Richard Scheuermann: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
Bot1 (Diskussion | Beiträge) Bot: Kategorie "Mann" hinzugefügt |
||
(4 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
|BILDBESCHREIBUNG= | |BILDBESCHREIBUNG= | ||
|SONSTIGES= | |SONSTIGES= | ||
|WIKIDATA=Q21607895 | |||
|PND=143092804 | |PND=143092804 | ||
}} | }} | ||
Zeile 22: | Zeile 23: | ||
Richard Scheuermann wurde als Sohn des Mühlenbesitzers Franz Scheuermann im Mecklenburg geboren. Ursprünglich wollte er nach Besuch des Schweriner Realgymnasiums Naturwissenschaften studieren, doch die Zerstörung der väterlichen Mühle durch Feuer machten dies unmöglich. In Metz im Reichsland Elsaß-Lothringen trat er eine Lehre im Postdienst an. Danach ging er zurück nach Schwerin, wo er heiratete. | Richard Scheuermann wurde als Sohn des Mühlenbesitzers Franz Scheuermann im Mecklenburg geboren. Ursprünglich wollte er nach Besuch des Schweriner Realgymnasiums Naturwissenschaften studieren, doch die Zerstörung der väterlichen Mühle durch Feuer machten dies unmöglich. In Metz im Reichsland Elsaß-Lothringen trat er eine Lehre im Postdienst an. Danach ging er zurück nach Schwerin, wo er heiratete. | ||
Später wurde er nach Hannover versetzt, wo er sich mit der dortigen Pflanzenwelt beschäftigte. Besonders galt den Adventivpflanzen (durch Handel und Verkehr eingeschleppte Pflanzen) sein Interesse | Später wurde er nach Hannover versetzt, wo er sich mit der dortigen Pflanzenwelt beschäftigte. Besonders galt den Adventivpflanzen (durch Handel und Verkehr eingeschleppte Pflanzen) sein Interesse. Er wies 1896 das nordamerikanische Malvengewächs ''Sida spinosa'' in Hannover nach. | ||
Scheuermann verzog nach Oppeln und später nach Dortmund, wo er Oberpostrat war. Er veröffentlichte zwischen 1924 und 1926 zur Flora Oberschlesiens und wandte sich in Dortmund wieder den Adventivpflanzen zu. | Scheuermann verzog nach Oppeln und später nach Dortmund, wo er Oberpostrat war. Er veröffentlichte zwischen 1924 und 1926 zur Flora Oberschlesiens und wandte sich in Dortmund wieder den Adventivpflanzen zu. | ||
1934 nahm er seinen Wohnsitz in Nordhausen und wohnte in der Hohensteiner | 1934 nahm er seinen Wohnsitz in Nordhausen und wohnte in der Hohensteiner Straße 14 (1937). Scheuermann trat in Kontakt mit [[Kurt Wein]] und veröffentlichte 1938 mit ihm die Arbeit ''[[Die Gartenunkräuter in der Stadt Nordhausen]]''. In den nächsten Jahren untersuchte er u. a. die Gebiete des [[Alter Stolberg|Alten Stolbergs]] und Kyffhäusers. | ||
Der Zweite Weltkrieg und die folgenden Jahre trafen Scheuermann wirtschaftlich und gesundheitlich. Sein Haus wurde in den Nachkriegsjahren beschlagnahmt | Der Zweite Weltkrieg und die folgenden Jahre trafen Scheuermann wirtschaftlich und gesundheitlich. Sein Haus wurde in den Nachkriegsjahren beschlagnahmt. Er selbst und seine langjährige Pflegerin wurden in einer Notwohnung untergebracht. Im Winter 1948 zog sich Scheuermann bei einer Wanderung im Harz eine Lungenentzündung zu und verstarb am 8. Januar 1949 an einem Herzschlag in Nordhausen. | ||
== Werke (Auswahl) == | == Werke (Auswahl) == | ||
Zeile 43: | Zeile 44: | ||
[[Kategorie:Geboren 1873]] | [[Kategorie:Geboren 1873]] | ||
[[Kategorie:Gestorben 1949]] | [[Kategorie:Gestorben 1949]] | ||
[[Kategorie:Mann]] |
Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:36 Uhr
|
Richard Scheuermann (geb. 6. November 1873 in Bützow bei Rostock; gest. 8. Januar 1949 in Nordhausen) war Postbeamter und wirkte als Botaniker. Er veröffentlichte zur Flora, vor allem der Adventivfloristik.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Richard Scheuermann wurde als Sohn des Mühlenbesitzers Franz Scheuermann im Mecklenburg geboren. Ursprünglich wollte er nach Besuch des Schweriner Realgymnasiums Naturwissenschaften studieren, doch die Zerstörung der väterlichen Mühle durch Feuer machten dies unmöglich. In Metz im Reichsland Elsaß-Lothringen trat er eine Lehre im Postdienst an. Danach ging er zurück nach Schwerin, wo er heiratete.
Später wurde er nach Hannover versetzt, wo er sich mit der dortigen Pflanzenwelt beschäftigte. Besonders galt den Adventivpflanzen (durch Handel und Verkehr eingeschleppte Pflanzen) sein Interesse. Er wies 1896 das nordamerikanische Malvengewächs Sida spinosa in Hannover nach.
Scheuermann verzog nach Oppeln und später nach Dortmund, wo er Oberpostrat war. Er veröffentlichte zwischen 1924 und 1926 zur Flora Oberschlesiens und wandte sich in Dortmund wieder den Adventivpflanzen zu.
1934 nahm er seinen Wohnsitz in Nordhausen und wohnte in der Hohensteiner Straße 14 (1937). Scheuermann trat in Kontakt mit Kurt Wein und veröffentlichte 1938 mit ihm die Arbeit Die Gartenunkräuter in der Stadt Nordhausen. In den nächsten Jahren untersuchte er u. a. die Gebiete des Alten Stolbergs und Kyffhäusers.
Der Zweite Weltkrieg und die folgenden Jahre trafen Scheuermann wirtschaftlich und gesundheitlich. Sein Haus wurde in den Nachkriegsjahren beschlagnahmt. Er selbst und seine langjährige Pflegerin wurden in einer Notwohnung untergebracht. Im Winter 1948 zog sich Scheuermann bei einer Wanderung im Harz eine Lungenentzündung zu und verstarb am 8. Januar 1949 an einem Herzschlag in Nordhausen.
Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- mit Kurt Wein: Die Gartenunkräuter in der Stadt Nordhausen, in: Hercynia 1(2), 1938, S. 232–264
- Die Solstellen am Kyffhäuser und ihre Pflanzenwelt in Vergangenheit und Gegenwart, in: 102. Ber. Naturhist. Ges. Hannover, 1954, S. 39–47.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Klaus-Jörg Barthel; Jürgen Pusch: Die Botaniker des Kyffhäusergebietes, Jena 2005, S. 286–289.
- Karl Kellner: Die floristische Erforschung der Südharzlandschaft um Nordhausen, 4. Teil, Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 6/1981), S. 58–72.
- Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 9783865953360