Kurt Bührig
Kurt Bührig (geb. 5. April 1897; gest. unbekannt) war Bergbauingenieur und Vorstand der Nordhäuser Schachtbaufirma Gebhardt & Koenig, die ab 1936 für die Heeresmunitionsanstalt Wolkramshausen tätig war.
= Leben
Bührig spielte eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Arbeiten in unterirdischen Militäranlagen während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit.
Nach Kriegsende wurde Kurt Bührig aufgrund der Anweisung eines sowjetischen Befehlshabers verhaftet. Zuvor hatte er alle Pläne der militärischen Anlagen an die Sowjetische Militäradministration (SMAD) übergeben.
Bührig wurde nicht in das NKWD-Gefängnis in der Karolingerstraße 18 in Nordhausen gebracht, sondern in das Nachfolgelager des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora am Kohnstein. Dort mussten die Angehörigen der Inhaftierten für deren Versorgung mit Essen sorgen. Am 28. August 1945 wurde Bührig aufgrund eines Antrags der neuen Betriebsleitung für einen Arbeitseinsatz bei der Instandsetzung der Nordhäuser Kanalisation freigelassen. Er arbeitete gemeinsam mit Artur Grosser, der eine Beschreibung der Haftzeit in diesem Lager hinterlassen hat.
Bührig wurde am 16. Juli 1946 durch eine Unterschriftensammlung von 30 Nichtmitgliedern der NSDAP entnazifiziert (Nordhäuser Antifa-Ausschuss). Infolgedessen durfte Bührig in seiner alten Firma als Bergbau-Prokurist weiterarbeiten. Er diente als wichtige Kontaktperson für die SMAD bei der Durchführung von Arbeiten in insgesamt zwölf ehemaligen unterirdischen Militäranlagen in der Region.