Louis Oßwald: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch seinen Schwiegervater – er war Lehrer in Stempeda – lernte er die Flora des Alten Stolbergs kennen. Nach der Übersiedlung nach Nordhausen im Jahr 1886 beschäftigte er sich auch mit der Harz-Region. Mit dem Botaniker [[Ferdinand Quelle]], dessen Förderer er war, unternahm Oßwald mehrfach größere und kleinere Exkursionen. Ein weiterer Weggefährte und Freund war der aus Artern stammende Franz Kappel.
   
   
Louis Oßwald besuchte alle Gebiete in Thüringen, die Lüneburger Heide, die Insel Sylt, Böhmen, Tirol und die Schweiz. In den Jahren 1890 und 1891 hielt er im Nordhäuser Männerbildungsverein zwei Vorträge, darunter einen am 24. März 1890 über die Pflanze im Vergleich zum Tier. Im Juni 1908 entdeckte Oßwald am Kohnstein bei Nordhausen einen zweiten Fundort der Spieß-Weide (''Salix hastata'') in Nordthüringen (dieses Glazialrelikt ist heute in ganz Thüringen verschollen).
Louis Oßwald besuchte alle Gebiete in Thüringen, die Lüneburger Heide, die Insel Sylt, Böhmen, Tirol und die Schweiz. In den Jahren 1890 und 1891 hielt er im Nordhäuser [[Bildungsverein|Männerbildungsverein]] zwei Vorträge, darunter einen am 24. März 1890 über die Pflanze im Vergleich zum Tier. Im Juni 1908 entdeckte Oßwald am Kohnstein bei Nordhausen einen zweiten Fundort der Spieß-Weide (''Salix hastata'') in Nordthüringen (dieses Glazialrelikt ist heute in ganz Thüringen verschollen).
Am 28. Mai 1911 führte er eine Exkursion des Niedersächsischen Botanischen Vereins in das Windehäuser Holz bei Steigerthal und in den Alten Stolberg, schon vorher (am 5. Juni 1909) hatte er mit den Mitgliedern des Thüringischen Botanischen Vereins eine Exkursion dorthin unternommen.
Am 28. Mai 1911 führte er eine Exkursion des Niedersächsischen Botanischen Vereins in das Windehäuser Holz bei Steigerthal und in den Alten Stolberg, schon vorher (am 5. Juni 1909) hatte er mit den Mitgliedern des Thüringischen Botanischen Vereins eine Exkursion dorthin unternommen.
   
   
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* [[Klaus-Jörg Barthel]], Jürgen Pusch: ''Der Nordhäuser Lehrer und Botaniker Louis Oßwald (1854 bis 1918).'' In: ''Veröff. Naturkundemuseum Erfurt'' 22, 2003, S. 51–57.
* [[Klaus-Jörg Barthel]], Jürgen Pusch: ''Der Nordhäuser Lehrer und Botaniker Louis Oßwald (1854 bis 1918).'' In: ''Veröff. Naturkundemuseum Erfurt'' 22, 2003, S. 51–57.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Die Botaniker des Kyffhäusergebietes'', Jena 2005, S. 228–232.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Die Botaniker des Kyffhäusergebietes'', Jena 2005, S. 228–232.
* ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
   
   
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:33 Uhr

Louis Oßwald
[[Bild:|220px|Louis Oßwald]]
Oßwald, Louis Heinrich Wilhelm
Osswald, Louis
geb. 12. Juni 1854 in Ranis
gest. 11. August 1918 in Nordhausen
Botaniker, Lehrer
Bilder und Medien bei Commons
Datenbank.Nordhausen
DbNDH: Q77363
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 130198773
DNB: Datensatz

Louis Heinrich Wilhelm Oßwald (geb. 12. Juni 1854 in Ranis; gest. 11. August 1918 in Nordhausen) war Lehrer und Botaniker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louis Oßwald wurde in der Nähe von Schleiz geboren. Sein Vater war der Webermeister Johann Christian Hermann Theodor Oßwald (geb. 1826), seine Mutter war Webermeister Johanna Friedericke Elisabeth, geborene Hofmann. Er hatte drei weitere Geschwister. 1861 zog die Familie nach Rudolstadt, wo der Vater als Strohutfabrikant arbeitete. Hier besuchte Louis Oßwald von 1866 bis 1869 das Gymnasium und zeigte bereits früh Interesse für die Botanik. 1869/70 war er am Gymnasium zu Mühlhausen, welches er aus unbekannten – wahrscheinlich familiären – Gründen verließ.

Oßwald bildete sich autodidaktisch als Volksschullehrer aus und legte die Prüfungen am Seminar in Erfurt ab. Danach war er in Münchenlohra und Wolkramshausen beschäftigt.

Durch seinen Schwiegervater – er war Lehrer in Stempeda – lernte er die Flora des Alten Stolbergs kennen. Nach der Übersiedlung nach Nordhausen im Jahr 1886 beschäftigte er sich auch mit der Harz-Region. Mit dem Botaniker Ferdinand Quelle, dessen Förderer er war, unternahm Oßwald mehrfach größere und kleinere Exkursionen. Ein weiterer Weggefährte und Freund war der aus Artern stammende Franz Kappel.

Louis Oßwald besuchte alle Gebiete in Thüringen, die Lüneburger Heide, die Insel Sylt, Böhmen, Tirol und die Schweiz. In den Jahren 1890 und 1891 hielt er im Nordhäuser Männerbildungsverein zwei Vorträge, darunter einen am 24. März 1890 über die Pflanze im Vergleich zum Tier. Im Juni 1908 entdeckte Oßwald am Kohnstein bei Nordhausen einen zweiten Fundort der Spieß-Weide (Salix hastata) in Nordthüringen (dieses Glazialrelikt ist heute in ganz Thüringen verschollen). Am 28. Mai 1911 führte er eine Exkursion des Niedersächsischen Botanischen Vereins in das Windehäuser Holz bei Steigerthal und in den Alten Stolberg, schon vorher (am 5. Juni 1909) hatte er mit den Mitgliedern des Thüringischen Botanischen Vereins eine Exkursion dorthin unternommen.

In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich mit dem Plankton der Nordhäuser Talsperre. Die schwierige Ernährungslage in den Jahren des Ersten Weltkrieges veranlasste ihn, sich näher mit den „Wildgemüsen“ zu beschäftigen und Kenntnisse darüber im Volke zu fördern. Bis zu seinem Tode war er an den Volksschulen der Stadt Nordhausen tätig.

Die angespannte Tätigkeit im Lehrerberuf während der letzten Kriegsjahre und wohl auch gesundheitliche Probleme ließen ihm für wissenschaftliche Arbeiten wenig freie Zeit. Er starb am 11. August 1918 in Nordhausen nach schwerer Krankheit.

Louis Oßwald war mit Margarete, geborene Unrein, verheiratet. Sie lebten in der Löbnitzstraße 12. Oßwald war langjähriges Vorstandsmitglied des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Nordhausen und seit September 1891 Mitglied des Thüringischen Botanischen Vereins. Kurt Wein benannte einige Pflanzensippen nach ihm.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

mit Ferdinand Quelle: Beiträge zu einer Flechtenflora des Harzes und Nordthüringens. In: Mittheilungen des Thüringischen Botanischen Vereins, NF_22, 1907, 8 - 25. (Online-Volltext)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]