Runder Tisch (Nordhausen): Unterschied zwischen den Versionen

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K →‎Runder Tisch in Nordhausen: Probst Jäger leitet den 1. Runden Tisch am 1. Dezember ist falsch. Probst Jäger übernahm die Leitung Ende Januar 1990. Herr Probst Jäger war eingeladener Gast. Im Stadtarchiv liegt das Protokoll mit den Ergebnissen des 1. RT sowie eine Woche später vor. Kann bei den >Unterlagen von Dr. Schröter sein.
 
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[[Datei:Wallrothstraße 4 Nordhausen.jpg|thumb|Regelmäßig tagte der Runde Tisch in der [[Wallrothstraße 4]], Sitz der SED-Kreisleitung]]
Das Verfahren des '''Runden Tisches''' wurde vom 7. Dezember 1989 bis zu den Wahlen zur Volkskammer im März 1990 beziehungsweise den Kommunalwahlen im Mai 1990 in der DDR angewendet.
Das Verfahren des '''Runden Tisches''' wurde vom 7. Dezember 1989 bis zu den Wahlen zur Volkskammer im März 1990 beziehungsweise den Kommunalwahlen im Mai 1990 in der DDR angewendet.


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Der Runde Tisch in Nordhausen wurde nach der hiesigen Dienstagsdemonstration vom 14. November 1989 eingerichtet, bei der 20.000 Menschen teilnahmen. Jede Partei und Gruppierung hatte – unabhängig von der Zahl ihrer Mitglieder bzw. Anhänger – eine Stimme. Die Mitglieder des Runden Tisches waren nicht gewählt. Dem Gremium gehörten Vertreter von [[SDP]] in der DDR, [[CDU]], LDP, [[SED-PDS]], DBD, FDGB, DFD, DA, [[Neues Forum]] sowie der evangelischen und katholischen Kirche an. Zudem saßen als Vertreter der Exekutive der Ratsvorsitzende [[Klaus Hummitzsch]], der amtierende Bürgermeister von Nordhausen, [[Olaf Dittmann]], und seitens der Schutzorgane der amtierende Leiter des VPKA Nordhausen, Major [[Franz Eichler]], mit am Tisch.<ref name="NNZ11">[https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=65578 ''NNZ-SERIE „WENDE-ZEITEN“ (Teil 11)''], nnz-online, 21. September 2009.</ref>
Der Runde Tisch in Nordhausen wurde nach der hiesigen Dienstagsdemonstration vom 14. November 1989 eingerichtet, bei der 20.000 Menschen teilnahmen. Jede Partei und Gruppierung hatte – unabhängig von der Zahl ihrer Mitglieder bzw. Anhänger – eine Stimme. Die Mitglieder des Runden Tisches waren nicht gewählt. Dem Gremium gehörten Vertreter von [[SDP]] in der DDR, [[CDU]], LDP, [[SED-PDS]], DBD, FDGB, DFD, DA, [[Neues Forum]] sowie der evangelischen und katholischen Kirche an. Zudem saßen als Vertreter der Exekutive der Ratsvorsitzende [[Klaus Hummitzsch]], der amtierende Bürgermeister von Nordhausen, [[Olaf Dittmann]], und seitens der Schutzorgane der amtierende Leiter des VPKA Nordhausen, Major [[Franz Eichler]], mit am Tisch.<ref name="NNZ11">[https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=65578 ''NNZ-SERIE „WENDE-ZEITEN“ (Teil 11)''], nnz-online, 21. September 2009.</ref>


