Gertrud Strobel: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Margarethe Hedwig Gertrud Strobel''' (geb. 19. März 1898 in [[Nordhausen]] als ''Gertrud Degenhardt''; gest. 11. Juni 1979) war langjährige Leiterin des Wahnfried-Archivs (Richard-Wagner-Familienarchiv) in Bayreuth.<ref>Einhard Weber: ''Gertrud Strobel gestorben.'' In: ''Richard-Wagner-Blätter'' 3(1979)1/2: 74-75.</ref> | '''Margarethe Hedwig Gertrud Strobel''' (geb. 19. März 1898 in [[Nordhausen]] als ''Gertrud Degenhardt''; gest. 11. Juni 1979) war langjährige Leiterin des Wahnfried-Archivs (Richard-Wagner-Familienarchiv) in Bayreuth.<ref>Einhard Weber: ''Gertrud Strobel gestorben.'' In: ''Richard-Wagner-Blätter'' 3(1979)1/2: 74-75.</ref> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Gertrud Strobel wuchs in einem musischen Elternhaus auf. Die Begeisterung für die Werke Richard Wagners entstand bereits in ihrem 13. Lebensjahr. 1917 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik in Sondershausen, das sie als konzert- und bühnenreife Pianistin und Sängerin abschloß.<ref>Vgl. ebd. S. 74.</ref> | <-- Gertrud Strobel wuchs in einem musischen Elternhaus auf. Die Begeisterung für die Werke Richard Wagners entstand bereits in ihrem 13. Lebensjahr. 1917 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik in Sondershausen, das sie als konzert- und bühnenreife Pianistin und Sängerin abschloß.<ref>Vgl. ebd. S. 74.</ref> | ||
1922 erwarb sie mit einer Freundin einen Patronatsschein der Bayreuther Festspielstiftung, konnte aber erst 1925 die Festspiele besuchen. Beim nächsten Besuch in Bayreuth lernte sie 1927 ihren späteren Ehemann Dr. Otto Strobel kennen, den sie 1932 heiratete. Als dieser mit der Durchsicht des Wahnfried-Archivs betraut wurde, wurde sie seine Mitarbeiterin und blieb es auch nach der Scheidung der Ehe. In den langen Jahren ihrer Archiv-Tätigkeit erwarb sie sich ein beispielloses Wissen über Leben und Werk Richard Wagners, so daß sie deshalb „Ur-Wala“ genannt wurde. So bemerkte nur sie, trotz zahlreicher mehr oder weniger berufener Fachleute, daß das Frauenbildnis auf dem Schutzumschlag des 2. Bandes der Cosima-Tagebücher nicht Cosima, sondern deren Schwester Blandine darstellt.<ref>Vgl. ebd. S. 74.</ref> | 1922 erwarb sie mit einer Freundin einen Patronatsschein der Bayreuther Festspielstiftung, konnte aber erst 1925 die Festspiele besuchen. Beim nächsten Besuch in Bayreuth lernte sie 1927 ihren späteren Ehemann Dr. Otto Strobel kennen, den sie 1932 heiratete. Als dieser mit der Durchsicht des Wahnfried-Archivs betraut wurde, wurde sie seine Mitarbeiterin und blieb es auch nach der Scheidung der Ehe. In den langen Jahren ihrer Archiv-Tätigkeit erwarb sie sich ein beispielloses Wissen über Leben und Werk Richard Wagners, so daß sie deshalb „Ur-Wala“ genannt wurde. So bemerkte nur sie, trotz zahlreicher mehr oder weniger berufener Fachleute, daß das Frauenbildnis auf dem Schutzumschlag des 2. Bandes der Cosima-Tagebücher nicht Cosima, sondern deren Schwester Blandine darstellt.<ref>Vgl. ebd. S. 74.</ref> | ||
