Industrie- und Handelskammer Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus NordhausenWiki
Artikel>Bicycle Tourer
K Korrektur vervollständigt
Lutz Jödicke (Diskussion | Beiträge)
K →‎Literatur: s. Lemma
 
(14 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Industrie- und Handelskammer Nordhausen''' (ursprünglich '''Handelskammer Nordhausen''') war eine preußische [[Industrie- und Handelskammer]] mit Sitz in [[Nordhausen]]
[[Datei:Wallrothstraße 4 Nordhausen.jpg|thumb|[[Wallrothstraße 4]]: Von 1939 bis 1944 und erneut seit 1990 Sitz der IHK]]
Die '''Industrie- und Handelskammer Nordhausen''' (ursprünglich ''Handelskammer Nordhausen'', kurz ''IHK'') war eine preußische Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Nordhausen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Auf Bitten der Kaufmannschaft um die Errichtung einer Handelskammer genehmigte das preußische Innenministerium am 12. Januar 1858 die Bildung der Handelskammer Nordhausen. Sie war zunächst nur für den [[Landkreis Nordhausen]] zuständig. Im Januar 1859 erfolgen die Wahlen, am 5. März konstituiert sich die Kammer. Sie bestand aus 20 Mitgliedern. Das preußischen Handelskammergesetz von 1870 stellte die Kammern auf eine neue rechtliche Basis. Am 13. Dezember 1872 wurde die Handelskammer Nordhausen dementsprechend reorganisiert. Das Kammergebiet umfasste vom 1. April 1873 an die Städte Nordhausen, Benneckenstein, Bleicherode und Ellrich, den Kreis Sangerhausen einschließlich der Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla und vom Landdrosteibezirk Hildesheim den Amtsbezirk Honstein.
Auf Bitten der Kaufmannschaft um die Errichtung einer Handelskammer genehmigte das preußische Innenministerium am 12. Januar 1858 die Bildung der Handelskammer Nordhausen. Sie war zunächst nur für den Landkreis Nordhausen zuständig. Im Januar 1859 erfolgen die Wahlen, am 5. März konstituiert sich die Kammer. Sie bestand aus 20 Mitgliedern. Das preußischen Handelskammergesetz von 1870 stellte die Kammern auf eine neue rechtliche Basis. Am 13. Dezember 1872 wurde die Handelskammer Nordhausen dementsprechend reorganisiert. Das Kammergebiet umfasste vom 1. April 1873 an die Städte Nordhausen, Benneckenstein, Bleicherode und Ellrich, den Kreis Sangerhausen einschließlich der Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla und vom Landdrosteibezirk Hildesheim den Amtsbezirk Honstein.


Nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten erfolgte auch die [[Gleichschaltung]] der IHK Nordhausen. Präsident Kranz wurde aus dem Amt gedrängt und die Kammer nach dem [[Führerprinzip]] neu organisiert und die Selbstverwaltung der Wirtschaft abgeschafft. Neuer Präsident wurde Ernst Tropus. 1942 verlor die Kammer den Rest an Eigenständigkeit und wurde in die Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg eingegliedert. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges erfolgte 1946 die Neugründung der IHK. Mit Auflösung der Länder und der Gründung von Bezirken in der DDR wurde die Tätigkeit der IHK 1953 beendet und in neue Strukturen der [[Industrie- und Handelskammer der DDR]] überführt.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erfolgte auch die Gleichschaltung der IHK Nordhausen. Präsident Kranz wurde im März 1933 aus dem Amt entlassen und die Kammer nach dem Führerprinzip neu organisiert und die Selbstverwaltung der Wirtschaft abgeschafft. Neuer Präsident wurde Ernst Tropus. 1942 verlor die Kammer den Rest an Eigenständigkeit und wurde in die Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg eingegliedert. Die Handelskammer belegte in den Jahren 1939 bis 1944 das repräsentative Haus [[Wallrothstraße 4]].
 
In der Sowjetischen Besatzungszone erfolgte 1946 die Neugründung der IHK. Mit Auflösung der Länder und der Gründung von Bezirken in der DDR wurde die Tätigkeit der IHK 1953 beendet und in neue Strukturen der Industrie- und Handelskammer der DDR überführt.


== Präsidenten ==
== Präsidenten ==
Zeile 10: Zeile 13:
* [[Heinemann Bach]] (1876–1885)
* [[Heinemann Bach]] (1876–1885)
* [[Eduard Riemann]] (1885–1886)
* [[Eduard Riemann]] (1885–1886)
* [[Albert Jäger (Unternehmer)|Albert Jäger]] (1886–1895)
* [[Albert Jäger]] (1886–1895)
* [[Hermann Hanewacker]] (1895–1908)
* [[Hermann Schmidt (Stadtältester)]] (1896–1908)
* [[Otto Hertzer]] (1908–1929)
* [[Otto Hertzer]] (1908–1929)
* [[Erich Kranz (Unternehmer)|Erich Kranz]] (1929–März 1933)
* [[Erich Kranz]] (1929–Mitte 1933)
* [[Ernst Tropus]] (ab 1933)
* [[Ernst Tropus]] (ab 31. Juli 1933–1939)
* [[Rudolf Uhley]] (1939–1945)
 
