Walter Treichel: Unterschied zwischen den Versionen

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Lutz Jödicke (Diskussion | Beiträge)
K * ''Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9, S. 333
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K * ''Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9, S. 333
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'''Walter Treichel''' (geb. 26. Juni 1900 in Altmarrin (Kreis Kolberg); gest. 5. Juni 1978 in Nordhausen) war Musikpädagoge, Chorleiter des [[Früh'scher Gesangverein|Früh'schen Oratorienchors]], Dirigent und Komponist.  
'''Walter Treichel''' (geb. 26. Juni 1900 in Altmarrin (Kreis Kolberg); gest. 5. Juni 1978 in Nordhausen) war Musikpädagoge, Chorleiter des [[Früh'scher Gesangverein|Früh'schen Oratorienchors]], Dirigent und Komponist.


== Leben ==
== Leben ==
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Außerschulisch profilierte sich Treichel als künstlerischer Leiter des [[Früh'scher Gesangverein|Früh'schen Oratorienchors]], mit dem er im Laufe von vier Jahrzehnten das geistliche und weltliche Oratorium pflegte. Im umfangreichen Repertoire nahmen die Werke von Brahms, Haydn und Bach die meisten Positionen ein.
Außerschulisch profilierte sich Treichel als künstlerischer Leiter des [[Früh'scher Gesangverein|Früh'schen Oratorienchors]], mit dem er im Laufe von vier Jahrzehnten das geistliche und weltliche Oratorium pflegte. Im umfangreichen Repertoire nahmen die Werke von Brahms, Haydn und Bach die meisten Positionen ein.


Als Stadtrat für Kultur beteiligte er sich nach Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft am Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Nordhausen (1947 bis 1949). Am 31. Oktober 1946 dirigierte er wieder eine Aufführung der „Schöpfung“ von Haydn. Auch das 1938 gegründete gemischte „Walter-Treichel-Doppelquartett“ setzte bis 1960 die Pflege von Chorwerken fort.  
Als Stadtrat für Kultur beteiligte er sich nach Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft am Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Nordhausen (1947 bis 1949). Am 31. Oktober 1946 dirigierte er wieder eine Aufführung der „Schöpfung“ von Haydn. Auch das 1938 gegründete gemischte „Walter-Treichel-Doppelquartett“ setzte bis 1960 die Pflege von Chorwerken fort.
Zum 100jährigen Bestehen des Früh'schen Cohres musste dieser infolge Mangels an Nachwuchs aufgelöst werden. Acht Jahre leitete er bis 1975 den „Handwerker-Männerchor“.
Zum 100jährigen Bestehen des Früh'schen Cohres musste dieser infolge Mangels an Nachwuchs aufgelöst werden. Acht Jahre leitete er bis 1975 den „Handwerker-Männerchor“.


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{{Zitat|Später hatten  wir  Musikunterricht  bei  Herrn Walter  Treichel (…),  den  wir  wegen  seines breitkrempigen  dunklen  Hutes  respektlos  „Tommix“  nannten.  Er  fand  meine  Stimme  so schlecht  (wahrscheinlich  hatte  sie  durch  den  Stimmbruch  gelitten),  dass  er  mir  den  Besuch des  Musikunterrichts  freistellte.  Erst  viel  später  habe  ich  von  seinem  schweren  Schicksal erfahren: Er hatte beim Bombenangriff auf Nordhausen Frau und Kinder verloren.|[[Dieter Spaar]]: ''[http://dieter-spaar.de/Meine%20Sicht%20der%20Dinge%20(unvollendete%20Autobiographie).pdf Meine Sicht der Dinge. Erinnerungen]''}}
{{Zitat|Später hatten  wir  Musikunterricht  bei  Herrn Walter  Treichel (…),  den  wir  wegen  seines breitkrempigen  dunklen  Hutes  respektlos  „Tommix“  nannten.  Er  fand  meine  Stimme  so schlecht  (wahrscheinlich  hatte  sie  durch  den  Stimmbruch  gelitten),  dass  er  mir  den  Besuch des  Musikunterrichts  freistellte.  Erst  viel  später  habe  ich  von  seinem  schweren  Schicksal erfahren: Er hatte beim Bombenangriff auf Nordhausen Frau und Kinder verloren.|[[Dieter Spaar]]: ''[http://dieter-spaar.de/Meine%20Sicht%20der%20Dinge%20(unvollendete%20Autobiographie).pdf Meine Sicht der Dinge. Erinnerungen]''}}


Walter Treichel war auch als Komponist tätig und schuf etwa die Kompositionen „Der kleine Zoo“ nach Texten von Ringelnatz und Morgenstern und die Ballade „Der Feuerreiter“ nach Mörike.  
Walter Treichel war auch als Komponist tätig und schuf etwa die Kompositionen „Der kleine Zoo“ nach Texten von Ringelnatz und Morgenstern und die Ballade „Der Feuerreiter“ nach Mörike.


