Das steinerne Herz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Juli 2017, 09:03 Uhr
Einst wohnte im Riesenhaus zu Nordhausen ein gewaltiger Mensch und Hüne von Gestalt. Er war so bösartig und gewalttätig, daß alle Leute in der Umgebung seufzten und raunten: Nein, der Kerl hat kein Herz im Leibe! Als dieser Unhold nun endlich all sein Geld, Hab und Gut durchgebracht hatte, verschrieb er sich dem Teufel, wonach er noch dreißig Jahre lang weiter in Saus und Braus leben durfte. Am Abend des letzten Tages war er gerade auf dem Straußberg bei Sondershausen bei seinem Vetter Kallop zu Besuch gewesen und stiefelte gemächlich heimwärts. Da witterte er auf der Diebesbrücke am schwefligen Gestank das plötzliche Nahen des leibhaftigen Höllenfürsten. Schnurstracks wollte er zum Kloster Nohra flüchten. Aber der Teufel kam wie ein Weih auf ihn herabgeschossen, drehte ihm den mächtigen Stiernacken herum und nahm seine schwarze Seele mit. Die Nordhäuser Ratsherren konnten nun frohlocken und rieben sich erfreut die Hände. Sie ließen das Herz des Hünen herausschneiden, und siehe da, es war leblos harter Stein. Er liegt noch heute am Straußberg bei der Wipper. Den Helm des Riesen verwendeten die Nordhäuser schließlich als jenes absonderliche Dächlein ihres Rolands.