Walter Treichel: Unterschied zwischen den Versionen
K 8.14. NL Treichel, Walter - Archivportal Thüringen bzw. https://www.archive-in-thueringen.de/de/bestand/view/id/6215/tektonik/648 |
K Walter Treichel – Wikidata bzw. https://www.wikidata.org/wiki/Q94870122 |
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Version vom 24. September 2022, 06:20 Uhr
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Walter Erich Ernst Treichel (geb. 26. Juni 1900 in Altmarrin (Kreis Kolberg); gest. 5. Juni 1978 in Nordhausen) war Musikpädagoge, Chorleiter des Früh'schen Oratorienchors, Dirigent und Komponist.
Leben
Nach der Schulzeit und dem Lehrerseminar studierte Walter Treichel an der Hochschule für Schul- und Kirchenmusik in Berlin-Charlottenburg. Nach der ersten Anstellung 1926 in Gotha folgte 1927 bis 1931 Bad Frankenhausen, 1931 die Berufung als Musiklehrer an die Höheren Knabenschulen in Nordhausen. Neben den Chören entstand hier ein gut besetztes Schülerorchester.
Außerschulisch profilierte sich Treichel als künstlerischer Leiter des Früh'schen Oratorienchors, mit dem er im Laufe von vier Jahrzehnten das geistliche und weltliche Oratorium pflegte. Im umfangreichen Repertoire nahmen die Werke von Brahms, Haydn und Bach die meisten Positionen ein.
Als Stadtrat für Kultur (Kulturdezernent) beteiligte er sich nach Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft am Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Nordhausen (1947 bis 1949), wurde Mitglied der LDPD und zeitweise Dozent der Pädagogischen Fachschule.[1] Am 31. Oktober 1946 dirigierte er wieder eine Aufführung der „Schöpfung“ von Haydn. Auch das 1938 gegründete gemischte „Walter-Treichel-Doppelquartett“ setzte bis 1960 die Pflege von Chorwerken fort. Zum 100jährigen Bestehen des Früh'schen Chors musste dieser infolge Mangels an Nachwuchs aufgelöst werden. Acht Jahre leitete er bis 1975 den „Handwerker-Männerchor“.
Als beliebter Musiklehrer am Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium bildete er den Schul-Chor mit einer Instrumenten-Gruppe aus. Der Chor trat auf bei den Welt-Jugend-Festspielen 1951 in Berlin und bei mehreren Treffen der Thüringer Oberschulen. Wohl wegen seines scharf gezeichneten Gesichtsprofils trug er den Spitznamen "TomMix", einem Detektiv aus Jugend-Lese-Heften.
Später hatten wir Musikunterricht bei Herrn Walter Treichel (…), den wir wegen seines breitkrempigen dunklen Hutes respektlos „Tommix“ nannten. Er fand meine Stimme so schlecht (wahrscheinlich hatte sie durch den Stimmbruch gelitten), dass er mir den Besuch des Musikunterrichts freistellte. Erst viel später habe ich von seinem schweren Schicksal erfahren: Er hatte beim Bombenangriff auf Nordhausen Frau und Kinder verloren. | ||
— Dieter Spaar: Meine Sicht der Dinge. Erinnerungen |
Walter Treichel war auch als Komponist tätig und schuf etwa die Kompositionen „Der kleine Zoo“ nach Texten von Ringelnatz und Morgenstern und die Ballade „Der Feuerreiter“ nach Mörike.
Zusammen mit seiner gesanglich vorgebildeten Frau Charlotte betrieb er Hausmusik. Die Familie lebte 1936 in der Blödaustraße 26.[2]
Das Stadtarchiv Nordhausen verwahrt den Nachlass Treichels.[3]
Literatur
- Franz Baumbach: Walter Treichel begeht sein 25jähriges Chorleiterjubiläum. In: Der Nordhäuser Roland (11/1957).
- Otto Schelz: Walter Treichel 75 Jahre. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (4/1975).
- Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
Externe Verweise
Einzelnachweise
- ↑ 8.14. NL Treichel, Walter - Archivportal Thüringen, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Treichel'scher Familienverband 1936, ahnenforschung.net, abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑ „Reste mit Zukunft! Aus der Arbeit an Nachlässen im Nordhäuser Stadtarchiv“ , nordhausen.de, abgerufen am 3. Dezember 2020.