KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. Dezember 2024, 07:39 Uhr
Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora befindet sich auf dem Gelände des des ehemaligen Hauptlagers Mittelbau-Dora.
Geschichte der Gedenkstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Bedeutung des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora als Erinnerungsort wurde lange Zeit geringer eingestuft im Vergleich zu den in der DDR als „nationale Mahn- und Gedenkstätten“ ausgewiesenen Lagern Buchenwald und Sachsenhausen.[1] So wurde etwa das 1944 erbaute Lagergefängnis bereits 1952 von den DDR-Behörden abgetragen.[2]
Im Jahr 1954 wurde das ehemalige Krematoriumsgebäude als Ehrenmal gewidmet, und 1964 wurde die „Mahn- und Gedenkstätte Mittelbau-Dora“ in der DDR offiziell eröffnet. Die damaligen Ausstellungen konzentrierten sich stark auf den „antifaschistischen Widerstand“, wodurch andere Aspekte der Lagergeschichte in den Hintergrund gerieten.
Ab den 1970er Jahren wurde das Gelände des ehemaligen Häftlingslagers in die Gedenkstätte einbezogen. Der Standort des Lagertores wurde durch Betonpfeiler markiert.[3] 1974 erfolgte die Umgestaltung des Appellplatzes zum „Denkmal der Nationen“, wobei der Platz geschottert und mit einem Betonpostament, einer Denkmalmauer, einer Flammenschale und „Steinen der Nationen“ versehen wurde.[4]
1995, zum 50. Jahrestag der Befreiung, wurde die Gedenkstätte mit einem neuen Konzept wiedereröffnet. Ein neuer Zugang, dessen Bau bereits 1988 bis 1991 begonnen wurde, ermöglicht seitdem die Besichtigung eines kleinen Teils des Stollensystems mit Schlaf- und Produktionsräumen im Rahmen von Führungen. Seit dem Jahr 2000 ist die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Mitglied im Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute.
Ein neues Museumsgebäude wurde im Frühjahr 2005 eingeweiht, und im September 2006 folgte die Eröffnung einer neuen Dauerausstellung.[5]
Gestaltung der Gedenkstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gelände der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora ist heute zu großen Teilen von Wiesen und Wald bedeckt. Von den meisten Gebäuden des Häftlingslagers, des Krankenreviers, der SS-Gebäude und der Bahnhofsanlagen sind nur noch Fundamentreste übrig.
Am Zugang zur Gedenkstätte befinden sich die Überreste der Eisenbahnbrücke über die Zorge und ein alter Reichsbahnwaggon, der an die Verschleppung der Häftlinge erinnert. Die Grundmauern des ehemaligen Lagerbahnhofs, freigelegte Gleisstränge und die Lagerkläranlage sind sichtbar. Vom einstigen SS-Bereich existieren nur vereinzelt Fußbodenreste.
Die Stollenanlage im Kohnstein, das frühere Mittelwerk, kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Einige Abschnitte sind aufgrund von Grundwasser und den Folgen des Bergbaus jedoch teilweise eingestürzt.
Auf dem Gelände des ehemaligen Häftlings- und Krankenlagers sind neben dem Krematorium noch die Feuerwache, ein SS-Unterstand, eine Tischlerei- und eine Wohnbaracke erhalten. Der zentrale Bereich wird von dem Versammlungsplatz dominiert, der in der DDR-Zeit anstelle des Appellplatzes angelegt wurde.
Der SS-Unterstand und die Wohnbaracke sind Rekonstruktionen. Der Unterstand wurde 1974 rekonstruiert und in Publikationen als „Stehbunker“ bezeichnet.[6] Die Wohnbaracke wurde aus Teilen mehrerer Originalgebäude wiedererrichtet. Zwei Baracken wurden in den 1950er Jahren abgebaut und in einer nahegelegenen Zigarettenfabrik als Kindergarten und Kegelbahn genutzt. Anfang der 1990er Jahre kehrten sie an ihren Ursprungsort zurück und wurden weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut.
Von weiteren Bauten wie dem Lagergefängnis, der Hinrichtungsstätte, der Kinobaracke und dem Krankenrevier sind nur noch Fundamente erhalten[7], die teilweise von Bäumen überwachsen sind und schrittweise wieder freigelegt werden.
Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kurt Pelny (1972–1988)
- Peter Kuhlbrodt (September 1989 bis August 1990)
- Cornelia Klose (1991-2001)
- Jens-Christian Wagner (2001-2014)
- Karsten Uhl (2020-2023)[8]
- Anett Dremel (2023 kommissarisch)[9]
- Andreas Froese (seit 1. Januar 2024)[10]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. 5. Auflage. Weimar/ Nordhausen 2014, S. 8.
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. 5. Auflage. Weimar/ Nordhausen 2014, S. 12.
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. 5. Auflage. Weimar/ Nordhausen 2014, S. 11.
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. 5. Auflage. Weimar/ Nordhausen 2014, S. 12.
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. 5. Auflage. Weimar/ Nordhausen 2014, S. 9.
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, 5. Auflage, Weimar/ Nordhausen 2014, S. 15.
- ↑ Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.), Jens-Christian Wagner (Bearb.): Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, 5. Auflage, Weimar/ Nordhausen 2014, S. 12.
- ↑ Karsten Uhl gibt Leitung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora ab. In: Jüdische Allgemeine. 29. März 2023, abgerufen am 10. November 2024. (de)
- ↑ Neues Leitungs-Duo für die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. In: KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Abgerufen am 10. November 2024. (de)
- ↑ Andreas Froese - Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. In: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Abgerufen am 10. November 2024. (de)