Johann Wilhelm Marcellin: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:31 Uhr

Johann Wilhelm Marcellin
[[Bild:|220px|Johann Wilhelm Marcellin]]
Johann Philipp Wilhelm Marcellin
geb. 1729
gest. 3. Oktober 1799
Arzt
Bilder und Medien bei Commons
Datenbank.Nordhausen
DbNDH: Q48348
GND-Nummer 1037139070
DNB: Datensatz

Johann Philipp Wilhelm Marcellin (geb. 1729; gest. 3. Oktober 1799) war Arzt, Hofrat und Stadtphysikus in Nordhausen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Approbation als Arzt erhielt Marcellin im Jahr 1757 mit einer Dissertation an der Universität Halle mit dem Titel "De Vasorum ossificatione et concrescentia ut caussis morborum" (Über die Verknöcherung und Verwachsung der Gefäße als Krankheitsursachen). Die Arbeit behandelte also Gefäßverkalkungen. Sein Doktorvater war der Medizinprofessor Andreas Elias Büchner (1701–1769).

Spätestens 1764 ließ sich Marcellin, der zuvor in Berlin lebte, mit seiner Familie in Nordhausen nieder, wie die Taufe seines Sohnes in diesem Jahr belegt. Seine Frau war Sophia Margaretha Christiane(a) Müller (gest. 24. Juli 1818 in Nordhausen).

In den folgenden Jahren praktizierte Marcellin als niedergelassener Arzt in Nordhausen, ohne jedoch das Amt des Stadtphysikus zu bekleiden, welches über 14 Jahre unbesetzt blieb. Die Gründe dafür, dass Marcellin nicht früher zum Stadtphysikus ernannt wurde, sind ungeklärt. Politische Motive werden vermutet.

1775 erfolgte die Ernennung Marcellins zum Stadtphysikus von Nordhausen. Dieses Amt hatte er 24 Jahre lang bis zu seinem Tod am 3. Oktober 1799 inne. Über seine ärztlichen Tätigkeiten oder Verdienste in dieser Zeit ist kaum etwas bekannt. Es gibt keine Hinweise, dass er sich für Verbesserungen in der medizinischen Versorgung eingesetzt hätte. Auch seine Pflichten als Stadtphysikus, gegen unerlaubten Medikamentenhandel durch Laien vorzugehen, vernachlässigte er über seine gesamte Amtszeit.

Marcellins einzige bekannte medizinische Publikation nach seiner Dissertation erschien 1786 unter dem Titel "Die Gründung, Mitwirkung und Beförderung des blühenden Zustandes in verschiedenen Staaten von dem fürstlichen, gräflichen und adelichen Geschlecht Marcellus, Marcellinus und Martellus". Die Schrift befasste sich mit der Geschichte seiner eigenen Familie und enthielt sachliche Fehler sowie kaum Quellenbelege. Sie wurde von Zeitgenossen zurecht als inhaltlich wertlos und stilistisch holprig verrissen. Insgesamt leistete Marcellin keinen Beitrag zur medizinischen Wissenschaft.

Marcellins lange Amtszeit gründete weniger auf fachlicher Befähigung als auf politischen Umständen. Trotz offenkundiger fachlicher Defizite verhinderte die Stadt Nordhausen über Jahrzehnte seine Absetzung als Stadtphysikus. Damit blockierte Marcellin auch die Berufung des qualifizierteren Arztes Wilhelm Gesenius auf diese Position. Insgesamt hatte Marcellin keinen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Gesundheitswesens oder der medizinischen Versorgung in Nordhausen. Sein Wirken erschöpfte sich in der Ausübung seiner Privilegien als Stadtphysikus ohne erkennbaren Nutzen für die Allgemeinheit; Nachfolger wurde Franz Ernst Filter.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]