Mut und Kraft
Mut und Kraft war ein evangelisches Gemeindeblatt in Nordhausen.
Geschichte
Zeitschriften für die evangelische Gemeinde in Nordhausen und Umgebung gab es seit 1879 mit unterschiedlichen Titeln. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges erschien im August oder September 1914 erstmals „Mut und Kraft“, herausgegeben vom Pfarrer Georg Fritze (St. Petri, 1904-1916). Für einen besseren Versand wurde das Blatt anfangs im Format DIN A4 gedruckt und erschien alle 14 Tage zum Preis von 5 Pfennig. Die Zeitungsausgaben sind heute kaum in deutschen Archiven vorhanden; so ist im Stadtarchiv Nordhausen nur ein Exemplar nachweisbar (1. Jahrgang). Nach Georg Fritze übernahmen die Pastoren Deetjen und Blech die Schriftleitung, in den 1920er Jahren wurde Friedrich Trautmann Redaktionsleiter.
In „Mut und Kraft erschienen Nachrichten und Kommentare, Gedichte, Geschichten, Meinungsbeiträge, Bibelbotschaften und Seelsorge. Nach 1933 stand das Blatt im Zeichen der Deutschen Christen.
Am 1. Juli 1936 ging die Zeitschrift in den Verlag des Evangelisch-Sozialen Presseverbandes in Halle über. Fortan trug die den Titel „Unser Sonntag“ mit dem Untertitel „Mut und Kraft“. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde 1939 der Umfang gekürzt und 1941 musste das Erscheinen „aus kriegsbedingten Gründen“ schließlich eingestellt werden.
Dem Heimatforscher Herbert Gerhardt gelang es im Laufe von vier Jahrzehnten, von den 28. Jahrgängen 147 Ausgaben zusammenzutragen. Das Vorhaben eines Reprints konnte nicht verwirklicht werden.
Literatur
- Herbert Gerhardt: Ein vergessenes Kirchenblatt: „Mut und Kraft“. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2014).
- Herbert Gerhardt: Das Nordhäuser evangelische Kirchenblatt „Mut und Kraft“ 1914-1941. Eine quellenkritische Dokumentation. In: Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 39/2014).