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Carl Schiewek wurde als Sohn des Lehrers ''Robert Schiewek'' auf Rügen geboren und wuchs in Breslau auf, wo er 1887 die Realschule absolvierte und den Wunsch hatte, Kunstmaler zu werden. Nach der Schule erlernte er die Fotografie bei Eduard van Delden (1850–1920). Schiewek erlitt bei Laborarbeiten eine Chlorverätzung, aus der sich eine Tuberkulose entwickelte. Diese kurierte er am Sanatorium von Dr. [[Emil Kremser]] in [[Sülzhayn]] aus. Dort riet man ihm, im Südharz-Klima zu bleiben, und die Familie zog nach Nordhausen. Carl gründete unter dem Namen des Vaters 1891 ein Atelier und beschäftigte sich vor allem mit Portrait- und Landschaftsaufnahmen. Die Tagesarbeit im Atelier (Portraitgeschäft) wurde durch Werbefotografie, meistens für Nordhäuser Industriefirmen, ergänzt. | Carl Schiewek wurde als Sohn des Lehrers ''Robert Schiewek'' auf Rügen geboren und wuchs in Breslau auf, wo er 1887 die Realschule absolvierte und den Wunsch hatte, Kunstmaler zu werden. Nach der Schule erlernte er die Fotografie bei Eduard van Delden (1850–1920). Schiewek erlitt bei Laborarbeiten eine Chlorverätzung, aus der sich eine Tuberkulose entwickelte. Diese kurierte er am Sanatorium von Dr. [[Emil Kremser]] in [[Sülzhayn]] aus. Dort riet man ihm, im Südharz-Klima zu bleiben, und die Familie zog nach Nordhausen. Carl gründete unter dem Namen des Vaters 1891 ein Atelier und beschäftigte sich vor allem mit Portrait- und Landschaftsaufnahmen. Die Tagesarbeit im Atelier (Portraitgeschäft) wurde durch Werbefotografie, meistens für Nordhäuser Industriefirmen, ergänzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er im Kreis der Kunstphotographie-Bewegung tätig. | ||
Während des Ersten Weltkrieges war er von 1916 bis 1918 als Lehrer für Fliegerphotographie in Halle an der Saale tätig. Zur gleichen Zeit erprobte er Neuentwicklungen für Carl Zeiss aus. | Während des Ersten Weltkrieges war er von 1916 bis 1918 als Lehrer für Fliegerphotographie in Halle an der Saale tätig. Zur gleichen Zeit erprobte er Neuentwicklungen für Carl Zeiss aus. | ||
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Bekannt ist Schiewek für seine Aufnahmen vom alten Nordhausen, besonders im 1927 erschienenen Werk [[Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen]]. Beim [[Luftangriff auf Nordhausen]] 1945 ging das Archiv und der Familienbesitz verloren. | Bekannt ist Schiewek für seine Aufnahmen vom alten Nordhausen, besonders im 1927 erschienenen Werk [[Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen]]. Beim [[Luftangriff auf Nordhausen]] 1945 ging das Archiv und der Familienbesitz verloren. | ||
Neben der Tätigkeit für den wissenschaftlichen Verein und den Harzklub war Schiewek in der Loge aktiv, zuletzt als Meister der [[Johannis-Loge]]. | Neben der Tätigkeit für den wissenschaftlichen Verein und den Harzklub war Schiewek in der Loge aktiv, zuletzt als Meister der [[Johannisloge „Zur gekrönten Unschuld“|Johannis-Loge]]. | ||
Am 1. Juni 1934 verstarb Carl Schiewek an einer Lungenentzündung; er hatte sich auf dem Pfingstausflug nach Tanne/Harz erkältet. Das Atelier wurde von seinem Lehrling [[Werner Steinmann]] weitergeführt. | Am 1. Juni 1934 verstarb Carl Schiewek an einer Lungenentzündung; er hatte sich auf dem Pfingstausflug nach Tanne/Harz erkältet. Das Atelier wurde von seinem Lehrling [[Werner Steinmann]] weitergeführt. | ||
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*''Nordhäuser | *[[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9 | ||
*[[Karl-Hans Schiweck]]: ''Aus einem Brief von Karl-Hans Schiewek an die Redaktion der NN''. In: ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (4/1993)]]''. S. 1 f. | |||
* ''Photographische Rundschau und Mitteilungen, Zeitschrift für Freunde der Photographie'', herausgegeben von Chemiker Paul Hanneke, Berlin, Prof. Dr. Luther, Dresden, und F. Matthies-Masuren, Halle a. S., 50. Jahrgang, Photographische Verlagsgesellschaft, Halle a. S. 1913, Heft 3 | |||
* ''Photographische Rundschau und Mitteilungen, Zeitschrift für Freunde der Photographie'', herausgegeben von Chemiker Paul Hanneke, Berlin, Prof. Dr. Luther, Dresden, und F. Matthies-Masuren, Halle a. S., 51. Jahrgang, Photographische Verlagsgesellschaft, Halle a. S. 1914, Hefte 2 und 5 | |||
