Käthe-Kollwitz-Plastik

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Bronzeplastik

Die Käthe-Kollwitz-Plastik in Nordhausen ist eine lebensgroße Bronzestatue der Künstlerin Käthe Kollwitz. Die Skulptur wurde von der Bildhauerin Anke Besser-Güth (1940–2019) geschaffen und steht auf dem Gelände der Käthe-Kollwitz-Schule.

Entstehungsgeschichte

Grund- und Regelschule „Käthe Kollwitz“ in Nordhausen, Wilhelm-Nebelung-Straße 44

Im Dezember 1967 wurde der Neubau einer zweizügigen Polytechnischen Oberschule in der Nebelung-/Köllingstraße beschlossen, die den Namen „Käthe-Kollwitz-Schule“ tragen und mit zwei künstlerischen Arbeiten im Rahmen des Konzepts „Kunst am Bau“ ausgestattet werden sollte. Mit der Gestaltung wurden die Erfurter Künstler Anke Besser-Güth und ihr Ehemann Siegfried Besser beauftragt.

Siegfried Besser schuf zwischen den Glastüren des Eingangsbereichs ein großes Wandbild aus farbigen Kacheln. Anke Besser-Güth übernahm die Fertigung einer Bronzeplastik, die Käthe Kollwitz selbst darstellen sollte. Als Vorbild diente ihr eine der grafischen Selbstporträts der Künstlerin. Besser-Güths Figur zeigt Kollwitz in nachdenklicher, leicht gebeugter Haltung.

Der ursprüngliche Plan sah vor, die Plastik vor einer halbrunden Wand im Eingangsbereich aufzustellen, auf der die Aufschrift „POS Käthe Kollwitz“ angebracht werden sollte. Besser-Güth schlug zudem vor, den Goethe-Spruch „Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden“ auf der Wand zu platzieren - ein für Kollwitz wichtiges Motto.

Am 2. Oktober 1969 erhielt die Schule offiziell ihren Namen. Die Bronzeplastik wurde rechtzeitig fertiggestellt und zunächst wie geplant vor der Wand mit der Beschriftung aufgestellt.

1971 musste die Plastik jedoch für eine Ausstellung nach Gera gebracht werden. Am 10. Oktober 1973 kehrte sie nach Nordhausen zurück. Statt vor der Wand mit Schriftzug wurde sie nun aber freistehend auf einer Grünfläche in der Nähe platziert. Die von Christa Roland aus Weimar gefertigten Metallbuchstaben mit dem Goethe-Zitat wurden wie geplant an der halbrunden Wand angebracht.

Die aus Erfurt stammende Anke Besser-Güth hatte zuvor an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei dem renommierten Bildhauer Walter Arnold studiert. In der DDR war sie Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. Ihre Skulpturen und Plastiken wurden in Erfurt, Weimar, Nordhausen, Gera, Eisenach und anderen Städten ausgestellt. Die naturalistische Kollwitz-Plastik gilt als eines ihrer wichtigsten Werke. Nach der Wende zog Besser-Güth 1996 mit ihrer Familie nach Mecklenburg-Vorpommern, wo sie 2019 in Waren an der Müritz verstarb.

Externe Verweise