Ernst Stiede: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rudolf Ernst Stiede''' (geb. 15. Oktober 1926 in Nordhausen; gest. 27. Dezember 2014 ebenda) war ein deutscher Botaniker und Lehrer. Er trug bedeutend zur floristischen Forschung im südlichen Harzvorland bei und setzte sich insbesondere für den Naturschutz in dieser Region ein.
'''Rudolf Ernst Stiede''' (geb. 15. Oktober 1926 in Nordhausen; gest. 27. Dezember 2014 ebenda) war ein deutscher Botaniker und Lehrer. Er trug bedeutend zur floristischen Forschung im südlichen Harzvorland bei und setzte sich insbesondere für den Naturschutz in dieser Region ein.
==Leben==
==Leben==
Ernst Stiede wurde als Sohn eines Elektromeisters in Nordhausen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des [[Realgymnasium Nordhausen|Nordhäuser Realgymnasiums]] diente er von Herbst 1944 bis zum Frühjahr 1945 als Soldat in Frankreich und Schlesien. Nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1946 absolvierte er eine pädagogische Ausbildung und wurde 1947 Lehrer in Nordhausen.  
Ernst Stiede wurde als Sohn eines Elektromeisters in Nordhausen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des [[Realgymnasium Nordhausen|Nordhäuser Realgymnasiums]] diente er von Herbst 1944 bis zum Frühjahr 1945 als Soldat in Frankreich und Schlesien. Nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1946 absolvierte er eine pädagogische Ausbildung und wurde 1947 Lehrer in Nordhausen.  
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Stiede spezialisierte sich später auf Biologie und war bis zu seinem Ruhestand 1992 in verschiedenen pädagogischen Positionen in Nordhausen tätig.
Stiede spezialisierte sich später auf Biologie und war bis zu seinem Ruhestand 1992 in verschiedenen pädagogischen Positionen in Nordhausen tätig.
==Werk==
==Werk==
Im Laufe seiner botanischen Exkursionen entdeckte Stiede mehrere Pflanzenarten in der Region, darunter ''Campanula cervicaria'' (1964), ''Orchis pallens'' (1964) und ''Orobanche reticulata'' (1997). Er beteiligte sich am "Atlas zur Flora von Südniedersachsen" und trug wesentlich zur Ausweisung der „Rüdigsdorfer Schweiz“ als Naturschutzgebiet bei. In Zusammenarbeit mit seiner Frau Eva führte er floristische Untersuchungen in der Gipskarstlandschaft durch.
Im Laufe seiner botanischen Exkursionen entdeckte Stiede mehrere Pflanzenarten in der Region, darunter ''Campanula cervicaria'' (1964), ''Orchis pallens'' (1964) und ''Orobanche reticulata'' (1997). Er beteiligte sich am "Atlas zur Flora von Südniedersachsen" und trug wesentlich zur Ausweisung der „Rüdigsdorfer Schweiz“ als Naturschutzgebiet bei. In Zusammenarbeit mit seiner Frau Eva führte er floristische Untersuchungen in der Gipskarstlandschaft durch.
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Zudem veröffentlichte er zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Beiträge, darunter Arbeiten über [[Friedrich Traugott Kützing|F. T. Kützing]], den Zoologen Richard Hesse und den Geologen [[Franz Meinecke]].
Zudem veröffentlichte er zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Beiträge, darunter Arbeiten über [[Friedrich Traugott Kützing|F. T. Kützing]], den Zoologen Richard Hesse und den Geologen [[Franz Meinecke]].
==Ehrungen==
==Ehrungen==
2001 wurde Stiede für seine Verdienste im Bereich Umwelt- und Naturschutzbildung sowie für seinen Einsatz für die Gipskarstlandschaft im südlichen Harzvorland vom Landrat des Kreises Nordhausen geehrt.
2001 wurde Stiede für seine Verdienste im Bereich Umwelt- und Naturschutzbildung sowie für seinen Einsatz für die Gipskarstlandschaft im südlichen Harzvorland vom Landrat des Kreises Nordhausen geehrt.
==Werke (Auswahl)==
==Werke (Auswahl)==
*''Der Kohnstein – nur noch eine Naturruine.'' Harzkurier, 1990.
*''Der Kohnstein – nur noch eine Naturruine.'' Harzkurier, 1990.
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*''Dr. Franz Meinecke (1885-1971), ein Lebensbild.'' Jahrbuch Landkreis Nordhausen, 2001.
*''Dr. Franz Meinecke (1885-1971), ein Lebensbild.'' Jahrbuch Landkreis Nordhausen, 2001.
*''Zum 60. Todestag des Prof. der Zoologie Richard Hesse.'' Nordhäuser Nachrichten, 2004.
*''Zum 60. Todestag des Prof. der Zoologie Richard Hesse.'' Nordhäuser Nachrichten, 2004.
==Quellen==
 
