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Werner Arnold, Sohn des Werkmeisters Otto Arnold und seiner Frau Martha (geborene Pöge), besuchte von 1926 bis 1931 die Volksschule in Nerchau und anschließend bis zum Abitur 1939 die Oberschule in Grimma. | Werner Arnold, Sohn des Werkmeisters Otto Arnold und seiner Frau Martha (geborene Pöge), besuchte von 1926 bis 1931 die Volksschule in Nerchau und anschließend bis zum Abitur 1939 die Oberschule in Grimma. Danach leistete er Arbeitsdienst und diente von 1940 bis 1944 in der Wehrmacht. Im Winter 1942/43 begann er während eines Studienurlaubs ein Studium der Bergbaukunde an der Bergakademie Freiberg, das er trotz mehrerer Verwundungen bis 1944 fortsetzte. Nach der Wiedereröffnung der Bergakademie 1946 setzte er sein Studium unter schwierigen Bedingungen fort und schloss 1950 mit einer Diplomarbeit über das besatzlose Sprengen im Kalibergbau ab. In den letzten Studienjahren war Arnold Kulturreferent des Studentenrates und Mitbegründer des Berg- und Hüttenmännischen Tages. | ||
Am 8. März 1950 heiratete er Charlotte Donel, mit der er zwei Söhne hatte. Ab dem 15. April 1950 arbeitete Arnold auf Empfehlung von Prof. Karl Kegel beim [[VEB Schachtbau]] und Bohrbetriebe Nordhausen. Er durchlief verschiedene Positionen, darunter Steiger und Assistent bei Bergassessor a. D. Kurt Bührig (1950), Sachbearbeiter für Schachtbauten (1952) und Produktionsleiter (1953) eines Unternehmens mit über 1.200 Mitarbeitern. Seine Dissertation über die Detonationsgeschwindigkeit beim Sprengen in verschiedenen Gesteinen verteidigte er am 17. März 1953. | Am 8. März 1950 heiratete er Charlotte Donel, mit der er zwei Söhne hatte. Ab dem 15. April 1950 arbeitete Arnold auf Empfehlung von Prof. Karl Kegel beim [[VEB Schachtbau]] und Bohrbetriebe Nordhausen. Er durchlief verschiedene Positionen, darunter Steiger und Assistent bei Bergassessor a. D. Kurt Bührig (1950), Sachbearbeiter für Schachtbauten (1952) und Produktionsleiter (1953) eines Unternehmens mit über 1.200 Mitarbeitern. Seine Dissertation über die Detonationsgeschwindigkeit beim Sprengen in verschiedenen Gesteinen verteidigte er am 17. März 1953. | ||
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Werner Arnold bildete über 300 Diplomingenieure für Tiefbohrtechnik und Fluidbergbau aus und betreute mehr als 30 Promotionen. 1985 wurde er mit der Humboldtmedaille in Gold und der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Miskolc ausgezeichnet. Sein Nachfolger wurde Heinz Gloth. | Werner Arnold bildete über 300 Diplomingenieure für Tiefbohrtechnik und Fluidbergbau aus und betreute mehr als 30 Promotionen. 1985 wurde er mit der Humboldtmedaille in Gold und der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Miskolc ausgezeichnet. Sein Nachfolger wurde Heinz Gloth. | ||
Werner verstarb in Freiberg. Sein Grab befindet sich auf dem Donatsfriedhof.<ref>''Bergakademische Professorengräber auf Freiberger Friedhöfen''. Freiberg, 2006. ISBN 978-3-86012-285-3, S. 87</ref> Im Juni 2000 wurde an der TU Bergakademie Freiberg aus Anlass seines 80. Geburtstages ein Ehrenkolloquium für ihn veranstaltet.<ref>''Prof. e. Dr.-Ing. Dr. h.c. Werner Arnold zum Gedenken''. In: ''Zeitschrift für Freunde und Förderer der Technischen Universität Bergakademie Freiberg''. 7/2000, S. 3–10</ref> | |||
== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
