Gertrud Strobel: Unterschied zwischen den Versionen
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Gertrud Strobel wuchs in einem musischen Elternhaus auf. Die Begeisterung für die Werke des Komponisten Richard Wagner entwickelte sich bei ihr bereits im Alter von 13 Jahren. Im Jahr 1917 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik in Sondershausen, welches sie als ausgebildete Konzert- und Bühnenpianistin sowie Sängerin abschloss.<ref name="Weber74">Einhard Weber: ''Gertrud Strobel gestorben.'' In: ''Richard-Wagner-Blätter'' 3(1979)1/2. S. 74</ref> | Gertrud Strobel wuchs in einem musischen Elternhaus auf. Die Begeisterung für die Werke des Komponisten Richard Wagner entwickelte sich bei ihr bereits im Alter von 13 Jahren. Im Jahr 1917 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik in Sondershausen, welches sie als ausgebildete Konzert- und Bühnenpianistin sowie Sängerin abschloss.<ref name="Weber74">Einhard Weber: ''Gertrud Strobel gestorben.'' In: ''Richard-Wagner-Blätter'' 3(1979)1/2. S. 74</ref> | ||
1922 erwarben Gertrud Strobel und eine Freundin einen Patronatsschein der Bayreuther Festspielstiftung. Die Teilnahme an den Festspielen wurde jedoch erst 1925 möglich. Bei ihrem nächsten Bayreuth-Besuch 1927 lernte sie ihren späteren Ehemann Otto Strobel kennen. Die Eheschließung erfolgte 1932. Als Otto Strobel mit der Durchsicht des Wahnfried-Archivs betraut wurde, arbeitete Gertrud Strobel als seine Mitarbeiterin und setzte diese Tätigkeit auch nach der Scheidung fort. In den Jahren der Archivarbeit erwarb sie umfangreiches Wissen über Leben und Werk Richard Wagners, weshalb sie den Beinamen "Ur-Wala" erhielt. So erkannte sie, dass das Frauenbildnis auf dem Umschlag des 2. Bandes der Cosima-Tagebücher nicht Cosima, sondern deren Schwester Blandine zeigte, was zahlreichen Experten entgangen war.<ref name="Weber74"/> | 1922 erwarben Gertrud Strobel und eine Freundin einen Patronatsschein der Bayreuther Festspielstiftung. Die Teilnahme an den Festspielen wurde jedoch erst 1925 möglich. Bei ihrem nächsten Bayreuth-Besuch 1927 lernte sie ihren späteren Ehemann [[Wikipedia:Otto Strobel (Musikwissenschaftler)|Otto Strobel]] kennen. Die Eheschließung erfolgte 1932. Als Otto Strobel mit der Durchsicht des Wahnfried-Archivs betraut wurde, arbeitete Gertrud Strobel als seine Mitarbeiterin und setzte diese Tätigkeit auch nach der Scheidung fort. In den Jahren der Archivarbeit erwarb sie umfangreiches Wissen über Leben und Werk Richard Wagners, weshalb sie den Beinamen "Ur-Wala" erhielt. So erkannte sie, dass das Frauenbildnis auf dem Umschlag des 2. Bandes der Cosima-Tagebücher nicht Cosima, sondern deren Schwester Blandine zeigte, was zahlreichen Experten entgangen war.<ref name="Weber74"/> | ||
Mit der Gründung der Richard-Wagner-Stiftung im Jahr 1973 wurden die Bestände der Gedenkstätte und des von Otto und Gertrud Strobel betreuten Richard-Wagner-Familienarchivs (Wahnfried-Archiv) zusammengeführt. | Mit der Gründung der Richard-Wagner-Stiftung im Jahr 1973 wurden die Bestände der Gedenkstätte und des von Otto und Gertrud Strobel betreuten Richard-Wagner-Familienarchivs (Wahnfried-Archiv) zusammengeführt. |
Version vom 9. Mai 2024, 07:09 Uhr
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Margarethe Hedwig Gertrud Strobel (geb. 19. März 1898 in Nordhausen als Gertrud Degenhardt; gest. 11. Juni 1979) war langjährige Leiterin des Wahnfried-Archivs (Richard-Wagner-Familienarchiv) in Bayreuth.
Leben
Gertrud Strobel wuchs in einem musischen Elternhaus auf. Die Begeisterung für die Werke des Komponisten Richard Wagner entwickelte sich bei ihr bereits im Alter von 13 Jahren. Im Jahr 1917 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik in Sondershausen, welches sie als ausgebildete Konzert- und Bühnenpianistin sowie Sängerin abschloss.[1]
1922 erwarben Gertrud Strobel und eine Freundin einen Patronatsschein der Bayreuther Festspielstiftung. Die Teilnahme an den Festspielen wurde jedoch erst 1925 möglich. Bei ihrem nächsten Bayreuth-Besuch 1927 lernte sie ihren späteren Ehemann Otto Strobel kennen. Die Eheschließung erfolgte 1932. Als Otto Strobel mit der Durchsicht des Wahnfried-Archivs betraut wurde, arbeitete Gertrud Strobel als seine Mitarbeiterin und setzte diese Tätigkeit auch nach der Scheidung fort. In den Jahren der Archivarbeit erwarb sie umfangreiches Wissen über Leben und Werk Richard Wagners, weshalb sie den Beinamen "Ur-Wala" erhielt. So erkannte sie, dass das Frauenbildnis auf dem Umschlag des 2. Bandes der Cosima-Tagebücher nicht Cosima, sondern deren Schwester Blandine zeigte, was zahlreichen Experten entgangen war.[1]
Mit der Gründung der Richard-Wagner-Stiftung im Jahr 1973 wurden die Bestände der Gedenkstätte und des von Otto und Gertrud Strobel betreuten Richard-Wagner-Familienarchivs (Wahnfried-Archiv) zusammengeführt.
Gertrud Strobel wandte sich gegen Veränderungen an den Werken Wagners in Bayreuth und schloss sich dem "Aktionskreis für das Werk Richard Wagners" an, in dessen Bayreuther Stadtkreis sie Vorstandsmitglied wurde. Ihre Forderung nach werksgetreuen Interpretationen und die Weitergabe von in Bayreuth bekannten Informationen führten zu Konflikten mit der Festspielleitung in ihren letzten beiden Lebensjahren.[2]
Trotz der Bedeutung von Gertrud Strobel für das Haus Wahnfried, für Bayreuth und die Wagner-Forschung nahmen nur wenige Menschen an ihrer Beerdigung teil.[2]
Werke
- als Mitherausgeberin: Richard Wagner, Sämtliche Briefe. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik - Wiesbaden: Breitkopf & Härte, 1967.
Literatur
- Einhard Weber: Gertrud Strobel gestorben. In: Richard-Wagner-Blätter 3(1979)1/2. S. 74-75.