

Ein Großteil der Texte stammt von ihm selbst. Viele seiner Werke gingen während einer Plünderung im Jahr 1761 verloren.

Trotz finanzieller Schwierigkeiten in Nordhausen widmete Schröter sein Leben der Musik. Er war zweimal verheiratet und hatte zwei Söhne. Schröters theoretische Werke und sein langjähriges Engagement für das Musikleben der Stadt Nordhausen bleiben in Erinnerung. Eine Gedenktafel und eine Straße in Nordhausen sind nach ihm benannt.

Christoph Gottlieb Schröter wurde von seinen Zeitgenossen als klein und schmächtig beschrieben, stets pedantisch-korrekt gekleidet und mit einem „sehr gravitätischen Ansehen“. Trotz seiner bescheidenen Erscheinung hatte Schröter einen erheblichen Einfluss auf das Musikleben seiner Zeit.

Schröter war Zeitgenosse von Johann Sebastian Bach und anderen bedeutenden Komponisten des Barock. Auch sie beschäftigten sich mit der temperierten Stimmung und der Entwicklung von Tasteninstrumenten. Bachs berühmtes Werk "Das wohltemperierte Klavier" ist ein Beispiel dafür, wie Komponisten der Epoche die temperierte Stimmung nutzten, um Musik in Tonarten mit vielen Vorzeichen sauber erklingen zu lassen.

Neben seinen theoretischen Arbeiten und Kompositionen war Schröter auch als Pädagoge tätig. Er unterrichtete und inspirierte nachfolgende Generationen von Musikern, darunter auch der Sohn des Stadtmusikus J. P. Heinroth, der seine Vornamen Christoph Gottlieb erhielt und später 61 Jahre Organist an der St.-Petri-Kirche war.

In Anerkennung seiner Leistungen brachte der Wissenschaftliche Verein von Nordhausen 1867 eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus an, allerdings noch mit dem Hinweis auf die Erfindung des Pianofortes, was heute als falsch angesehen wird. Dennoch bleibt Schröters Einfluss auf die Musiktheorie und sein Engagement für das Musikleben in Nordhausen von Bedeutung.

Zusammenfassend war Christoph Gottlieb Schröter ein einflussreicher deutscher Komponist, Organist und Musiktheoretiker des Barock. Trotz einer umstrittenen Behauptung bezüglich der Erfindung des Hammerklaviers leistete er bedeutende Beiträge zur Musiktheorie und hinterließ ein umfangreiches Œuvre an Kompositionen. Sein Einfluss auf das Musikleben seiner Zeit und sein Engagement für die musikalische Bildung sind von bleibender Bedeutung.

Literatur