Hans Madel: Unterschied zwischen den Versionen
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Hans Madel gelangen in Nordhausen spektakuläre Diebstähle und Gefängnisausbrüche. So entkam er dem Petersturm-Gefängnis, brach sich jedoch beim Herabspringen der [[Stadtmauer]] am Petersberg beide Beine und wurde abermals festgenommen. Unter Folter gestand er eine Vielzahl von Delikten, u. a. den Einbruch in die Rüdigsdorfer Kirche und den Diebstahl eines silbervergoldeten Kelches. | Hans Madel gelangen in Nordhausen spektakuläre Diebstähle und Gefängnisausbrüche. So entkam er dem Petersturm-Gefängnis, brach sich jedoch beim Herabspringen der [[Stadtmauer]] am Petersberg beide Beine und wurde abermals festgenommen. Unter Folter gestand er eine Vielzahl von Delikten, u. a. den Einbruch in die Rüdigsdorfer Kirche und den Diebstahl eines silbervergoldeten Kelches. | ||
Die Stadtbefestigung von Nordhausen mit ihren Türmen und Toren soll er erstiegen und dabei | Die Stadtbefestigung von Nordhausen mit ihren Türmen und Toren soll er erstiegen und dabei Feuerbüchsen gestohlen haben: Aus dem Turm hinter der Propstei 9 Büchsen, vom Turm hinter den Barfüßern 5 Hakenbüchsen, vom Turm neben dem Töpfertor in Richtung Hagen 4 Hakenbüchsen und aus dem krummen Turm 7 Hakenbüchsen und eine Karrenbüchse, auf der zur Zierde ein Adler gestanden, auf dem Turm am Judenkirchhof 7 ganze und eine halbe Hakenbüchse und vom Turm am Frauenberg 5 Hakenbüchsen, die er alle zum Teil ganz, zum Teil zerschlagen verkauft habe. Diese Diebstähle geben Hinweis darauf, dass der militärische Schutz der Stadt in dieser Zeit vernachlässigt wurde. | ||
{{Zitat|Damals mußte ein Mann mit dem Schwerte hingerichtet werden, der als tüchtiger Fassadenkletterer die Stadttürme von außen erstiegen und die in den Türmen aufgestellten Büchsen und Geschütze gestohlen und zu Geld gemacht hatte. 26 Büchsen, darunter eine ganze Reihe schwere, und mehrere Hakenbüchsen, die nur auf Karren wegzuschaffen waren, hatte der Mann ungehindert nach und nach verschwinden lassen können.|[[Hans Silberborth]]: ''[[Die rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse Nordhausens im Zeitalter der Reformation und der Religionskriege]]''. In: ''Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen'', 1927.}} | |||
Hans Madel wurde am 16. Oktober 1590 mit dem Schwert gerichtet und auf ein Rad gelegt. | Hans Madel wurde am 16. Oktober 1590 mit dem Schwert gerichtet und auf ein Rad gelegt. | ||
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* [[Peter Kuhlbrodt]]: ''[[Nordhausen – eine Reichsstadt im Jahrhundert der Reformation]]''. Nordhausen, 2015. S. 234 f. | |||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:29 Uhr
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Hans Madel, auch Hans Mündel, (geb. unbekannt; gest. 16. Oktober 1590 in Nordhausen) galt als ein „Meisterdieb“.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hans Madel verdiente seinen Lebensunterhalt mit kriminellen Aktivitäten. Am 7. Februar 1582 untersagte der Rat ihm und 15 weiteren Personen die Branntweinbrennerei und den Ausschank.[1]
Hans Madel gelangen in Nordhausen spektakuläre Diebstähle und Gefängnisausbrüche. So entkam er dem Petersturm-Gefängnis, brach sich jedoch beim Herabspringen der Stadtmauer am Petersberg beide Beine und wurde abermals festgenommen. Unter Folter gestand er eine Vielzahl von Delikten, u. a. den Einbruch in die Rüdigsdorfer Kirche und den Diebstahl eines silbervergoldeten Kelches.
Die Stadtbefestigung von Nordhausen mit ihren Türmen und Toren soll er erstiegen und dabei Feuerbüchsen gestohlen haben: Aus dem Turm hinter der Propstei 9 Büchsen, vom Turm hinter den Barfüßern 5 Hakenbüchsen, vom Turm neben dem Töpfertor in Richtung Hagen 4 Hakenbüchsen und aus dem krummen Turm 7 Hakenbüchsen und eine Karrenbüchse, auf der zur Zierde ein Adler gestanden, auf dem Turm am Judenkirchhof 7 ganze und eine halbe Hakenbüchse und vom Turm am Frauenberg 5 Hakenbüchsen, die er alle zum Teil ganz, zum Teil zerschlagen verkauft habe. Diese Diebstähle geben Hinweis darauf, dass der militärische Schutz der Stadt in dieser Zeit vernachlässigt wurde.
Damals mußte ein Mann mit dem Schwerte hingerichtet werden, der als tüchtiger Fassadenkletterer die Stadttürme von außen erstiegen und die in den Türmen aufgestellten Büchsen und Geschütze gestohlen und zu Geld gemacht hatte. 26 Büchsen, darunter eine ganze Reihe schwere, und mehrere Hakenbüchsen, die nur auf Karren wegzuschaffen waren, hatte der Mann ungehindert nach und nach verschwinden lassen können. | ||
— Hans Silberborth: Die rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse Nordhausens im Zeitalter der Reformation und der Religionskriege. In: Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen, 1927. |
Hans Madel wurde am 16. Oktober 1590 mit dem Schwert gerichtet und auf ein Rad gelegt.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Peter Kuhlbrodt: Nordhausen – eine Reichsstadt im Jahrhundert der Reformation. Nordhausen, 2015. S. 234 f.