Scharfenhagen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Scharfenhagen''' ist eine [[Wüstung]], das nach Überlieferungen am [[Hageberg]] beim [[Kohnstein]] gelegen haben soll. Der Ort bestand aus elf Häusern und einer Schäfereigerechtigkeit und war nach [[Hörningen]] eingepfarrt. Verstorbene Bewohner des Dorfes wurden in Hörningen begraben, wobei der dorthin führende Weg als „Totenweg“ bezeichnet wurde. Es wird angenommen, dass Scharfenhagen in Kriegszeiten zerstört wurde und die Bewohner nach [[Woffleben]] flohen. Dennoch behielten sie ihre Feldmark und Gerechtigkeiten bei.
'''Scharfenhagen''' (auch ''Scharfenhayn''<ref name=":1">Karl Meyer: ''Wüstungen-Karte der Grafschaften Stolberg-Stolberg, Stolberg-Roßla, der Stammgrafschaft Hohnstein und der Umgegend von Nordhausen. ''. In: ''Scan aus Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde (1871, Nr. 3/4)''.  ([[:Datei:Wüstungen-Karte der Grafschaften Stolberg, Hohnstein und Umgegend Nordhausen.jpg|Digitalisat]])</ref>) ist eine [[Wüstung]], die nach Überlieferungen am [[Hagenberg]] beim [[Kohnstein]] gelegen haben soll.  


Die Existenz von Scharfenhagen wird in alten Urkunden bestätigt. In einem Bericht aus dem Jahr 1841 wird erwähnt, dass elf Landwirte aus Woffleben, die als „Scharfhagener“ geführt wurden und sämtliche Ländereien ihrer Urväter besaßen, Landzins an das Königliche Rentamt zahlten. Eine Flurkarte von Woffleben aus dem Jahr 1862 listet die Feldfluren der Scharfhagener Gemeinde auf.
==== Geschichte ====
Der Ort bestand aus elf Häusern und einer Schäfereigerechtigkeit und war nach [[Hörningen]] eingepfarrt. Verstorbene Bewohner des Dorfes wurden in Hörningen begraben, wobei der dorthin führende Weg als „Totenweg“ bezeichnet wurde. Es wird angenommen, dass Scharfenhagen in Kriegszeiten zerstört wurde und die Bewohner nach [[Woffleben]] flohen. Dennoch behielten sie ihre Feldmark und Gerechtigkeiten bei.
 
In einem Lehnsbrief des Grafen Ernst von [[Hohnstein]] über den Umfang seiner Herrschaft, wird am 28. Oktober 1480 unter anderem Scharfenhagen unter dem Namen "Scherrsheim" erwähnt.<ref name=":0">Julius Schmidt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Kreis Grafschaft Hohenstein, [https://books.google.de/books?id=kHzjfGaS76oC&vq=woffleben&hl=de&pg=PA9#v=snippet&q=wofleben&f=false Seite 9]</ref> Sie bewohnten "Das Hainer Feld", welches sich über Flächen der Gemarkungen Woffleben, Salza und Hörningen erstreckte.<ref>[https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00040668/TLDA_215281047_Bodendenkmaeler_Nordhausen.pdf Bodendenkmäler Nordhausen]</ref>
In einem Bericht aus dem Jahr 1841 wird erwähnt, dass elf Landwirte aus Woffleben, die als „Scharfhagener“ geführt wurden und sämtliche Ländereien ihrer Urväter besaßen, Landzins an das Königliche Rentamt zahlten. Eine Flurkarte von Woffleben aus dem Jahr 1862 listet die Feldfluren der Scharfhagener Gemeinde auf.
 
