Helmut Zinke: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Helmut „Max“ Zinke''' (geb. 20. August 1930 in Dippbach bei Eisenach) ist ehemaliger Leiter des Munitionsbergungsdienstes Erfurt und [[Liste der Ehrenbürger von Nordhausen|Ehrenbürger der Stadt Nordhausen]].
'''Helmut „Max“ Zinke''' (geb. 20. August 1930 in Dippach bei Eisenach; gest. 19. Februar 2020) war Leiter des Munitionsbergungsdienstes Erfurt und [[Liste der Ehrenbürger von Nordhausen|Ehrenbürger der Stadt Nordhausen]]. Er entschärfte über 800 Bomben, 246 davon in Nordhausen.  


== Leben ==
== Leben ==
Helmut Zinke wurde als Sohn des Bergmanns Willy Zinke und der Hausfrau Luise Zinke geboren. In den letzten Kriegstagen war er als 14jähriger dem Volkssturm zugeteilt wund an der Panzerfaust ausgebildet worden. Die Rote Armee verpflichtete ihn zunächst zum Abbau verbliebener Maschinen als Reparationsleistung. Von 1948 bis 1950 absolvierte er eine Ausbildung zum Brauer in Berka/Werra. Zinke erkrankte danach an Tuberkulose, an der bereits drei Jahre zuvor sein Bruder Hubert im Alter von 21 Jahren verstorben war. In Springen arbeite er schließlich in einem Kalibetrieb. 1955 wurde er Sprengmeister, 1962 Betriebsleiter im Munitionsbergungsbetrieb Erfurt mit 100 Mitarbeitern. Ab 1964 gehörte er der Deutschen Volkspolizei an und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Major der VP. Während es Vietnamkrieges nahm er 1974 an einem Projekt der sozialistischen Hilfe im Rahmen eines so genannten Internationalisten-Camps in Vietnam teil, wo er Einwohner das Entschärfen von Bomben lehrte.
Helmut Zinke wurde als Sohn des Bergmanns Willy Zinke und der Hausfrau Luise Zinke geboren. In den letzten Kriegstagen war er dem Volkssturm zugeteilt. Die Rote Armee verpflichtete ihn zunächst zum Abbau verbliebener Maschinen als Reparationsleistung. Von 1948 bis 1950 absolvierte er eine Ausbildung zum Brauer in Berka/Werra. Zinke erkrankte danach an Tuberkulose, an der bereits drei Jahre zuvor sein Bruder Hubert im Alter von 21 Jahren verstorben war. In Springen arbeitete er schließlich in einem Kalibetrieb. 1955 wurde er Sprengmeister, 1962 Betriebsleiter im Munitionsbergungsbetrieb Erfurt mit 100 Mitarbeitern. Ab 1964 gehörte er der Deutschen Volkspolizei an und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Majors der VP. Während des Vietnamkrieges nahm er 1974 an einem Projekt der sozialistischen Hilfe im Rahmen eines Internationalisten-Camps teil, bei dem er Vietnamesen im Entschärfen von Bomben ausbildete.


In Nordhausen entschärfte Zinke 248 Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg und war über 600 mal im Einsatz. Bis Mitte Juni 1969 hatte er bereits 121 Bomben unschädlich gemacht, davon 106 in Nordhausen. Am 7. Oktober 1969 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nordhausen verliehen. Bis 1990 entschärfte Helmut Zinke insgesamt 800 Bomben und Luftminen. Für Nordhausen rechnet er im Gespräch mit noch bis zu 700 nicht entdeckten Blindgängern.  
In Nordhausen entschärfte Zinke 248 Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg und war über 600 mal im Einsatz. Bis Mitte Juni 1969 hatte er bereits 121 Bomben unschädlich gemacht, davon 106 in Nordhausen. Am 7. Oktober 1969 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nordhausen verliehen. Bis 1990 entschärfte Helmut Zinke insgesamt 800 Bomben und Luftminen. Für Nordhausen vermutete er noch bis zu 700 nicht entdeckte Blindgänger.  


