Friedrich Gloeckner

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Friedrich Gloeckner
[[Bild:|220px|Friedrich Gloeckner]]
Glöckner, Friedrich
Glöckner, Friedrich Theodor
geb. 21. Dezember 1886 in Gera
gest. nach/um 1964
Bergbau-Wissenschaftler
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 1029883815
DNB: Datensatz

Friedrich Theodor Gloeckner (geb. 21. Dezember 1886 in Gera; gest. nach/um 1964[1]) war Bergbau-Wissenschaftler.

Leben

Friedrich Gloeckner wurde als Sohn eines Kaufmanns geboren und besuchte das Realgymnasium in Gera. Danach studierte er Geologie und promovierte 1912 an der Universität Leipzig mit einer Arbeit über die Bildung von Braunkohlenlagerstätten in der südlichen Lausitz. Im Alter von 22 Jahren trat er der Deutschen Geologischen Gesellschaft bei. 1911 hatte er den bis dato unbekannten Setzungskoeffizienten der Braunkohlenlagerstätten ermittelt.

1912 wurde er als auswärtiges ordentliches Mitglied in die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin aufgenommen.[2]

Vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent für Erzlagerstätten an der Bergakademie Berlin und war Mitarbeiter am Geologischen Zentralblatt. Ab Mitte 1917 begann seine Tätigkeit als Direktor verschiedener Bergwerke in Mitteldeutschland. Um sein Wissen im Bergbau zu erweitern oder zu dokumentieren, legte der promovierte Naturwissenschaftler 1918 an der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg die Prüfungen als Diplom-Bergingenieur ab.

Im Jahr 1919 übernahm er die Leitung der Bergwerke der Gruppe Rotschild-Aquilla und war in den nächsten 20 Jahren fast durchgehend in den Mittelmeerländern, Westasien und Nordafrika tätig. Zwischen Juni 1941 und Ende 1944 arbeitete er im Reichsamt für Bodenforschung Berlin und der Zeitschrift "Praktische Geologie". Von 1946 bis 1948 leitete er kleinere Braunkohle- und Steinkohlebergwerke, insbesondere zur Versorgung der Region Nordhausen. Im Januar 1946 wurde er vom Thüringer Landespräsidenten in eine fünfköpfige Expertengruppe berufen, um die Abbaufähigkeit der 1924 stillgelegten Steinkohlenlagerstätte bei Ilfeld zu beurteilen.

Am 7. Mai 1946 übernahm er die Bauleitung für die Untersuchung des Poppenbergs und bei der Wiederaufnahme des Richterschachtes. Die geförderte stark aschehaltige Kohle sollte nach seinen Plänen dem Kraftwerk Bleicherode zugeführt werden, um die dort verbrannten Braunkohlenbriketts an die Nordhäuser Bevölkerung verteilen zu können. Dieses Projekt scheiterte jedoch an der fehlenden Unterstützung zuständiger Ministerien, sodass die Kohle bis zur Einstellung im Jahr 1949 direkt als Hausbrand verwendet werden musste.

Gloeckner unterrichtete an der Volkshochschule Nordhausen mehrere Jahre in den Fächern Statik, Mathematik, Weltwirtschaft und Wirtschaftsgeographie. Für fünf Jahre war er auch Vorsitzender der Kulturbund-Ortsgruppe Nordhausen. In dieser Funktion förderte er insbesondere das Wissenschaftliche Colloquium, für das er zahlreiche renommierte Referenten nach Nordhausen einlud.

In den 1960er Jahren war er Mitglied der Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute e. V. (GDMB).[1]

Adresse

  • 1948: Frankenstraße 7[3]

Werke (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute: Zeitschrift für Erzbergbau und Metallhüttenwesen - Band 19. Dr. Riederer, 1966. S. 435.
  2. Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 1912, S. 800, abgerufen am 6. August 2023.
  3. Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Haushaltungen von Nordhausen (1948), abgerufen am 10. April 2023.