Hans Nentwig: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans Nentwig''' (geb. 30. August 1895 in Roßlau/Elbe; gest. 26. März 1954 in Rastatt<ref name="Name_der_Quelle_a">Peter Kuhlbrodt: ''[[Nordhausen unter dem Sternenbanner]]. Die amerikanische Besetzung der Stadt Nordhausen vom 11. April bis Anfang Juli 1945''. 1995, S. 9.</ref>) war von 1935 bis 1945 [[NSDAP-Kreisleiter]] in Nordhausen.


== Leben ==
== Leben ==
Nentwig stammte aus Roßlau an der Elbe. Von 1935 bis 1945 war er NSDAP-Kreisleiter des Kreises Grafschaft Hohenstein und Nachfolger von [[Heinrich Keiser]]. Er bewohnte die Villa in der [[Wilhelm-Nebelung-Straße]] 23. Am 1. Dezember 1935 ernannte Gauleiter Sauckel auf Grund der Deutschen Gemeindeordnung Nentwig zum Beauftragten der NSDAP für den Stadtkreis Nordhausen und den Kreis Grafschaft Hohenstein. 1940 wurde er stellvertretender Vorsitzender vom [[Kulturverein Nordhausen]].
Nentwig stammte aus Roßlau an der Elbe. Von 1935 bis 1945 war er NSDAP-Kreisleiter des Kreises Grafschaft Hohenstein und Nachfolger von [[Heinrich Keiser]]. Er bewohnte die Villa in der [[Wilhelm-Nebelung-Straße]] 23. Am 1. Dezember 1935 ernannte Gauleiter Sauckel auf Grund der Deutschen Gemeindeordnung Nentwig zum Beauftragten der NSDAP für den Stadtkreis Nordhausen und den Kreis Grafschaft Hohenstein. 1940 wurde er stellvertretender Vorsitzender vom [[Kulturverein Nordhausen]].


Nentwig hatte die [[Luftangriffe auf Nordhausen]] am 3. April 1945 in der Ausweich-Befehlsstelle „[[Zichorienfabrik]]“ am oberen Ende der Stolbergerstraße unbeschadet überstanden. Einen Tag später wurde er laut [[Manfred Bornemann]] „mit seiner Frau in dem hinter der NAPOLA gelegenen Stollen des Mittelwerkes gesehen“.<ref name="Kuhlbrodt9">Peter Kuhlbrodt: ''Nordhausen unter dem Sternenbanner'', S. 9.</ref>
Nentwig hatte die [[Luftangriffe auf Nordhausen]] am 3. April 1945 in der Ausweich-Befehlsstelle „[[Zichorienfabrik]]“ am oberen Ende der Stolbergerstraße unbeschadet überstanden. Einen Tag später wurde er laut [[Manfred Bornemann]] „mit seiner Frau in dem hinter der NAPOLA gelegenen Stollen des Mittelwerkes gesehen“.<ref name="Name_der_Quelle_a" />


1945 geriet er in französische Gefangenschaft. An die Bevölkerung erging am 6. Dezember 1945 über die lokale Presse der Aufruf, belastendes Material, das die Zusammenarbeit des ehemaligen NS-Kreisleiters Nentwig mit der Gestapo dokumentiert, zur Verfügung zu stellen.
1945 geriet er in französische Gefangenschaft. An die Bevölkerung erging am 6. Dezember 1945 über die lokale Presse der Aufruf, belastendes Material, das die Zusammenarbeit des ehemaligen NS-Kreisleiters Nentwig mit der Gestapo dokumentiert, zur Verfügung zu stellen.

Version vom 1. September 2022, 07:22 Uhr

Hans Nentwig
[[Bild:|220px|Hans Nentwig]]
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geb. 30. August 1895 in Roßlau/Elbe
gest. 26. März 1954 in Rastatt
NSDAP-Funktionär
Bilder und Medien bei Commons

Hans Nentwig (geb. 30. August 1895 in Roßlau/Elbe; gest. 26. März 1954 in Rastatt[1]) war von 1935 bis 1945 NSDAP-Kreisleiter in Nordhausen.

Leben

Nentwig stammte aus Roßlau an der Elbe. Von 1935 bis 1945 war er NSDAP-Kreisleiter des Kreises Grafschaft Hohenstein und Nachfolger von Heinrich Keiser. Er bewohnte die Villa in der Wilhelm-Nebelung-Straße 23. Am 1. Dezember 1935 ernannte Gauleiter Sauckel auf Grund der Deutschen Gemeindeordnung Nentwig zum Beauftragten der NSDAP für den Stadtkreis Nordhausen und den Kreis Grafschaft Hohenstein. 1940 wurde er stellvertretender Vorsitzender vom Kulturverein Nordhausen.

Nentwig hatte die Luftangriffe auf Nordhausen am 3. April 1945 in der Ausweich-Befehlsstelle „Zichorienfabrik“ am oberen Ende der Stolbergerstraße unbeschadet überstanden. Einen Tag später wurde er laut Manfred Bornemann „mit seiner Frau in dem hinter der NAPOLA gelegenen Stollen des Mittelwerkes gesehen“.[1]

1945 geriet er in französische Gefangenschaft. An die Bevölkerung erging am 6. Dezember 1945 über die lokale Presse der Aufruf, belastendes Material, das die Zusammenarbeit des ehemaligen NS-Kreisleiters Nentwig mit der Gestapo dokumentiert, zur Verfügung zu stellen.

Er lebte nach einem Gerichtsverfahren 1949 in Freiburg im Breisgau und später in Katlenburg.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Peter Kuhlbrodt: Nordhausen unter dem Sternenbanner. Die amerikanische Besetzung der Stadt Nordhausen vom 11. April bis Anfang Juli 1945. 1995, S. 9.
  2. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg - Findbuch D 180/3: Spruchkammer Südbaden: Gnadenakten - Strukturansicht, abgerufen am 5. Mai 2022.