Johann Heinrich Christian Hüpeden: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Juli 2021, 06:28 Uhr
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Johann Heinrich Christian Hüpeden (geb. 23. Juli 1726 in Rottleberode; gest. 28. November 1799 in Nordhausen) war Landwirt und Pfarrer.
Leben
Johann Heinrich Christian Hüpeden war das vierte Kind des Amtmanns Christian Ulrich Hüpeden. Seine Jugend verbrachte er zusammen mit seinen Geschwistern Sophie Rosine (sie heiratete den späteren Bürgermeister Julius Riemann), Alexander Heinrich (er wurde Amtsrat in Rotenburg an der Fulda) und Friedrich August (Amtmann in Rottleberode, dann in Neustadt) wohlbehütet in der dörflichen Idylle am alten Stolberg. Früh wurde er mit der Landwirtschaft vertraut und erwarb sich Kenntnisse im Ackerbau und Viehzucht. Nach der Schule folgte das Studium der Theologie und Philosophie in Göttingen. Es folgte die Promotion 1751 zum Magister der Philosophie.
Nach dem Tod von Pfarrer Friedrich Christian Lesser übernahm Hüpeden die Pfarrstelle an der St.-Jakobi-Kirche (Neustädter Kirche) im September 1754, die er bis zu seinem Tod 1799 begleitete. Mit fünfundvierzig Dienstjahren hat er die längste Amtsdauer aller Pfarrer, die in dieser Kirche tätig waren, erreicht.
1756 heiratete er die Frau des verstorbenen Gildemeisters der Seidenkrämergilde, Johann Christoph Erich Lerche. Sie verstarb drei Jahre später. Die Ehe war kinderlos geblieben. 1760 heiratete er Sybille Dorothea Marie, die Tochter des Schwarzburgischen Amtmanns Bernhard Nicolaus Mosen. Aus dieser Ehe gingen neun Kinder hervor, fünf Jungen und vier Mädchen.
Es war üblich, dass sich Pfarrer ihr Einkommen durch Betreiben von Ackerbau und Viehzucht aufbesserten. Zu seinen 5 Acker Land „an der Salza bei den Mühlen“, die er anfangs besaß, erwarb er in der Folgezeit weitere 70 Morgen (17,5 ha) von den umliegenden Besitzern. Hüpeden betrieb Gartenbau - baute Gemüse und Heilpflanzen an - und widmete sich mit besonderer Sorgfalt dem Obstanbau, den er als erster in Nordhausen und der Umgebung rationell betrieb. Es entstanden die Hüpedenschen Obstplantagen und Musteranlagen.
Hüpeden war der Erste, der in der Nordthüringer Region im Jahre 1763 an der Salza vor den Toren der Stadt Nordhausen mit großem Erfolg auf, aus Tradition brachliegendem Drittel Land, Klee anbaute. Erst durch den hierdurch gewährleisteten Vorrat an Futterkräutern wurde es möglich, in Altnordhausen die Rindermast einzuführen, die mit der Branntweinbrennerei verbunden, den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt von 1770 bis 1850 ermöglichte. Er schuf damit die Voraussetzung für die Sommerstallfütterung der Rinder und die Fruchtfolge in Nordhausen und Umgebung. Das ist das alleinige Verdienst des leidenschaftlichen und experimentierfreudigen Landwirts. Hüpeden zeichnete auch für eine weitere Neuerung bei der Fütterung der Rinder. Er war der erste, der neben Schweinen auch Rinder mit Treber und Schlempe mästete.
1790 gründete Hüpeden mit weiteren sechs Logenbrüdern in Nordhausen die Loge „Zur gekrönten Unschuld“, deren Mitglied er bis zu seinem Ableben war.
Am 25. Juli 1926 fand St.-Jacobi-Kirche eine Gedenkfeier aus Anlass der 200. Wiederkehr des Geburtstages von Pfarrer Johann Heinrich Christian Hüpeden statt.
Literatur
- Otto Riemenschneider: Johann Heinrich Christian Hüpeden - Ein Erinnerungsblatt, Nordhausen 1926.
- Walter Joedicke: Johann Heinrich Christian Hüpeden, seine Zeit und sein Werk. In DNR, Oktober u. November 1955, S. 248-251 sowie 274-277.