Werner Steinmann: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Bot1 (Diskussion | Beiträge) Bot: Kategorie "Mann" hinzugefügt |
||
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei [[Carl Schiewek]] und legte | Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei [[Carl Schiewek]] und legte seine Meisterprüfung ab. Als Carl Schiewek verstarb, übernahm Werner Steinmann das Atelier. | ||
1939 heiratete er Agathe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag | 1939 heiratete er Agathe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag Steinmann wochenlang in teilweiser Amnesie und ohne Sprache in einem Feldlazarett in Versailles. Danach wurde er als dienstuntauglich entlassen. | ||
Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren [[Luftangriffe auf Nordhausen]] im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am [[St.-Jakobi-Kirche (Neustädter Kirche)|Jakobi-Kirchplatz]] in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am [[Töpfertor]] aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen. | Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren [[Luftangriffe auf Nordhausen]] im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am [[St.-Jakobi-Kirche (Neustädter Kirche)|Jakobi-Kirchplatz]] in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am [[Töpfertor]] aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen. | ||
1946 heiratete er erneut; das Paar bekam zwei 1947 und 1952 | 1946 heiratete er erneut; das Paar bekam zwei Töchter (geb. 1947 und 1952). Zu DDR-Zeiten war Steinmann ein gefragter Photograph in der Portrait- und Industriephotographie; zahlreiche seiner Bilder finden sich in Büchern und Bildbänden wieder. Er arbeitete bis zu seinem 80. Lebensjahr im Beruf. | ||
Werner Steinmann verstarb mit 98 Jahren im Juli 2011. | Werner Steinmann verstarb mit 98 Jahren im Juli 2011. | ||
Zeile 36: | Zeile 36: | ||
[[Kategorie:Geboren 1913]] | [[Kategorie:Geboren 1913]] | ||
[[Kategorie:Gestorben 2011]] | [[Kategorie:Gestorben 2011]] | ||
[[Kategorie:Mann]] |
Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:39 Uhr
|
Werner Steinmann (geb. 16. Mai 1913 in Bleicherode; gest. Juli 2011) war Fotograf.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Mutter mit den Kindern Werner und Hugo 1919 nach Nordhausen. Werner Steinmann erlernte zunächst den Beruf des Feinmechanikers. Danach begann er eine Lehre zum Photographen bei Carl Schiewek und legte seine Meisterprüfung ab. Als Carl Schiewek verstarb, übernahm Werner Steinmann das Atelier.
1939 heiratete er Agathe Wendhausen und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht einberufen. Nach einer schweren Verwundung durch einen Tiefflieger-Angriff in Frankreich lag Steinmann wochenlang in teilweiser Amnesie und ohne Sprache in einem Feldlazarett in Versailles. Danach wurde er als dienstuntauglich entlassen.
Nach Nordhausen zurückgekehrt, begann er, das verlassene Photogeschäft wieder aufzubauen. Durch die schweren Luftangriffe auf Nordhausen im April 1945 verlor er seine Frau, seinen 1943 geborenen Sohn Hans-Gerd und seine Schwiegereltern, die sich bei diesem Angriff am Jakobi-Kirchplatz in einem Luftschutzkeller befanden. Er und seine Mutter überlebten, weil sie sich zu dieser Zeit am Töpfertor aufhielten. In diesen Tagen fotografierte er unter dem Schock des Verlustes das zerstörte Nordhausen.
1946 heiratete er erneut; das Paar bekam zwei Töchter (geb. 1947 und 1952). Zu DDR-Zeiten war Steinmann ein gefragter Photograph in der Portrait- und Industriephotographie; zahlreiche seiner Bilder finden sich in Büchern und Bildbänden wieder. Er arbeitete bis zu seinem 80. Lebensjahr im Beruf.
Werner Steinmann verstarb mit 98 Jahren im Juli 2011.