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Gertrud Strobel wandte sich gegen eine aus ihrer Sicht zunehmende Werk-Verfälschungen in Bayreuth und schloss sich dem „Aktionskreis für das Werk Richard Wagners“ an, in dessen Bayreuther Stadtkreis sie Vorstandsmitglied wurde. Ihr Bekenntnis zu einer unverfälschten Werk-Interpretation und die Weitergabe von Informationen, die in Bayreuth allgemein bekannt waren, brachten sie in Konflikt mit der Festspielleitung, der ihre beiden letzten Lebensjahre überschattete.<ref>Vgl. ebd. S. 75.</ref> | Gertrud Strobel wandte sich gegen eine aus ihrer Sicht zunehmende Werk-Verfälschungen in Bayreuth und schloss sich dem „Aktionskreis für das Werk Richard Wagners“ an, in dessen Bayreuther Stadtkreis sie Vorstandsmitglied wurde. Ihr Bekenntnis zu einer unverfälschten Werk-Interpretation und die Weitergabe von Informationen, die in Bayreuth allgemein bekannt waren, brachten sie in Konflikt mit der Festspielleitung, der ihre beiden letzten Lebensjahre überschattete.<ref>Vgl. ebd. S. 75.</ref> | ||
Trotz der Bedeutung für das Haus Wahnfried, für Bayreuth und die Wagner-Forschung, versammelten sich an ihrem Grabe nur wenige Menschen.<ref>Vgl. ebd. S. 75</ref> | Trotz der Bedeutung für das Haus Wahnfried, für Bayreuth und die Wagner-Forschung, versammelten sich an ihrem Grabe nur wenige Menschen.<ref>Vgl. ebd. S. 75</ref> --> | ||
== Werke == | == Werke == |
Version vom 5. Mai 2024, 18:27 Uhr
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Margarethe Hedwig Gertrud Strobel (geb. 19. März 1898 in Nordhausen als Gertrud Degenhardt; gest. 11. Juni 1979) war langjährige Leiterin des Wahnfried-Archivs (Richard-Wagner-Familienarchiv) in Bayreuth.[1]
Leben
<-- Gertrud Strobel wuchs in einem musischen Elternhaus auf. Die Begeisterung für die Werke Richard Wagners entstand bereits in ihrem 13. Lebensjahr. 1917 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik in Sondershausen, das sie als konzert- und bühnenreife Pianistin und Sängerin abschloß.[2]
1922 erwarb sie mit einer Freundin einen Patronatsschein der Bayreuther Festspielstiftung, konnte aber erst 1925 die Festspiele besuchen. Beim nächsten Besuch in Bayreuth lernte sie 1927 ihren späteren Ehemann Dr. Otto Strobel kennen, den sie 1932 heiratete. Als dieser mit der Durchsicht des Wahnfried-Archivs betraut wurde, wurde sie seine Mitarbeiterin und blieb es auch nach der Scheidung der Ehe. In den langen Jahren ihrer Archiv-Tätigkeit erwarb sie sich ein beispielloses Wissen über Leben und Werk Richard Wagners, so daß sie deshalb „Ur-Wala“ genannt wurde. So bemerkte nur sie, trotz zahlreicher mehr oder weniger berufener Fachleute, daß das Frauenbildnis auf dem Schutzumschlag des 2. Bandes der Cosima-Tagebücher nicht Cosima, sondern deren Schwester Blandine darstellt.[3]
Mit der Gründung der Richard-Wagner-Stiftung 1973 wurden die Bestände der Gedenkstätte und die Bestände des von Otto und Gertrud Strobel betreuten Richard-Wagner-Familienarchivs (Wahnfried-Archiv) zusammengeführt.
Gertrud Strobel wandte sich gegen eine aus ihrer Sicht zunehmende Werk-Verfälschungen in Bayreuth und schloss sich dem „Aktionskreis für das Werk Richard Wagners“ an, in dessen Bayreuther Stadtkreis sie Vorstandsmitglied wurde. Ihr Bekenntnis zu einer unverfälschten Werk-Interpretation und die Weitergabe von Informationen, die in Bayreuth allgemein bekannt waren, brachten sie in Konflikt mit der Festspielleitung, der ihre beiden letzten Lebensjahre überschattete.[4]
Trotz der Bedeutung für das Haus Wahnfried, für Bayreuth und die Wagner-Forschung, versammelten sich an ihrem Grabe nur wenige Menschen.[5] -->
Werke
- als Mitherausgeberin: Richard Wagner, Sämtliche Briefe. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik - Wiesbaden: Breitkopf & Härte, 1967.