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Julius Schmidt (geb. 8. August 1823 in Sangerhausen; gest. 14. Oktober 1897 in Halle) war Altertumsforscher und Kunsthistoriker.
'''Julius Schmidt''' (geb. 8. August 1823 in Sangerhausen; gest. 14. Oktober 1897 in Halle) war Altertumsforscher und Kunsthistoriker.


== Leben ==
== Leben ==
Julis Schmidt wurde als Sohn des Ökonom und Bäckermeisters Schmidt, späteren Besitzer der Propstmühle, zu Sangerhausen geboren. Von 1890 bis zu seinem Tode war er Direktor der Provinzial-Museums der Provinz Sachsen in Halle. Der verdienstvolle Forschungsreisende und Bauingenieur beschäftige sich in zwei Abhandlungen mit den älteren Bau- und Kunstdenkmälern der Stadt Nordhausen sowie des Kreises Grafschaft Hohenstein. Schmidt wurde am 17. Oktober 1897 seinem Wusnch entsprechend in seiner Vaterstadt Sangerhausen bestattet.
Julis Schmidt wurde als Sohn des Ökonom und Bäckermeisters Schmidt, späteren Besitzer der Propstmühle, in Sangerhausen geboren.
Er besuchte die Schulen in Sangerhausen, Freiberg und Aschersleben. 1847 begann er ein Studium der modernen Sprachen in Berlin, wo er Englisch und Spanisch erlernte. Ein Jahr später setzte er seine akademische Laufbahn am Polytechnikum in Dresden fort und widmete sich anschließend in Freiberg den Studienfächern Mineralogie, Geognosie, Chemie und Hüttenkunde.
 
Ab 1851 arbeitete Schmidt im Bergbau- und Hüttenwesen in Mittel- und Südamerika und besuchte dort die alten Maya-Stätten Copán und Quiriguá. 1861 kehrte er nach Europa zurück.
 
In den folgenden Jahren lebte Schmidt in verschiedenen deutschen Städten, darunter Dresden, Nürnberg, Weimar, Stuttgart und Sangerhausen. Während dieser Zeit widmete er sich privaten Studien in Geschichte, Heimatkunde, Kunstgeschichte und Altertumskunde. Seine Forschungsreisen führten ihn nach Frankreich, Italien, Österreich, Dalmatien und Griechenland, wo er in Athen den berühmten Archäologen Heinrich Schliemann traf.
 
1869 promovierte Schmidt an der Universität Leipzig mit einer Dissertation über den Serpentin und die darauf basierende Industrie in Sachsen. 1890 zog er nach Halle (Saale), um die Nachfolge von Hans von Borries als Direktor des Provinzialmuseums anzutreten, das heute als Landesmuseum für Vorgeschichte bekannt ist. In den folgenden Jahren leitete er zahlreiche Ausgrabungen. 1894 wurde er von der Universität Halle-Wittenberg zum Professor ernannt.  
 
Der verdienstvolle Forschungsreisende und Bauingenieur beschäftige sich in zwei Abhandlungen mit den älteren Bau- und Kunstdenkmälern der Stadt Nordhausen sowie des [[Landkreis Grafschaft Hohenstein|Kreises Grafschaft Hohenstein]].  
 
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Sein Nachfolger als Museumsdirektor wurde Rudolf Kautzsch.
 
Schmidt war auch der Herausgeber des ersten Bands der „Mitteilungen aus dem Provinzial-Museum der Provinz Sachsen zu Halle a.d. Saale“.


== Werke ==
== Werke ==
*''[[Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Nordhausen]]''. Halle a.d.S., Hendel, 1887.
*''[[Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Nordhausen]]''. Halle a.d.S., Hendel, 1887.
*''[[Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Hohenstein]]''. Halle a.d.S., Hendel, 1889.
*''[[Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Hohenstein]]''. Halle a.d.S., Hendel, 1889.
* ''Der Serpentin und die Geschichte der sich auf sein Vorkommen in Sachsen gründenden Industrie'' (1869)
* ''Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Sangerhausen'' (1882)
* ''Die Steinbildwerke von Copán und Quirigua'' (1883)
== Literatur ==
* Gustav Dannehl: ''Julius Schmidt. Ein Lebensbild.'' Hendel, Halle (Saale) 1899.
* Dieter Kaufmann: ''Die Direktoren des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale).'' In: ''Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte.'' Band 67, 1984, S. 41–42 ([https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/jsmv/article/view/52704 Online]).
* Rudolf Kautzsch: ''Statt eines Vorwortes.'' In: ''Mitteilungen aus dem Provinzial-Museum der Provinz Sachsen zu Halle a.d. Saale.'' Band 2, 1900, S. 1–2.
* Brigitte Rüster: ''Geschichte des Museums von 1884 bis 1912.'' In: ''Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte.'' Band 67, 1984, S. 72–86 ([https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/jsmv/article/view/52705/46311 Online]).