*HEINRICH, W., W. HILBIG, R. MARSTALL & W. WESTHUBS: Bibliographie der pflanzensoziologischen und vegetationsökologischen Literatur Thüringens. Naturschutzreport, 1993.
==Literatur==
*RAUSCHERT, S.: Zur Flora Thüringens und der nordöstlich angrenzenden Gebiete. Wiss. Zeitschr. Univ. Halle, math.-nat. R. H., 1965.
*Heinrich, W., W. Hilbig, R. Marstall & W. Westhubs: ''Bibliographie der pflanzensoziologischen und vegetationsökologischen Literatur Thüringens''. Naturschutzreport, 1993.
*Rauschert, S.: ''Zur Flora Thüringens und der nordöstlich angrenzenden Gebiete''. Wiss. Zeitschr. Univ. Halle, math.-nat. R. H., 1965.
 
[[Kategorie:Lehrer]]
[[Kategorie:Botaniker]]
[[Kategorie:Geboren 1926]]
[[Kategorie:Gestorben 2014]]

Version vom 10. Oktober 2023, 14:30 Uhr

Rudolf Ernst Stiede (geb. 15. Oktober 1926 in Nordhausen; gest. 27. Dezember 2014 ebenda) war ein deutscher Botaniker und Lehrer. Er trug bedeutend zur floristischen Forschung im südlichen Harzvorland bei und setzte sich insbesondere für den Naturschutz in dieser Region ein.

Leben

Ernst Stiede wurde als Sohn eines Elektromeisters in Nordhausen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Nordhäuser Realgymnasiums diente er von Herbst 1944 bis zum Frühjahr 1945 als Soldat in Frankreich und Schlesien. Nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1946 absolvierte er eine pädagogische Ausbildung und wurde 1947 Lehrer in Nordhausen.

1949 heiratete er Eva Seidenstricker, mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte.

Stiede spezialisierte sich später auf Biologie und war bis zu seinem Ruhestand 1992 in verschiedenen pädagogischen Positionen in Nordhausen tätig.

Werk

Im Laufe seiner botanischen Exkursionen entdeckte Stiede mehrere Pflanzenarten in der Region, darunter Campanula cervicaria (1964), Orchis pallens (1964) und Orobanche reticulata (1997). Er beteiligte sich am "Atlas zur Flora von Südniedersachsen" und trug wesentlich zur Ausweisung der „Rüdigsdorfer Schweiz“ als Naturschutzgebiet bei. In Zusammenarbeit mit seiner Frau Eva führte er floristische Untersuchungen in der Gipskarstlandschaft durch.

Stiede legte gemeinsam mit seiner Frau ein Herbarium an, welches er auch für Unterrichtszwecke nutzte. Mehrere hundert dieser Belege befinden sich heute im Familienbesitz.

Zudem veröffentlichte er zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Beiträge, darunter Arbeiten über F. T. Kützing, den Zoologen Richard Hesse und den Geologen Franz Meinecke.

Ehrungen

2001 wurde Stiede für seine Verdienste im Bereich Umwelt- und Naturschutzbildung sowie für seinen Einsatz für die Gipskarstlandschaft im südlichen Harzvorland vom Landrat des Kreises Nordhausen geehrt.

Werke (Auswahl)

  • Der Kohnstein – nur noch eine Naturruine. Harzkurier, 1990.
  • Einzigartiges muss erhalten bleiben. Harzkurier, 1990.
  • Zum 100. Todestag von Friedrich Traugott Kützing. Beitr. Heimatk. Stadt Kreis Nordhausen, 1993.
  • Friedrich Traugott Kützing. Ein Leben für die Wissenschaft. Aratora, 1998.
  • Dr. Franz Meinecke (1885-1971), ein Lebensbild. Jahrbuch Landkreis Nordhausen, 2001.
  • Zum 60. Todestag des Prof. der Zoologie Richard Hesse. Nordhäuser Nachrichten, 2004.

Literatur

  • Heinrich, W., W. Hilbig, R. Marstall & W. Westhubs: Bibliographie der pflanzensoziologischen und vegetationsökologischen Literatur Thüringens. Naturschutzreport, 1993.
  • Rauschert, S.: Zur Flora Thüringens und der nordöstlich angrenzenden Gebiete. Wiss. Zeitschr. Univ. Halle, math.-nat. R. H., 1965.