Zusammen mit seiner gesanglich vorgebildeten Frau Charlotte betrieb er Hausmusik. Die Familie lebte 1936 in der [[Blödaustraße]] 26.<ref>[https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?p=1202727 Treichel'scher Familienverband 1936], ahnenforschung.net, abgerufen am 3. Dezember 2020.</ref>
Zusammen mit seiner gesanglich vorgebildeten Frau Charlotte betrieb er Hausmusik. Die Familie lebte 1936 in der [[Blödaustraße]] 26.<ref>[https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?p=1202727 Treichel'scher Familienverband 1936], ahnenforschung.net, abgerufen am 3. Dezember 2020.</ref>

Version vom 20. März 2022, 18:50 Uhr

Walter Treichel
[[Bild:|220px|Walter Treichel]]
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geb. 26. Juni 1900 in Altmarrin (Kreis Kolberg)
gest. 5. Juni 1978 in Nordhausen
Musiklehrer, Chorleiter, Dirigent, Komponist
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 103029318X
DNB: Datensatz

Walter Treichel (geb. 26. Juni 1900 in Altmarrin (Kreis Kolberg); gest. 5. Juni 1978 in Nordhausen) war Musikpädagoge, Chorleiter des Früh'schen Oratorienchors, Dirigent und Komponist.

Leben

Nach der Schulzeit und dem Lehrerseminar studierte Walter Treichel an der Hochschule für Schul- und Kirchenmusik in Berlin-Charlottenburg. Nach der ersten Anstellung 1926 in Gotha folgte 1927 bis 1931 Bad Frankenhausen, 1931 die Berufung als Musiklehrer an die Höheren Knabenschulen in Nordhausen. Neben den Chören entstand hier ein gut besetztes Schülerorchester.

Außerschulisch profilierte sich Treichel als künstlerischer Leiter des Früh'schen Oratorienchors, mit dem er im Laufe von vier Jahrzehnten das geistliche und weltliche Oratorium pflegte. Im umfangreichen Repertoire nahmen die Werke von Brahms, Haydn und Bach die meisten Positionen ein.

Als Stadtrat für Kultur beteiligte er sich nach Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft am Wiederaufbau des kulturellen Lebens in Nordhausen (1947 bis 1949). Am 31. Oktober 1946 dirigierte er wieder eine Aufführung der „Schöpfung“ von Haydn. Auch das 1938 gegründete gemischte „Walter-Treichel-Doppelquartett“ setzte bis 1960 die Pflege von Chorwerken fort. Zum 100jährigen Bestehen des Früh'schen Cohres musste dieser infolge Mangels an Nachwuchs aufgelöst werden. Acht Jahre leitete er bis 1975 den „Handwerker-Männerchor“.

Als beliebter Musiklehrer am Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium bildete er den Schul-Chor mit einer Instrumenten-Gruppe aus. Der Chor trat auf bei den Welt-Jugend-Festspielen 1951 in Berlin und bei mehreren Treffen der Thüringer Oberschulen. Wohl wegen seines scharf gezeichneten Gesichtsprofils trug er den Spitznamen "TomMix", ein Detektiv aus Jugend-Lese-Heften.

Zitat Später hatten wir Musikunterricht bei Herrn Walter Treichel (…), den wir wegen seines breitkrempigen dunklen Hutes respektlos „Tommix“ nannten. Er fand meine Stimme so schlecht (wahrscheinlich hatte sie durch den Stimmbruch gelitten), dass er mir den Besuch des Musikunterrichts freistellte. Erst viel später habe ich von seinem schweren Schicksal erfahren: Er hatte beim Bombenangriff auf Nordhausen Frau und Kinder verloren. Zitat
                    — Dieter Spaar: Meine Sicht der Dinge. Erinnerungen

Walter Treichel war auch als Komponist tätig und schuf etwa die Kompositionen „Der kleine Zoo“ nach Texten von Ringelnatz und Morgenstern und die Ballade „Der Feuerreiter“ nach Mörike.

Zusammen mit seiner gesanglich vorgebildeten Frau Charlotte betrieb er Hausmusik. Die Familie lebte 1936 in der Blödaustraße 26.[1]

Das Stadtarchiv Nordhausen verwahrt den Nachlass Treichels.[2]

Literatur

Externe Verweise

Einzelnachweise

  1. Treichel'scher Familienverband 1936, ahnenforschung.net, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  2. „Reste mit Zukunft! Aus der Arbeit an Nachlässen im Nordhäuser Stadtarchiv“ , nordhausen.de, abgerufen am 3. Dezember 2020.