Das 1000-jährige Nordhausen und der schöne Südharz
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Das 1000-jährige Nordhausen und der schöne Südharz ist eine 1965 durch Heinz Sting in Hannover herausgegebene Aufsatzsammlung.
Das Werk durfte in der DDR nicht verbreitet werden. Eine Gruppe von Nordhäusern in der Bundesrepublik (Hermann Feuchte, Studienrat Petersen) kritisierten das Buch und verfassten eine Gegendarstellung, das sog. Memorandum, das jedoch nicht in Druck ging.
VorwortNordhausen besitzt in dem zweibändigen Werk „Das tausendjährige Nordhausen“ eine Darstellung seiner Geschichte, wie sie so bald keine zweite Stadt ähnlicher Größe aufzuweisen hat. Diese umfassende Arbeit, an deren einzelnen Teilen eine ganze Reihe von Verfassern mitgewirkt hat, erschien anläßlich der Jahrtausendfeier 1927, enthält also nicht den anschließenden, für unsere Stadt so bedeutungsvollen Zeitabschnitt. Schon darum ist es jetzt ein dringendes Erfordernis, die wichtigsten Ereignisse der beiden nachfolgenden Jahrzehnte durch Zeitgenossen festzuhalten. Dieser Aufgabe habe auch ich mich gern unterzogen. Da sie zugleich einen wesentlichen Teil meiner eigenen Lebensgeschichte enthält, erfolgt meine Darstellung zum Teil in der Ichform, die sich auch deshalb anbietet, weil ich auf den Gang der Ereignisse in Nordhausen im Jahre 1934 entscheidenden Einfluß genommen habe. Unsere Arbeit umfaßt aber mehr. Wer von den Nordhäusern hat noch jenes doppelbändige Werk zu eigen, nachdem die Zerstörung der Stadt 1945 und spätere Flucht viele Familien um ihre Büchereien brachten? Darum enthalten die folgenden Seiten auch manches Kapitel über besonders wichtige Abschnitte der früheren Stadtgeschichte. Persönlichen Erinnerungen aus den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts ist Raum gegeben, um manches von der einzigartigen Atmosphäre festzuhalten, die damals Nordhausen erfüllte. Insofern bin ich vor allem meiner einstigen Nachbarin vom Neumarkt, Frau Grete Junne aus der alten Nordhäuser Familie Schulze, Unter den Weiden, dankbar, aus deren Feder Beiträge über das Martinsfest vor 50 Jahren und über das Treiben der Jugend auf der Wiese unter dem Gehege stammen, wie sie mir auch den Zugang zu den Gedichten Magnus Dührs vermittelte. Für den Beitrag über die Wirtschaft am Südharz standen mir Unterlagen aus der Feder der Herren Fritz Thielbeer und dem ehemaligen Nordhäuser Handelskammerpräsidenten Uhley zur Verfügung. Zum ersten Male erscheint nun auch ein Buch, das zu Nordhausen seine Umgebung hinzunimmt und damit jene enge Verbindung widerspiegelt, die seit langem zumal zwischen unserer Stadt und der Grafschaft Hohenstein bestanden hat. Mir selbst brachte auch die Arbeit an diesem Teil viel Freude, weil mich mit fast allen Orten des Südharzes und vielen ihrer Einwohner das Erlebnis eindrucksvoller Jahre verknüpft. Sechs kleine Städte unserer Südharz-Heimat kommen mit wesentlichen Epochen ihrer Geschichte zu Worte. Die Kapitel sind so ausgewählt, daß sie den Leser Geschichte am Südharz vom frühen Mittelalter ab bis in unsere Tage nacherleben lassen. Die Darstellung der Geschichte unserer Heimat endet mit dem schwersten Jahre 1945, nicht nur deshalb, weil es sich dabei um das letzte Jahr handelt, in dem ich das Geschehen in Nordhausen unmittelbar miterlebte, sondern auch darum, weil ausreichende Unterlagen für eine objektive Geschichtsschreibung über die beiden letzten Jahrzehnte uns noch nicht vorliegen. Ich hoffe, daß ich eines Tages eine Ergänzung für die Jahre nach 1945 selbst vornehmen kann. Im letzten Abschnitt unseres Buches wird über die Heimatarbeit der Nordhäuser und Südharzer in Westdeutschland berichtet. Sie stellt ein Stück Geschichte Nordhausens dar, da an ihr ein wesentlicher Teil jener Bürgerschaft treu teilnimmt, von der vor wenigen Jahrzehnten das Leben unserer Stadt getragen wurde. Besonders glücklich bin ich darüber, daß dem Buche 80 Bilder beigegeben werden können, die aus einer übergroßen Fülle mir vorliegender Fotos sorgfältig auszuwählen waren, da Kostengründe leider eine zahlenmäßige Begrenzung gebieten. Ich werde bemüht bleiben, von dem Bildmaterial immer wieder Veröffentlichungen in unseren „Nordhäuser Nachrichten“ zu bringen. Danken möchte ich allen Mitarbeitern, die zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben, insbesondere den Verfassern der Einzeldarstellungen und denen, die Bilder und andere Unterlagen zur Verfügung stellten. Auch jenen, die mir beim Korrigieren der Druckfahnen halfen, sei Dank, neben meiner lieben Frau vor allem den Herren Horst Friedrich Becker und Karl Gefeke. Zum Schluß grüße ich alle Leser, sowohl meine engeren Landsleute aus Nordhausen und dem Südharz wie auch die Freunde dieses schönen Teiles unseres Vaterlandes, die dieses Buch zur Hand nehmen. Mögen darunter auch viele unserer Mitbürger von einst sein, die noch immer durch die Zonenschranken von uns getrennt leben. Der alten Heimat gilt unsere unverbrüchliche Liebe und Treue. Möge sie bald wieder zum glücklich schlagenden Herzen eines geeinten Vaterlandes gehören!
Inhalt
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