* Fr. Willy Frerk (Hg.): ''Photofreund Jahrbuch 1928/29'', Verlag Guido Hackebeil AG, Berlin 1928 | |||
* Prof. O. Mente und F. Matthies-Masuren,: ''Das Atelier des Photographen'', 38. Jahrgang 1931, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle/Saale 1931 | |||
* ''Ausst.Kat. Kunstfotografie um 1900 in Deutschland'', Stuttgart 1982, S.57-60 | |||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:36 Uhr
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Carl Schiewek (geb. 18. Mai 1871 in Putbus auf Rügen; gest. 1. Juni 1934 in Nordhausen) war Photograph in Nordhausen. Bekannt wurde er vor allem durch seine Aufnahmen vom alten Nordhausen.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Carl Schiewek wurde als Sohn des Lehrers Robert Schiewek auf Rügen geboren und wuchs in Breslau auf, wo er 1887 die Realschule absolvierte und den Wunsch hatte, Kunstmaler zu werden. Nach der Schule erlernte er die Fotografie bei Eduard van Delden (1850–1920). Schiewek erlitt bei Laborarbeiten eine Chlorverätzung, aus der sich eine Tuberkulose entwickelte. Diese kurierte er am Sanatorium von Dr. Emil Kremser in Sülzhayn aus. Dort riet man ihm, im Südharz-Klima zu bleiben, und die Familie zog nach Nordhausen. Carl gründete unter dem Namen des Vaters 1891 ein Atelier und beschäftigte sich vor allem mit Portrait- und Landschaftsaufnahmen. Die Tagesarbeit im Atelier (Portraitgeschäft) wurde durch Werbefotografie, meistens für Nordhäuser Industriefirmen, ergänzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er im Kreis der Kunstphotographie-Bewegung tätig.
Während des Ersten Weltkrieges war er von 1916 bis 1918 als Lehrer für Fliegerphotographie in Halle an der Saale tätig. Zur gleichen Zeit erprobte er Neuentwicklungen für Carl Zeiss aus.
1919 war er Mitbegründer der Berufsorganisation „Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“ (GDL).
Bekannt ist Schiewek für seine Aufnahmen vom alten Nordhausen, besonders im 1927 erschienenen Werk Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen. Beim Luftangriff auf Nordhausen 1945 ging das Archiv und der Familienbesitz verloren.
Neben der Tätigkeit für den wissenschaftlichen Verein und den Harzklub war Schiewek in der Loge aktiv, zuletzt als Meister der Johannis-Loge.
Am 1. Juni 1934 verstarb Carl Schiewek an einer Lungenentzündung; er hatte sich auf dem Pfingstausflug nach Tanne/Harz erkältet. Das Atelier wurde von seinem Lehrling Werner Steinmann weitergeführt.
Sohn Karl-Hans Schiewek wurde 1908 in Nordhausen geboren und lebte Anfang der 1990er Jahre in Bremen.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1906: Goldene Medaille — Weltausstellung St. Louis
- 1911: Bronzemedaille — Stadt Dessau
- 1912: Silberne Medaille — Heidelberg
- 1913: Goldpokal, Ehrengabe der Handwerkskammer Oberbayern, Silberne Medaille des Dtsch. Fotografischen Vereins und Ehrenpreis der Viola von Riederer v. Paar Stiftung, München
- 1914: Kgl. Schwedische Medaille, Baltische Ausstellung, Malmö, Silberner Preis der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig
- 1926: Staatspreis des Deutschen Reichs
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
- Karl-Hans Schiweck: Aus einem Brief von Karl-Hans Schiewek an die Redaktion der NN. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (4/1993). S. 1 f.
- Photographische Rundschau und Mitteilungen, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben von Chemiker Paul Hanneke, Berlin, Prof. Dr. Luther, Dresden, und F. Matthies-Masuren, Halle a. S., 50. Jahrgang, Photographische Verlagsgesellschaft, Halle a. S. 1913, Heft 3
- Photographische Rundschau und Mitteilungen, Zeitschrift für Freunde der Photographie, herausgegeben von Chemiker Paul Hanneke, Berlin, Prof. Dr. Luther, Dresden, und F. Matthies-Masuren, Halle a. S., 51. Jahrgang, Photographische Verlagsgesellschaft, Halle a. S. 1914, Hefte 2 und 5
- Fr. Willy Frerk (Hg.): Photofreund Jahrbuch 1928/29, Verlag Guido Hackebeil AG, Berlin 1928
- Prof. O. Mente und F. Matthies-Masuren,: Das Atelier des Photographen, 38. Jahrgang 1931, Druck und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle/Saale 1931
- Ausst.Kat. Kunstfotografie um 1900 in Deutschland, Stuttgart 1982, S.57-60