Finkenburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus NordhausenWiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 7: Zeile 7:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die heutige Finkenburg wurde um 1444 als Ständebau mit vorkragendem Oberstock auf der aus dem 14. Jahrhudnert stammenden Kelleranlage errichtet. Wegen der zahlreichen Umbauten und Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte ist eine genaue Beschreibung des bauzeitlichen Zustandes des Fachwerkhauses zu dieser Zeit nicht mehr möglich, dürfte jedoch in etwa der heutigen Erscheinung entsprechen.  
Die heutige Finkenburg wurde um 1444 als Ständebau mit vorkragendem Oberstock auf eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Kelleranlage errichtet. Wegen der zahlreichen Umbauten und Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte ist eine genaue Beschreibung des bauzeitlichen Zustandes des Fachwerkhauses zu dieser Zeit nicht mehr möglich, dürfte jedoch in etwa der heutigen Erscheinung entsprechen.  


Die genaue Nutzung vor 1860 ist unklar und diente seitdem als Wohnhaus. Der bauliche Zustand verschlechterte sich durch zu viele Bewohner und mangelnde Hygiene mit Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends. Ein Abriss durch den Eigentümer Otto Kellermann wurde 1921 durch die Stadt abgelehnt, zwei Jahre später erwab der Deutsch-Amerikaner Ulrich König aus Milwaukee das Gebäude und machte die Finkenburg seiner Heimatstadt Nordhausen zum Geschenk.  
Die genaue Nutzung vor 1860 ist unklar und diente seitdem als Wohnhaus. Der bauliche Zustand verschlechterte sich durch zu viele Bewohner und mangelnde Hygiene mit Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends. Ein Abriss durch den Eigentümer Otto Kellermann wurde 1921 durch die Stadt abgelehnt, zwei Jahre später erwab der Deutsch-Amerikaner Ulrich König aus Milwaukee das Gebäude und machte die Finkenburg seiner Heimatstadt Nordhausen zum Geschenk.  
Zeile 15: Zeile 15:
Bis 1940 wurde die Finkenburg als Gildehaus genutzt, danach war in Teilen des Gebäudes eine Kindertagesstätte für 100 Kinder untergebracht. Nach 1945 war die Finkenburg Parteihaus der SED, 1959 wurde sie wieder als Haus der Handwerkerschaft genutzt.  
Bis 1940 wurde die Finkenburg als Gildehaus genutzt, danach war in Teilen des Gebäudes eine Kindertagesstätte für 100 Kinder untergebracht. Nach 1945 war die Finkenburg Parteihaus der SED, 1959 wurde sie wieder als Haus der Handwerkerschaft genutzt.  


1993 wurde Gebäude im Inneren durch Brandstiftung stark beschädigt. Es wurde anschließend originalgetreu saniert und im Jahr 1997 wieder eröffnet.  
1993 wurde Gebäude im Inneren durch Brandstiftung stark beschädigt. Es wurde anschließend originalgetreu saniert und im Jahr 1997 wieder eröffnet.


== Bilder ==
== Bilder ==

Version vom 10. Dezember 2015, 18:36 Uhr

Finkenburg (2013)
Finkenburg mit Anwohnern (um 1910)

Die Finkenburg ist ein gotisches Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert und gilt als ein Wahrzeichen der Stadt Nordhausen.[1]

Name

Der Name lautete ursprünglich Finklerburg und geht vermutlich auf Heinrich I. zurück, der auch als Heinrich der Finkler bekannt war, und um 910 an dieser Stelle eine Burg errichten ließ. Die Burganlage wurde 1180 durch Heinrich dem Löwen verbrannt, danach wiederaufgebaut und 1277 schließlich durch die Bürger zerstört.

Geschichte

Die heutige Finkenburg wurde um 1444 als Ständebau mit vorkragendem Oberstock auf eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Kelleranlage errichtet. Wegen der zahlreichen Umbauten und Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte ist eine genaue Beschreibung des bauzeitlichen Zustandes des Fachwerkhauses zu dieser Zeit nicht mehr möglich, dürfte jedoch in etwa der heutigen Erscheinung entsprechen.

Die genaue Nutzung vor 1860 ist unklar und diente seitdem als Wohnhaus. Der bauliche Zustand verschlechterte sich durch zu viele Bewohner und mangelnde Hygiene mit Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends. Ein Abriss durch den Eigentümer Otto Kellermann wurde 1921 durch die Stadt abgelehnt, zwei Jahre später erwab der Deutsch-Amerikaner Ulrich König aus Milwaukee das Gebäude und machte die Finkenburg seiner Heimatstadt Nordhausen zum Geschenk.

Der Wiederaufbau im April 1927 konnte nur durch große Anstrengungen der Nordhäuser Bürger und private Spenden realisiert werden. Nach der Sanierung besitzt das Hauptgebäude im Bereich des Ständerhauses nur noch zwei Geschosse. Darüber kragt das zweite Obergeschoss als Stockwerk aus. Das Innere des Hauses wird in zeitgenössischer Formensprache gestaltet.

Bis 1940 wurde die Finkenburg als Gildehaus genutzt, danach war in Teilen des Gebäudes eine Kindertagesstätte für 100 Kinder untergebracht. Nach 1945 war die Finkenburg Parteihaus der SED, 1959 wurde sie wieder als Haus der Handwerkerschaft genutzt.

1993 wurde Gebäude im Inneren durch Brandstiftung stark beschädigt. Es wurde anschließend originalgetreu saniert und im Jahr 1997 wieder eröffnet.

Bilder

Literatur

Externe Verweise

 Commons: Finkenburg (Nordhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Susanne Hinsching: Die Finkenburg im ständigen Interesse. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen (1996). Nordhausen: Neukirchner, 1997. S. 9.