Martha Schimmeier: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 13:49 Uhr
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Martha Schimmeier (geb. 1897 in Martinsrieth; gest. 1980 in Sülzhayn) war eine Volksliedsängerin aus Rodishain.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Martha wuchs nach dem frühen Tod des Vaters in ärmlichen Verhältnissen auf. Schon als Kind musste sie mit ihrer Mutter auf dem Feld und in der Spinnstube arbeiten, wo sie zahlreiche Lieder erlernte. Später war sie mehrere Jahre als Dienstmädchen tätig. Nach ihrer Heirat mit einem Arbeiter lebte sie in bescheidenen Verhältnissen in Rodishain. Schimmeier half trotz eigener gesundheitlicher Einschränkungen bis ins hohe Alter bei der Feld- und Hausarbeit im Dorf mit.
1973 wurde der Volkskundler Ernst Kiehl durch Zufall auf Schimmeier aufmerksam. Obwohl sie zu diesem Zeitpunkt bereits gehbehindert war und das Haus kaum noch verlassen konnte, sang sie Kiehl an diesem Tag 19 Lieder vor. Bei späteren Treffen 1975 und 1976 konnte Kiehl 230 Lieder dokumentieren, die Schimmeier nicht nur kannte, sondern auch vortragen konnte. Ihr Repertoire umfasste neben nur regional bekannten Liedern hauptsächlich landschaftsgebundene Varianten verbreiteter Volkslieder sowie einige Schlager und Operettenmelodien. Kiehl sah in Schimmeiers Vortrag einen Beleg für die Verwurzelung der Lieder in der bäuerlich-dörflichen musikalischen Tradition und deren engen Zusammenhang mit ihrem Leben.
Im Sommer 1977 kam sie in das Pflegeheim nach Sülzhayn und starb im Frühjahr 1980.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ernst Kiehl: Martha Schimmeier – eine Volksliedsängerin aus Rodishain. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 16/1991).