== Hauptgeschäftsführer und Syndikus ==
* [[Walter Schmidt]] (1905–nach 1930)<ref>{{Literatur|autor= |titel=[[Einwohnerbuch für Nordhausen (1930)|Einwohnerbuch 1930 von Nordhausen]] |ort=Nordhausen |verlag=Theodor Müller |jahr=1930 |seiten=467 |url=https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00283390/1930_0275_b.tif?logicalDiv=jportal_jparticle_01278975 |format=Digitalisat}}</ref><ref>{{Literatur|autor= [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.) |titel= [[Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989]] |ort= Horb am Neckar |verlag= Geiger |jahr= 2003 |seiten= 209 + 313 |url= |format= }}</ref>
* [[Jacob Peschken]] (1925–1945)


== Literatur ==
== Literatur ==
* Peter Kuhlbrodt: Chronik der Stadt Nordhausen: 1802 bis 1989, 2003, ISBN 978-3-89570-883-1, S. 100.
* [[Peter Kuhlbrodt]]: [[Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989]], 2003, ISBN 978-3-89570-883-1, S. 100.
* Ludwig Reinhard-Hermuth: Chronik der Stadt und des Post-Amts Nordhausen: mit besonderer Berücksichtigung der Verkehrs-Verhältnisse des Orts, 1876, S. 72, [https://books.google.de/books?id=I78wAAAAYAAJ&pg=PA72&dq=Ludwig+Salfeldt+Handelskammer&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjHj8C5upnnAhVFZlAKHajdAngQ6AEINzAC#v=onepage&q=Ludwig%20Salfeldt%20Handelskammer&f=false Digitalisat].
* Ludwig Reinhard-Hermuth: Chronik der Stadt und des Post-Amts Nordhausen: mit besonderer Berücksichtigung der Verkehrs-Verhältnisse des Orts, 1876, S. 72, [https://books.google.de/books?id=I78wAAAAYAAJ&pg=PA72&dq=Ludwig+Salfeldt+Handelskammer&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjHj8C5upnnAhVFZlAKHajdAngQ6AEINzAC#v=onepage&q=Ludwig%20Salfeldt%20Handelskammer&f=false Digitalisat].


{{DEFAULTSORT:IHK Nordhausen}}
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Industrie- und Handelskammer (Deutschland)|Nordhausen]]
<references/>
[[Kategorie:Organisation (Nordhausen)]]
 
[[Kategorie:Gegründet 1858]]
[[Kategorie:Organisation]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1953]]
[[Kategorie:Wirtschaft]]

Aktuelle Version vom 4. November 2023, 18:56 Uhr

Wallrothstraße 4: Von 1939 bis 1944 und erneut seit 1990 Sitz der IHK

Die Industrie- und Handelskammer Nordhausen (ursprünglich Handelskammer Nordhausen, kurz IHK) war eine preußische Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Nordhausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Bitten der Kaufmannschaft um die Errichtung einer Handelskammer genehmigte das preußische Innenministerium am 12. Januar 1858 die Bildung der Handelskammer Nordhausen. Sie war zunächst nur für den Landkreis Nordhausen zuständig. Im Januar 1859 erfolgen die Wahlen, am 5. März konstituiert sich die Kammer. Sie bestand aus 20 Mitgliedern. Das preußischen Handelskammergesetz von 1870 stellte die Kammern auf eine neue rechtliche Basis. Am 13. Dezember 1872 wurde die Handelskammer Nordhausen dementsprechend reorganisiert. Das Kammergebiet umfasste vom 1. April 1873 an die Städte Nordhausen, Benneckenstein, Bleicherode und Ellrich, den Kreis Sangerhausen einschließlich der Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla und vom Landdrosteibezirk Hildesheim den Amtsbezirk Honstein.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erfolgte auch die Gleichschaltung der IHK Nordhausen. Präsident Kranz wurde im März 1933 aus dem Amt entlassen und die Kammer nach dem Führerprinzip neu organisiert und die Selbstverwaltung der Wirtschaft abgeschafft. Neuer Präsident wurde Ernst Tropus. 1942 verlor die Kammer den Rest an Eigenständigkeit und wurde in die Gauwirtschaftskammer Halle-Merseburg eingegliedert. Die Handelskammer belegte in den Jahren 1939 bis 1944 das repräsentative Haus Wallrothstraße 4.

In der Sowjetischen Besatzungszone erfolgte 1946 die Neugründung der IHK. Mit Auflösung der Länder und der Gründung von Bezirken in der DDR wurde die Tätigkeit der IHK 1953 beendet und in neue Strukturen der Industrie- und Handelskammer der DDR überführt.

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptgeschäftsführer und Syndikus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerbuch 1930 von Nordhausen. Nordhausen: Theodor Müller, 1930. S. 467. (Digitalisat)
  2. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 209 + 313.