Friedrich Hahn: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Friedrich Hahn''' (geb. 26. Februar 1894; gest. 12. April 1945 in Bleicherode) war Offizier. Er kommandierte 1945 das in Bleicherode stationierte Landesschützenbataillon 613 und war zudem für die Einheiten des Volkssturms verantwortlich.
'''Friedrich Hahn''' (geb. 26. Februar 1894; gest. 12. April 1945 in Bleicherode) war Offizier. Er kommandierte 1945 das in Bleicherode stationierte Landesschützenbataillon 613 und war zudem für die Einheiten des Volkssturms verantwortlich.


== Leben ==
== Leben ==
Anfang April 1945 erhielt der Reserveoffizier Major Hahn den Befehl zur Verteidigung der Stadt Bleicherode, ein Befehl, der später durch SS-Offiziere bekräftigt wurde. Laut der Aussage seiner damaligen Sekretärin wirkte Hahn nach Erhalt des Befehls stark deprimiert und entschied sich schließlich, diesen nicht auszuführen.
Anfang April 1945 erhielt Major d. R. Friedrich Hahn den Befehl zur Verteidigung der Stadt Bleicherode; diese Order wurde kurz darauf von SS-Offizieren bekräftigt. Laut der Aussage seiner damaligen Sekretärin wirkte Hahn nach Erhalt des Befehls stark deprimiert und entschied sich schließlich, diesen nicht auszuführen.


Am 12. April 1945 verabschiedete er sich von seinen Mitarbeiterinnen mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, gehen Sie bitte nach Hause und vielen Dank für Ihre Mitarbeit.“ Er löste den [[Volkssturm]] auf und zog sich mit seinen Soldaten in die [[Bleicheröder Berge]] zurück, von wo aus er den Vormarsch der US-amerikanischen Truppen beobachtete. Hahn befahl seinen Soldaten, sich zurückzuziehen, und blieb letztlich allein zurück.
Am 12. April 1945 verabschiedete er sich von seinen Mitarbeiterinnen mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, gehen Sie bitte nach Hause und vielen Dank für Ihre Mitarbeit.“ Er löste den [[Volkssturm]] auf und zog sich mit seinen Soldaten in die [[Bleicheröder Berge]] zurück, von wo aus er den Vormarsch der US-amerikanischen Truppen beobachtete. Hahn befahl seinen Soldaten, sich zurückzuziehen, und blieb letztlich allein zurück.
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Am 14. April 1945 wurde er von einem Bauern aus Buhla tot aufgefunden. Hahn hatte Suizid begangen. In einem an seiner Uniform befestigten Brief begründete er seinen Entschluss: Er war von der Übermacht der Alliierten Truppen und der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt und wollte die Stadt Bleicherode und ihre Bevölkerung vor Kampfhandlungen bewahren. Einer Kriegsgerichtsverhandlung wegen Befehlsverweigerung wollte er sich nicht aussetzen.
Am 14. April 1945 wurde er von einem Bauern aus Buhla tot aufgefunden. Hahn hatte Suizid begangen. In einem an seiner Uniform befestigten Brief begründete er seinen Entschluss: Er war von der Übermacht der Alliierten Truppen und der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt und wollte die Stadt Bleicherode und ihre Bevölkerung vor Kampfhandlungen bewahren. Einer Kriegsgerichtsverhandlung wegen Befehlsverweigerung wollte er sich nicht aussetzen.


Friedrich Hahn wurde auf dem Friedhof in Bleicherode beigesetzt. Sein Grab wurde bis in die 1990er Jahre von Frau Elfriede Hirschfeld gepflegt.
Friedrich Hahn wurde auf dem Friedhof in Bleicherode beigesetzt. Sein Grab wurde Jahrzehntelang bis in die 1990er Jahre von Frau Elfriede Hirschfeld gepflegt.
 
== Literatur ==
* ''Thüringer Tageblatt''. Weimar, Nr. 173 vom 27. Juli 1990. S. 3.
* Ulrich Saft: ''Krieg in der Heimat''. Walsrode 1996.


[[Kategorie:Militärperson]]
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Version vom 1. August 2024, 13:32 Uhr

Friedrich Hahn
[[Bild:|220px|Friedrich Hahn]]
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geb. 26. Februar 1894
gest. 12. April 1945 in Bleicherode
Offizier
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Friedrich Hahn (geb. 26. Februar 1894; gest. 12. April 1945 in Bleicherode) war Offizier. Er kommandierte 1945 das in Bleicherode stationierte Landesschützenbataillon 613 und war zudem für die Einheiten des Volkssturms verantwortlich.

Leben

Anfang April 1945 erhielt Major d. R. Friedrich Hahn den Befehl zur Verteidigung der Stadt Bleicherode; diese Order wurde kurz darauf von SS-Offizieren bekräftigt. Laut der Aussage seiner damaligen Sekretärin wirkte Hahn nach Erhalt des Befehls stark deprimiert und entschied sich schließlich, diesen nicht auszuführen.

Am 12. April 1945 verabschiedete er sich von seinen Mitarbeiterinnen mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, gehen Sie bitte nach Hause und vielen Dank für Ihre Mitarbeit.“ Er löste den Volkssturm auf und zog sich mit seinen Soldaten in die Bleicheröder Berge zurück, von wo aus er den Vormarsch der US-amerikanischen Truppen beobachtete. Hahn befahl seinen Soldaten, sich zurückzuziehen, und blieb letztlich allein zurück.

Am 14. April 1945 wurde er von einem Bauern aus Buhla tot aufgefunden. Hahn hatte Suizid begangen. In einem an seiner Uniform befestigten Brief begründete er seinen Entschluss: Er war von der Übermacht der Alliierten Truppen und der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt und wollte die Stadt Bleicherode und ihre Bevölkerung vor Kampfhandlungen bewahren. Einer Kriegsgerichtsverhandlung wegen Befehlsverweigerung wollte er sich nicht aussetzen.

Friedrich Hahn wurde auf dem Friedhof in Bleicherode beigesetzt. Sein Grab wurde Jahrzehntelang bis in die 1990er Jahre von Frau Elfriede Hirschfeld gepflegt.

Literatur

  • Thüringer Tageblatt. Weimar, Nr. 173 vom 27. Juli 1990. S. 3.
  • Ulrich Saft: Krieg in der Heimat. Walsrode 1996.