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* Mallis, U.: „Dr.-Ing. E. h. Wilhelm Zaeringer (1873-1942)“, in: BzG Nordhausen, 32. Band / 2007, S. 146. | * Mallis, U.: „Dr.-Ing. E. h. Wilhelm Zaeringer (1873-1942)“, in: BzG Nordhausen, 32. Band / 2007, S. 146. | ||
* Gloth, H., Prof. Dr.-Ing. habil u. Köckritz, V., Prof. Dr.-Ing.: „Laudatio zum Gedenken an Herrn Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Werner Arnold“, 4 Seiten; Vortrag zum Bohrtechnisches Kolloquium der Bergakademie Freiberg am 2.6.2000. | * Gloth, H., Prof. Dr.-Ing. habil u. Köckritz, V., Prof. Dr.-Ing.: „Laudatio zum Gedenken an Herrn Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Werner Arnold“, 4 Seiten; Vortrag zum Bohrtechnisches Kolloquium der Bergakademie Freiberg am 2.6.2000. | ||
== Einzelnachweise == | |||
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Aktuelle Version vom 24. Oktober 2024, 14:47 Uhr
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Werner Arnold (geb. 1. Juni 1920 in Nerchau; gest. 11. April 2000 in Freiberg) war Bergbauingenieur und Hochschullehrer. Er war der erste deutsche Professor für Tiefbohrtechnik.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Werner Arnold, Sohn des Werkmeisters Otto Arnold und seiner Frau Martha (geborene Pöge), besuchte von 1926 bis 1931 die Volksschule in Nerchau und anschließend bis zum Abitur 1939 die Oberschule in Grimma. Danach leistete er Arbeitsdienst und diente von 1940 bis 1944 in der Wehrmacht. Im Winter 1942/43 begann er während eines Studienurlaubs ein Studium der Bergbaukunde an der Bergakademie Freiberg, das er trotz mehrerer Verwundungen bis 1944 fortsetzte. Nach der Wiedereröffnung der Bergakademie 1946 setzte er sein Studium unter schwierigen Bedingungen fort und schloss 1950 mit einer Diplomarbeit über das besatzlose Sprengen im Kalibergbau ab. In den letzten Studienjahren war Arnold Kulturreferent des Studentenrates und Mitbegründer des Berg- und Hüttenmännischen Tages.
Am 8. März 1950 heiratete er Charlotte Donel, mit der er zwei Söhne hatte. Ab dem 15. April 1950 arbeitete Arnold auf Empfehlung von Prof. Karl Kegel beim VEB Schachtbau und Bohrbetriebe Nordhausen. Er durchlief verschiedene Positionen, darunter Steiger und Assistent bei Bergassessor a. D. Kurt Bührig (1950), Sachbearbeiter für Schachtbauten (1952) und Produktionsleiter (1953) eines Unternehmens mit über 1.200 Mitarbeitern. Seine Dissertation über die Detonationsgeschwindigkeit beim Sprengen in verschiedenen Gesteinen verteidigte er am 17. März 1953.
Arnold leistete bedeutende Beiträge zur wissenschaftlichen Erforschung bergmännischer Sprengvorgänge. Er war maßgeblich an den Großprojekten in Doberlug-Kirchhain (Steinkohle) und Sangerhausen (Kupferschiefer) beteiligt. Am 1. März 1961 wurde er zum Technischen Direktor ernannt, als Nachfolger von Prof. Bührig.
Eine seiner bedeutendsten technischen Ideen war der Einsatz eines stählernen kalottenförmigen Segment-Stahlbodens zur Sicherung der Schachtsohle gegen Wassereinbrüche im Thüringer Plattendolomit, der als unbezwingbar galt. Diese Methode führte ohne schwere Unfälle zum Erfolg, wobei die Arbeiter zur Sicherheit Schwimmwesten trugen. Sein Patent „Verfahren und Vorrichtung beim Abteufen von Schächten mit stark wasserführenden Zonen unter hohem Druck“ wurde 1959 erteilt. 1961 erhielt er dafür zusammen mit fünf Technikern den Nationalpreis für Wissenschaft und Technik.