==== Schreibweisen ====
* 1480 Scherrsheim<ref name=":0" />
* 1527 Schorshaynn (bei Salza)
* 1557 Schorßhein
* 1593 Scharßheinn
* 1835 Scharfhagen<ref>Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen, Band 2, [https://books.google.de/books?id=xXYAAAAAcAAJ&newbks=1&newbks_redir=0&dq=Scharfhagen&hl=de&pg=PA273#v=onepage&q&f=false Seite 273]</ref>
* 1871 Scharfenhayn<ref name=":1" />
* 1877 Schorshain, Scharfenhagen<ref>Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde, [https://books.google.de/books?id=7ZRNkZWFcokC&dq=Scharfenhagen&hl=de&pg=PA117#v=onepage&q=Scharfenhagen&f=false Seite 117] </ref>
* . . . . . Scharfenhagen - aktuelle Schreibweise


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Hilmar Römer]]: ''Kleine Kohnstein-Fibel''. Nordhausen: reproFACTORY, ca. 2010.
* [[Hilmar Römer]]: ''Kleine Kohnstein-Fibel''. Nordhausen: reproFACTORY, ca. 2010.
* [[Benutzer:HarzWusel|Annett Deistung]]: ''Scharfenhagen - verschollene Wüstung''; regelmäßig aktualisierte [https://docs.google.com/document/d/12DNyKGpHY0mDMiDFKWY8qdBp_Vz5HgK2uffjlV7tkpc/edit?usp=sharing Infoseite] im Rahmen der Heimatforschung über Woffleben
[[Kategorie:Wüstung]]
[[Kategorie:Hörningen]]
[[Kategorie:Salza]]
[[Kategorie:Woffleben]]
== Siehe auch ==
* [[Krähenhütte]]
== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Wüstung]]
[[Kategorie:Wüstung]]
[[Kategorie:Woffleben]]
[[Kategorie:Woffleben]]

Aktuelle Version vom 1. Juni 2024, 18:08 Uhr

Scharfenhagen (auch Scharfenhayn[1]) ist eine Wüstung, die nach Überlieferungen am Hagenberg beim Kohnstein gelegen haben soll.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort bestand aus elf Häusern und einer Schäfereigerechtigkeit und war nach Hörningen eingepfarrt. Verstorbene Bewohner des Dorfes wurden in Hörningen begraben, wobei der dorthin führende Weg als „Totenweg“ bezeichnet wurde. Es wird angenommen, dass Scharfenhagen in Kriegszeiten zerstört wurde und die Bewohner nach Woffleben flohen. Dennoch behielten sie ihre Feldmark und Gerechtigkeiten bei.

In einem Lehnsbrief des Grafen Ernst von Hohnstein über den Umfang seiner Herrschaft, wird am 28. Oktober 1480 unter anderem Scharfenhagen unter dem Namen "Scherrsheim" erwähnt.[2] Sie bewohnten "Das Hainer Feld", welches sich über Flächen der Gemarkungen Woffleben, Salza und Hörningen erstreckte.[3] In einem Bericht aus dem Jahr 1841 wird erwähnt, dass elf Landwirte aus Woffleben, die als „Scharfhagener“ geführt wurden und sämtliche Ländereien ihrer Urväter besaßen, Landzins an das Königliche Rentamt zahlten. Eine Flurkarte von Woffleben aus dem Jahr 1862 listet die Feldfluren der Scharfhagener Gemeinde auf.

Schreibweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1480 Scherrsheim[2]
  • 1527 Schorshaynn (bei Salza)
  • 1557 Schorßhein
  • 1593 Scharßheinn
  • 1835 Scharfhagen[4]
  • 1871 Scharfenhayn[1]
  • 1877 Schorshain, Scharfenhagen[5]
  • . . . . . Scharfenhagen - aktuelle Schreibweise

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hilmar Römer: Kleine Kohnstein-Fibel. Nordhausen: reproFACTORY, ca. 2010.
  • Annett Deistung: Scharfenhagen - verschollene Wüstung; regelmäßig aktualisierte Infoseite im Rahmen der Heimatforschung über Woffleben

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Karl Meyer: Wüstungen-Karte der Grafschaften Stolberg-Stolberg, Stolberg-Roßla, der Stammgrafschaft Hohnstein und der Umgegend von Nordhausen. . In: Scan aus Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde (1871, Nr. 3/4). (Digitalisat)
  2. 2,0 2,1 Julius Schmidt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Kreis Grafschaft Hohenstein, Seite 9
  3. Bodendenkmäler Nordhausen
  4. Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen, Band 2, Seite 273
  5. Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde, Seite 117