Altendorf 30
Das Wohnhaus Altendorf 30 ist ein zweiflügliger spätklassizistischer Putzbau im Palazzo-Stil in der Nordhäuser Altstadt und steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als erstes Massivhaus mit anderthalb Geschossen in Nordhausen errichtet und gilt kunsthistorisch als eines der wertvollsten Bauwerke der Stadt. Hervorzuheben ist der pavillonartige Eckbau als Blickfang, der um ein Vollgeschoß turmartig erhöht ist. Als der Fassade sind Elemente der italienischen Renaissancearchitektur – Bandrustika, rundbogige Fenster mit Steinschnitt-Imitaten an den Archivolten – zu erkennen.
Das Gebäude gehörte zum relativ großen Komplex der damaligen Branntweinfabrik von Friedrich Schulze. Später übernahmen Albert Meinicke und Paul Brehme diesen Betrieb. Ab 1910/11 betrieb Richard Knorr hier eine Dampf-Kornbrennerei, um 1925 wurde eine Kautabakfabrik von Paul Schott etabliert. Bis in die 1930er Jahre unterhielt die Familie Goldschmidt hier eine Rohprodukten-Handlung.
Anfang Juni 2014 wurde eine Abrißgenehmigung erteilt, Einsprüche des Denkmalbeirates blieben erfolglos.[1] Es wurde gefordert, wenigstens die Fassade zu erhalten.
Externe Verweise
- Thüringer Allgemeine: Kommentar zum Abriss von Altendorf 30 – Zwei Seelen in der Brust, 7. Juni 2014.
- Thüringer Allgemeine: Drei Jungs entdecken Leiche in Nordhausen, 23. Mai 2013.
- Thüringer Allgemeine: Über das Denkmal Altendorf 30, 19. März 2013.