*Die erste Sitzung fand am 1. Dezember unter Leitung von Propst [[Joachim Jaeger]] in der [[Frauenbergkirche|Frauenberger Kirchgemeinde]] statt.<ref name="Chronik585">Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 585.</ref> Es wurden vielfältige Probleme diskutiert, z. B. freie Presse, Reduzierung der Kampfgruppen, Verkleinerung der [[SED]]-Kreisleitung.
*Die erste Sitzung fand am 1. Dezember in der [[Frauenbergkirche|Frauenberger Kirchgemeinde]] statt.<ref name="Chronik585">Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 585.</ref> Es wurden vielfältige Probleme diskutiert, z. B. freie Presse, Reduzierung der Kampfgruppen, Verkleinerung der [[SED]]-Kreisleitung. Propst [[Joachim Jaeger]] war eingeladener Gast.
*Die zweite Sitzung des „Runden Tisches“ fand am 6. Dezember statt.<ref name="Chronik585"/> Themen waren die Auflösung der Kampfgruppen, der Umzug des Feierabendheimes „Hanna Himmler“ ins Kreisgebäude des MfS und die Entbindung der Mitarbeiter des MfS von ihrer Schweigepflicht.
*Die zweite Sitzung des „Runden Tisches“ fand am 6. Dezember statt.<ref name="Chronik585"/> Themen waren die Auflösung der Kampfgruppen, der Umzug des Feierabendheimes „Hanna Himmler“ ins Kreisgebäude des MfS und die Entbindung der Mitarbeiter des MfS von ihrer Schweigepflicht.
*Am 13. Dezember kamen die Mitglieder des Runden Tisches zu ihrer dritten Sitzung zusammen.<ref name="Chronik585"/> Beraten wird über die Auflösung des MfS, Wiedereingliederung der Mitarbeiter des MfS in den Arbeitsprozess; Herauslösung der Pionierorganisation, der FDJ und der Jugendweihe aus den Schulen; Pressefreiheit.
*Am 13. Dezember kamen die Mitglieder des Runden Tisches zu ihrer dritten Sitzung zusammen.<ref name="Chronik585"/> Beraten wird über die Auflösung des MfS, Wiedereingliederung der Mitarbeiter des MfS in den Arbeitsprozess; Herauslösung der Pionierorganisation, der FDJ und der Jugendweihe aus den Schulen; Pressefreiheit.
*Der Kommandeur der Hubschrauberstaffel „Albert Kuntz“ sprach zum 15. Dezember eine Einladung zum Runden Tisch aus.<ref name="Chronik586">Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 586.</ref> Es wurde über die Zukunft der Hubschrauberstaffel beraten. Es wurde beschlossen, die Flüge drastisch zu reduzieren und keine Investitionen mehr vorzunehmen.
*Der Kommandeur der [[Hubschrauberstaffel-16 „Albert Kuntz“ (Nordhausen)|Hubschrauberstaffel „Albert Kuntz“]] sprach zum 15. Dezember eine Einladung zum Runden Tisch aus.<ref name="Chronik586">Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989''. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 586.</ref> Es wurde über die Zukunft der Hubschrauberstaffel beraten. Es wurde beschlossen, die Flüge drastisch zu reduzieren und keine Investitionen mehr vorzunehmen.
*Propst Jäger übernahm die Leitung Ende Januar 1990.
*Der Runde Tisch des Kreises Nordhausen existierte fünf Monate. Am 9. Mai 1990 kamen seine Mitglieder zur 21. und letzten Sitzung zusammen. In seiner Abschlussrede forderte Joachim Jaeger die Vertreter aller Parteien und Organisationen auf, „den Bürgerbewegungen Raum zu geben, damit sie sich entfalten und der Demokratie verändernde Impulse zufließen lassen können“.<ref name="NNZ11"/>
*Der Runde Tisch des Kreises Nordhausen existierte fünf Monate. Am 9. Mai 1990 kamen seine Mitglieder zur 21. und letzten Sitzung zusammen. In seiner Abschlussrede forderte Joachim Jaeger die Vertreter aller Parteien und Organisationen auf, „den Bürgerbewegungen Raum zu geben, damit sie sich entfalten und der Demokratie verändernde Impulse zufließen lassen können“.<ref name="NNZ11"/>



Aktuelle Version vom 5. Februar 2024, 17:13 Uhr

Regelmäßig tagte der Runde Tisch in der Wallrothstraße 4, Sitz der SED-Kreisleitung

Das Verfahren des Runden Tisches wurde vom 7. Dezember 1989 bis zu den Wahlen zur Volkskammer im März 1990 beziehungsweise den Kommunalwahlen im Mai 1990 in der DDR angewendet.

Runder Tisch in Nordhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Runde Tisch in Nordhausen wurde nach der hiesigen Dienstagsdemonstration vom 14. November 1989 eingerichtet, bei der 20.000 Menschen teilnahmen. Jede Partei und Gruppierung hatte – unabhängig von der Zahl ihrer Mitglieder bzw. Anhänger – eine Stimme. Die Mitglieder des Runden Tisches waren nicht gewählt. Dem Gremium gehörten Vertreter von SDP in der DDR, CDU, LDP, SED-PDS, DBD, FDGB, DFD, DA, Neues Forum sowie der evangelischen und katholischen Kirche an. Zudem saßen als Vertreter der Exekutive der Ratsvorsitzende Klaus Hummitzsch, der amtierende Bürgermeister von Nordhausen, Olaf Dittmann, und seitens der Schutzorgane der amtierende Leiter des VPKA Nordhausen, Major Franz Eichler, mit am Tisch.[1]

  • Die erste Sitzung fand am 1. Dezember in der Frauenberger Kirchgemeinde statt.[2] Es wurden vielfältige Probleme diskutiert, z. B. freie Presse, Reduzierung der Kampfgruppen, Verkleinerung der SED-Kreisleitung. Propst Joachim Jaeger war eingeladener Gast.
  • Die zweite Sitzung des „Runden Tisches“ fand am 6. Dezember statt.[2] Themen waren die Auflösung der Kampfgruppen, der Umzug des Feierabendheimes „Hanna Himmler“ ins Kreisgebäude des MfS und die Entbindung der Mitarbeiter des MfS von ihrer Schweigepflicht.
  • Am 13. Dezember kamen die Mitglieder des Runden Tisches zu ihrer dritten Sitzung zusammen.[2] Beraten wird über die Auflösung des MfS, Wiedereingliederung der Mitarbeiter des MfS in den Arbeitsprozess; Herauslösung der Pionierorganisation, der FDJ und der Jugendweihe aus den Schulen; Pressefreiheit.
  • Der Kommandeur der Hubschrauberstaffel „Albert Kuntz“ sprach zum 15. Dezember eine Einladung zum Runden Tisch aus.[3] Es wurde über die Zukunft der Hubschrauberstaffel beraten. Es wurde beschlossen, die Flüge drastisch zu reduzieren und keine Investitionen mehr vorzunehmen.
  • Propst Jäger übernahm die Leitung Ende Januar 1990.
  • Der Runde Tisch des Kreises Nordhausen existierte fünf Monate. Am 9. Mai 1990 kamen seine Mitglieder zur 21. und letzten Sitzung zusammen. In seiner Abschlussrede forderte Joachim Jaeger die Vertreter aller Parteien und Organisationen auf, „den Bürgerbewegungen Raum zu geben, damit sie sich entfalten und der Demokratie verändernde Impulse zufließen lassen können“.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 NNZ-SERIE „WENDE-ZEITEN“ (Teil 11), nnz-online, 21. September 2009.
  2. 2,0 2,1 2,2 Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 585.
  3. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 586.