1990 wurde er nach nach einer 1986 diagnostizierten und später erfolgreich operierten Kehlkopferkrankung invalid geschrieben. Mit der Begründung einer zu großen Staatsnähe wurde ihm nach der Wende zudem die Rente gekürzt, wogegen er erfolgreich klagte.
1990 wurde er nach einer 1986 diagnostizierten und später erfolgreich operierten Kehlkopferkrankung invalide geschrieben. Mit der Begründung einer zu großen Nähe zum DDR-System wurde ihm nach der Wiedervereinigung die Rente gekürzt, wogegen er erfolgreich klagte.
 
Helmut Zinke war verheiratet und hatte einen 1964 geborenen Sohn.
Helmut Zinke ist verheiratet und hat einen 1964 geborenen Sohn.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
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== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
Helmut Zinke erhielt 45 Orden für seine Leistungen.
Helmut Zinke erhielt 45 Orden für seine Leistungen, u. a.:
* 1966: Verdienstmedaille der DDR
* 1966: Verdienstmedaille der DDR
* Vaterländischer Verdienstorden
* Vaterländischer Verdienstorden
* 2009: Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland  
* 2009: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland  


== Externe Verweise ==
== Externe Verweise ==
* [[Bodo Schwarzberg]]: ''[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=102251 Oberrat a.D. Helmut „Max“ Zinke]''
* [[Bodo Schwarzberg]]: ''[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=102251 Oberrat a. D. Helmut „Max“ Zinke]''


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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:43 Uhr

Helmut Zinke
[[Bild:|220px|Helmut Zinke]]
Max Zinke (Spitzname)
geb. 20. August 1930 in Dippach
gest. 19. Februar 2020
Sprengmeister, Ehrenbürger
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 1205038310
DNB: Datensatz

Helmut „Max“ Zinke (geb. 20. August 1930 in Dippach bei Eisenach; gest. 19. Februar 2020) war Leiter des Munitionsbergungsdienstes Erfurt und Ehrenbürger der Stadt Nordhausen. Er entschärfte über 800 Bomben, 246 davon in Nordhausen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmut Zinke wurde als Sohn des Bergmanns Willy Zinke und der Hausfrau Luise Zinke geboren. In den letzten Kriegstagen war er dem Volkssturm zugeteilt. Die Rote Armee verpflichtete ihn zunächst zum Abbau verbliebener Maschinen als Reparationsleistung. Von 1948 bis 1950 absolvierte er eine Ausbildung zum Brauer in Berka/Werra. Zinke erkrankte danach an Tuberkulose, an der bereits drei Jahre zuvor sein Bruder Hubert im Alter von 21 Jahren verstorben war. In Springen arbeitete er schließlich in einem Kalibetrieb. 1955 wurde er Sprengmeister, 1962 Betriebsleiter im Munitionsbergungsbetrieb Erfurt mit 100 Mitarbeitern. Ab 1964 gehörte er der Deutschen Volkspolizei an und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Majors der VP. Während des Vietnamkrieges nahm er 1974 an einem Projekt der sozialistischen Hilfe im Rahmen eines Internationalisten-Camps teil, bei dem er Vietnamesen im Entschärfen von Bomben ausbildete.

In Nordhausen entschärfte Zinke 248 Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg und war über 600 mal im Einsatz. Bis Mitte Juni 1969 hatte er bereits 121 Bomben unschädlich gemacht, davon 106 in Nordhausen. Am 7. Oktober 1969 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nordhausen verliehen. Bis 1990 entschärfte Helmut Zinke insgesamt 800 Bomben und Luftminen. Für Nordhausen vermutete er noch bis zu 700 nicht entdeckte Blindgänger.

1990 wurde er nach einer 1986 diagnostizierten und später erfolgreich operierten Kehlkopferkrankung invalide geschrieben. Mit der Begründung einer zu großen Nähe zum DDR-System wurde ihm nach der Wiedervereinigung die Rente gekürzt, wogegen er erfolgreich klagte. Helmut Zinke war verheiratet und hatte einen 1964 geborenen Sohn.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1966: Ehrenbürger von Dippach
  • 1969: Ehrenbürger von Nordhausen
  • Held der Arbeit

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmut Zinke erhielt 45 Orden für seine Leistungen, u. a.:

  • 1966: Verdienstmedaille der DDR
  • Vaterländischer Verdienstorden
  • 2009: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]