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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:26 Uhr

Paul Otto Knust
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geb. 10. Mai 1919 in Heringen
gest. 10. Juli 2009 in Nordhausen
Künstler
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 1240185758
DNB: Datensatz

Paul Otto Knust (geb. 10. Mai 1919 in Heringen; gest. 10. Juli 2009 in Nordhausen) war Künstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war Bohrmeister und Brunnenbauer der Firma Anger & Söhne in Nordhausen, wodurch er viel reiste, zum Beispiel nach Afghanistan und Afrika. Paul Otto besuchte die Volksschule in seiner Heimatstadt und die Mittelschule in Nordhausen, konnte diese jedoch aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nicht abschließen. 1933 begann er eine Lehre als Junghelfer bei der Deutschen Reichsbahn und beendete diese mit 18 Jahren. Danach wurde er Reichsbahn-Gehilfe, bis er im April 1938 zum Wehrdienst eingezogen wurde.

Im Zweiten Weltkrieg nahm er am Feldzug gegen Polen und Frankreich als Kradmelder, an der Ostfront war er Kompanie- und Gruppenführer. Wegen einer Verwundung kam er ins Lazarett nach Nordhausen. Nach seiner Entlassung diente er in einer Genesungskompanie und dann in einer Ausbildungseinheit als Schreiber. Da seine Gesundheit es ihm nicht mehr erlaubte, regulär als Soldat zu dienen, wurde Knust 1943 wieder bei der Deutschen Reichsbahn eingestellt und in Heringen zum Reichsbahn-Betriebswart ausgebildet. Nach bestandener Prüfung wurde er in Stolberg/Harz zum Fahrdienstleiter und Aufsichtsbeamten ernannt. Ende September absolvierte er in Kassel die Prüfung zum Reichsbahn-Assistenten. Nach kurzer Tätigkeit am Nordhäuser Bahnhof wurde Paul Otto Anfang 1944 ins holländische Tilburg versetzt. Dort lernte er holländische Maler kennen, was sich langfristig auf ihn auswirkte, da er schon seit seiner Kindheit gerne zeichnete.

Zu Kriegsende flüchtete er von Tilburg nach Sangerhausen. Hier malte und zeichnete Paul Otto ständig und versuchte vergeblich, eine Anstellung in einer Möbelfabrik zu finden. Neben seiner Begeisterung für Sport (Fünfkampf, Boxen, Fußball, Schach) besaß er musikalisches Talent und spielte verschiedene Instrumente wie Zither, Gitarre und Schifferklavier. Um Geld zu verdienen, reiste er mit zwei Freunden und spielte Musik auf, und tauchte auch in der Ostsee nach Minen.

Paul Otto Knust studierte von 1948 bis 1953 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle Grafik, Malerei und Kunstgeschichte. Der Lehrbetrieb an der Schule hatte erst 1947 wieder begonnen und wurde von "Bauhaus"-Lehrern wie Herbert Kitzel, Hermann Bachmann, Charles Crodel, Gerhard Marks, Jochen Seidel und Fritz Leweke geprägt. Mit Beginn der "Formalismusdebatte" gingen viele seiner Lehrer nach Westdeutschland, darunter auch Crodel, den er sehr verehrte.

Knusts Diplomarbeit umfasste das Ölbild "Der Schweißer", das ausgestellt wurde. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er für einige Jahre als Kunsterzieher an einer Schule und danach bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lektor und Lehrer für Kunst, Kunstgeschichte, Schriftgestaltung und ästhetische Erziehung an der Pädagogischen Hochschule in Halle. Er war auch als freischaffender Künstler tätig. Im Jahr 1990 beendete er seine Lehrtätigkeit in Halle und zog nach Heringen.

Paul Otto Knust verstarb im 90. Lebensjahr in Nordhausen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Otto hatte Gertrut Knato, die Tochter eines Möbelfabrikanten, in Ostpreußen kennengelernt, wo er im Panzerregiment tätig war. Sie heirateten im frühen Herbst 1941 und bekamen einen Sohn, Bernd. Im Jahr 1944 zog seine Frau und sein Sohn nach Heringen, wo seine Eltern bereits 1934 ein Haus am Stadtrand gekauft hatten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank Nitsche (Hrsg.): Paul Otto Knust. Leben und Werk. Aschersleben: Frank Nitsche, 2021. ISBN 978-3-9822944-1-4

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]