1961 wurde Arnold vom Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR als Professor für Bergbaukunde und Tiefbohrtechnik und Direktor des neu gegründeten Instituts für Tiefbohrtechnik und Erdölgewinnung an die Bergakademie Freiberg berufen. Seine Aufgaben umfassten den Aufbau der Lehrkräfte, die Erweiterung des Institutsgebäudes und die Schaffung aller Voraussetzungen für einen erfolgreichen Lehr- und Forschungsbetrieb. Von 1963 bis 1976 war er Dekan der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen und bis 1985 Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften.
Werner Arnold bildete über 300 Diplomingenieure für Tiefbohrtechnik und Fluidbergbau aus und betreute mehr als 30 Promotionen. 1985 wurde er mit der Humboldtmedaille in Gold und der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Miskolc ausgezeichnet. Sein Nachfolger wurde Heinz Gloth.
Werner verstarb in Freiberg. Sein Grab befindet sich auf dem Donatsfriedhof.[1] Im Juni 2000 wurde an der TU Bergakademie Freiberg aus Anlass seines 80. Geburtstages ein Ehrenkolloquium für ihn veranstaltet.[2]
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nationalpreis der DDR III. Klasse für Wissenschaft und Technik (1961)
- Verdienter Bergmann der Deutschen Demokratischen Republik (1965)
- Ehrennadel der Bergakademie Freiberg (1966 und 1985)
- Vaterländischer Verdienstorden in Bronze (1973)
- Verdienstmedaille der Ständigen Kommission Kohle im RGW (1977)
- Medaille für Verdienste in der Kohleindustrie in Silber (1980)
- Humboldt-Medaille in Gold (1984)
- Ehrensenator der Bergakademie Freiberg (1985)
- Ehrendoktor der Universität Miskolc (1985)
- Am 28. November 2003 erhielt das Gebäude des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg den Namen „Werner-Arnold-Bau“.[3]
Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Derzeitiger Stand ... der Bohrtechnik, in: Bergakademie 17, 1965, Nr. 10, S. 610-624.
- Probleme des Schachtabteufens in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Neue Bergbautechnik, 3. Jahrgang, Heft 4.
- Eroberung der Tiefe, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, 1972, 221 Seiten.
- Flachbohrtechnik, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig-Stuttgart, 1993, 968 Seiten, 752 Abbildungen.
Weiterführende Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
- Autorenteam: „Schachtbau Nordhausen / Mehr als ein Jahrhundert / Firmengeschichte Band 1“, Druckerei Kirchner Gotha, 2003, Seiten 66, 77, 79, 81, 83 und 121.
- Ullrich Mallis: „Ohne Tiefbohren kein Schacht“, Seiten 273 und 274, in: „Schachtbau Nordhausen / Technik im Wandel / Firmengeschichte Band 2, Teil 1“, Druckmedienzentrum Gotha und le petit Verlag Nordhausen, 2006.
- Mallis, U.: „Dr.-Ing. E. h. Wilhelm Zaeringer (1873-1942)“, in: BzG Nordhausen, 32. Band / 2007, S. 146.
- Gloth, H., Prof. Dr.-Ing. habil u. Köckritz, V., Prof. Dr.-Ing.: „Laudatio zum Gedenken an Herrn Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Werner Arnold“, 4 Seiten; Vortrag zum Bohrtechnisches Kolloquium der Bergakademie Freiberg am 2.6.2000.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Bergakademische Professorengräber auf Freiberger Friedhöfen. Freiberg, 2006. ISBN 978-3-86012-285-3, S. 87
- ↑ Prof. e. Dr.-Ing. Dr. h.c. Werner Arnold zum Gedenken. In: Zeitschrift für Freunde und Förderer der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. 7/2000, S. 3–10
- ↑ Christel-Maria Höppner: Werner-Arnold-Bau – Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau umbenannt. In: Report – Nachrichten aus Lehre und Forschung der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. 30/2004, S. 24