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Version vom 29. Januar 2022, 10:20 Uhr
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Walter Herbst (geb. 1907 in Mannheim; gest. 1987) war musikalischer Oberleiter der Bühnen der Stadt Nordhausen.
Leben
Walter Herbst erhielt ab dem 6. Lebensjahr Klavierunterricht und gab als Neunjähriger sein erstes Konzert. In Leipzig und Würzburg erfuhr er seine weiterführende Ausbildung, die sich außer auf Klavier und Theorie auch auf Orgel, Harfe, Akustik, allgemeine Physik und Pädagogik erstreckte.
Von 1929 bis 1939 war Herbst Theaterkapellmeister (Braunschweig, Bernburg, Frankfurt/Oder) und Pianist auf einer Europatournee sowie Dozent für Schallforschung an den Hochschulen in Hamburg und Danzig. 1936 erhielt er in diesem Fach eine außerordentliche Professur. Herbst war Mitglied der NSDAP und Referent des „Kulturpolitischen Archivs“.[1] Von 1939 bis 1945 war er Soldat und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
1951 kam Herbst das erste Mal als Kapellmeister nach Nordhausen. Nach freiwilliger Aufgabe der Stelle, um sich als freischaffender Künstler kompositorisch und kammermusikalisch zu betätigen, übernahm er am Anfang der Spielzeit 1954/55 als Gast in Vertretung des erkrankten Musikdirektors Johannes Fritzsche die musikalische Leitung des Theater Nordhausen. Da Fritzsche mit dem Ende der Spielzeit als Chordirektor an das Deutsche Nationaltheater nach Weimar wechselte, wurde Walter Herbst als neuer musikalischer Oberleiter bestimmt.
Literatur
- Landesmusikdirektor Walter Herbst. In: Der Nordhäuser Roland 7/1955.
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Sieb: Der Zugriff der NSDAP auf die Musik. Zum Aufbau von Organisationsstrukturen für die Musikarbeit in den Gliederungen der Partei. Dissertation Universität Osnabrück 2007. S. 93. „In einem Brief vom 19.01.1939 teilt Gerigk die genaue Mitarbeiterzahl des Kulturpolitischen Archivs mit. Danach gibt er sich zu diesem Zeitpunkt noch als Leiter aus. Referenten waren Pg. Dr. Hermann Killer und Pg. Walter Herbst.“