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Durch die [[Luftangriffe auf Nordhausen]] im April 1945 wurde die Hütenstraße schwer zerstört, 25 Anwohner kamen ums Leben und weitere 100 starben im nahegelegenen Splitterschutzgraben.<ref>[[Rainer Hellberg]]; [[Dirk Schröter]]: ''[[Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit]]'' / Band 1. Nordhausen: [[le Petit]], 2009. S. 127.</ref> Die Straße wurde mit den Trümmern zugeschüttet und verschwand aus dem Stadtplan. | Durch die [[Luftangriffe auf Nordhausen]] im April 1945 wurde die Hütenstraße schwer zerstört, 25 Anwohner kamen ums Leben und weitere 100 starben im nahegelegenen Splitterschutzgraben.<ref>[[Rainer Hellberg]]; [[Dirk Schröter]]: ''[[Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit]]'' / Band 1. Nordhausen: [[le Petit]], 2009. S. 127.</ref> Die Straße wurde mit den Trümmern zugeschüttet und verschwand aus dem Stadtplan. | ||
Bei Erdarbeiten stießen ABM-Kräfte 1997 auf Teile des | Bei Erdarbeiten stießen ABM-Kräfte 1997 auf Teile des Straßenpflasters und auf einen Mauerrest. Nach Freilegung wurde die ehemalige Hütenstraße in die 2. Thüringer Landesgartenschau 2004 integriert und ist heute Teil des historischen Rundwanderweges. | ||
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* [http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=2208 NNZ-Online: ''Hüterstraße ist gerettet'', 16. August 2001.] | * [http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=2208 NNZ-Online: ''Hüterstraße ist gerettet'', 16. August 2001.] | ||
* [https://www.nordhausen.de/allgemein/cblock_lang.php?CBlNr=29305 Hüterstraße – Nordhausen April 1945], nordhausen.de | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 17. Oktober 2022, 14:38 Uhr
Die Hüterstraße war eine am Südhang des Petersberges gelegene Wohnstraße, die durch die Luftangriffe auf Nordhausen schwer zerstört und anschließend zugeschüttet wurde. Sie begann an der unteren Rautenstraße, führte den Petersberg steil ansteigend hinauf und endete einen leichten Bogen machend am unteren Ende der Frauenberger Stiege. Ein Teil der Straße wurde im Rahmen der Landesgartenschau 2004 wieder frei gelegt.
Die Namensherkunft ist nicht zweifelsfrei belegt. Rainer Hellberg vermutet, daß der Name nach den Hütern als auch nach den Hutmachern oder nach der Nordhäuser Familie Huther (z. B. Johannes Huter) benannt wurde.[1]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Hüterstraße ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Bis 1322 befand sich an der Straße ein „Judenhaus“ (Synagoge), bevor es in die Jüdenstraße verlegt wurde. Die Frauenberger Stiege war ein dicht besiedeltes Gebiet. Im Adreßbuch von 1824 sind 130 Häuser für die Hüterstraße aufgeführt; sie waren zumeist kleine, eng aneinander liegende Fachwerkhäuser und standen ungleich zur Fahrbahn. Die Hütenstraße war geplastert und für den Kraftverkehr gesperrt. Durch die Luftangriffe auf Nordhausen im April 1945 wurde die Hütenstraße schwer zerstört, 25 Anwohner kamen ums Leben und weitere 100 starben im nahegelegenen Splitterschutzgraben.[2] Die Straße wurde mit den Trümmern zugeschüttet und verschwand aus dem Stadtplan. Bei Erdarbeiten stießen ABM-Kräfte 1997 auf Teile des Straßenpflasters und auf einen Mauerrest. Nach Freilegung wurde die ehemalige Hütenstraße in die 2. Thüringer Landesgartenschau 2004 integriert und ist heute Teil des historischen Rundwanderweges.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Judenhaus Hüterstraße-Ecke Frauenbergerstiege
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Blick vom Rähmen auf die Hüterstraße (1939)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rainer Hellberg; Dirk Schröter: Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit / Band 1. Nordhausen: le Petit, 2009. S. 125–127.
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- NNZ-Online: Hüterstraße ist gerettet, 16. August 2001.
- Hüterstraße – Nordhausen April 1945, nordhausen.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Rainer Hellberg; Dirk Schröter: Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit / Band 1. Nordhausen: le Petit, 2009. S. 125.
- ↑ Rainer Hellberg; Dirk Schröter: Straßen in Nordhausen im Wandel der Zeit / Band 1. Nordhausen: le Petit, 2009. S. 127.