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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:37 Uhr

Julius Schmidt
Julius Schmidt
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geb. 8. August 1823 in Sangerhausen
gest. 14. Oktober 1897 in Halle
Altertumsforscher, Kunsthistoriker, Forschungsreisender, Bauingenieur
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 132256096
DNB: Datensatz

Julius Schmidt (geb. 8. August 1823 in Sangerhausen; gest. 14. Oktober 1897 in Halle) war Altertumsforscher und Kunsthistoriker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julis Schmidt wurde als Sohn des Ökonom und Bäckermeisters Schmidt, späteren Besitzer der Propstmühle, in Sangerhausen geboren. Er besuchte die Schulen in Sangerhausen, Freiberg und Aschersleben. 1847 begann er ein Studium der modernen Sprachen in Berlin, wo er Englisch und Spanisch erlernte. Ein Jahr später setzte er seine akademische Laufbahn am Polytechnikum in Dresden fort und widmete sich anschließend in Freiberg den Studienfächern Mineralogie, Geognosie, Chemie und Hüttenkunde.

Ab 1851 arbeitete Schmidt im Bergbau- und Hüttenwesen in Mittel- und Südamerika und besuchte dort die alten Maya-Stätten Copán und Quiriguá. 1861 kehrte er nach Europa zurück.

In den folgenden Jahren lebte Schmidt in verschiedenen deutschen Städten, darunter Dresden, Nürnberg, Weimar, Stuttgart und Sangerhausen. Während dieser Zeit widmete er sich privaten Studien in Geschichte, Heimatkunde, Kunstgeschichte und Altertumskunde. Seine Forschungsreisen führten ihn nach Frankreich, Italien, Österreich, Dalmatien und Griechenland, wo er in Athen den berühmten Archäologen Heinrich Schliemann traf.

1869 promovierte Schmidt an der Universität Leipzig mit einer Dissertation über den Serpentin und die darauf basierende Industrie in Sachsen. 1890 zog er nach Halle (Saale), um die Nachfolge von Hans von Borries als Direktor des Provinzialmuseums anzutreten, das heute als Landesmuseum für Vorgeschichte bekannt ist. In den folgenden Jahren leitete er zahlreiche Ausgrabungen. 1894 wurde er von der Universität Halle-Wittenberg zum Professor ernannt.

Der verdienstvolle Forschungsreisende und Bauingenieur beschäftige sich in zwei Abhandlungen mit den älteren Bau- und Kunstdenkmälern der Stadt Nordhausen sowie des Kreises Grafschaft Hohenstein.

Schmidt wurde am 17. Oktober 1897 seinem Wunsch entsprechend in seiner Vaterstadt Sangerhausen bestattet.

Sein Nachfolger als Museumsdirektor wurde Rudolf Kautzsch.

Schmidt war auch der Herausgeber des ersten Bands der „Mitteilungen aus dem Provinzial-Museum der Provinz Sachsen zu Halle a.d. Saale“.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Dannehl: Julius Schmidt. Ein Lebensbild. Hendel, Halle (Saale) 1899.
  • Dieter Kaufmann: Die Direktoren des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale). In: Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 67, 1984, S. 41–42 (Online).
  • Rudolf Kautzsch: Statt eines Vorwortes. In: Mitteilungen aus dem Provinzial-Museum der Provinz Sachsen zu Halle a.d. Saale. Band 2, 1900, S. 1–2.
  • Brigitte Rüster: Geschichte des Museums von 1884 bis 1912. In: Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 67, 1984, S. 72–86 (Online).