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Das Wohnhaus '''Altendorf 30''' war ein zweiflügliger spätklassizistischer Putzbau im Palazzo-Stil in der Nordhäuser Altstadt. Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als erstes Massivhaus mit anderthalb Geschossen in Nordhausen errichtet und galt kunsthistorisch als eines der wertvollsten Bauwerke der Stadt. Hervorzuheben war der pavillonartige Eckbau als Blickfang, der um ein Vollgeschoß turmartig erhöht war. An der Fassade waren Elemente der italienischen Renaissancearchitektur – Bandrustika, rundbogige Fenster mit Steinschnitt-Imitaten an den Archivolten – zu erkennen.
Das Wohnhaus '''Altendorf 30''' war ein zweiflügliger spätklassizistischer Putzbau im Palazzo-Stil in der [[Altstadt|Nordhäuser Altstadt]]. Nach dem Abbruch im Jahr 2017 entstand am Standort ein zweigeschossiges Wohnhaus, das sich am historischen Vorgängerbau orientiert.
 
== Geschichte ==
Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als erstes Massivhaus mit anderthalb Geschossen in Nordhausen errichtet und galt kunsthistorisch als eines der wertvollsten Bauwerke der Stadt. Hervorzuheben war der pavillonartige Eckbau als Blickfang, der um ein Vollgeschoß turmartig erhöht war. An der Fassade waren Elemente der italienischen Renaissancearchitektur – Bandrustika, rundbogige Fenster mit Steinschnitt-Imitaten an den Archivolten – zu erkennen.


Das Gebäude gehörte zum relativ großen Komplex der damaligen Branntweinfabrik von Friedrich Schulze. Später übernahmen Albert Meinicke und Paul Brehme diesen Betrieb. Ab 1910/11 betrieb Richard Knorr hier eine Dampf-Kornbrennerei, um 1925 wurde eine Kautabakfabrik von Paul Schott etabliert. Bis in die 1930er Jahre unterhielt die Familie Goldschmidt hier eine Rohprodukten-Handlung. Nach der Wiedervereinigung stand das mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte Haus leer und verfiel.
Das Gebäude gehörte zum relativ großen Komplex der damaligen Branntweinfabrik von Friedrich Schulze. Später übernahmen Albert Meinicke und Paul Brehme diesen Betrieb. Ab 1910/11 betrieb Richard Knorr hier eine Dampf-Kornbrennerei, um 1925 wurde eine Kautabakfabrik von Paul Schott etabliert. Bis in die 1930er Jahre unterhielt die Familie Goldschmidt hier eine Rohprodukten-Handlung. Nach der Wiedervereinigung stand das mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte Haus leer und verfiel.


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Im Juni 2014 wurde eine Abrißgenehmigung erteilt, Einsprüche des Denkmalbeirates blieben erfolglos<ref>[http://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/wirtschaft/detail/-/specific/Abrissgenehmigung-fuer-Altendorf-30-erteilt-943127795 Thüringer Allgemeine: ''Abrissgenehmigung für Altendorf 30 erteilt'', 6. Juni 2014.]</ref>; es wurde gefordert, wenigstens die Fassade zu erhalten. Mitte Februar 2017 erfolgte der Abriss von Altendorf 30.<ref>[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=206803 NNZ: ''Abriss soll beginnen'', 14. Februar 2017.]</ref>


Im Juni 2014 wurde eine Abrißgenehmigung erteilt, Einsprüche des Denkmalbeirates blieben erfolglos<ref>[http://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/wirtschaft/detail/-/specific/Abrissgenehmigung-fuer-Altendorf-30-erteilt-943127795 Thüringer Allgemeine: ''Abrissgenehmigung für Altendorf 30 erteilt'', 6. Juni 2014.]</ref>; es wurde gefordert, wenigstens die Fassade zu erhalten. Mitte Februar 2017 erfolgte der Abriss von Altendorf 30.<ref>[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=206803 NNZ: ''Abriss soll beginnen'', 14. Februar 2017.]</ref>
2018 wurde an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, entworfen vom Architekturbüro Tobias Winkler, der sich an den historischen Vorgängerbau anlehnt und in Zusammenarbeit mit der Denkmalfachbehörde entstand. Das zweigeschossige Wohnhaus mit sechs Mietwohnungen wurde ebenfalls mit dem charakteristischen Eckturm versehen. Die straßenseitige Fassade aus Putz und Verblendmauerwerk nehmen ebenfalls Bezug auf die einstige Gestaltung.


== Externe Verweise ==
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[[Kategorie:Bauwerk]]
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2023, 17:03 Uhr

Altendorf 30 (2015)
Neubau Altendorf 30 (2019)

Das Wohnhaus Altendorf 30 war ein zweiflügliger spätklassizistischer Putzbau im Palazzo-Stil in der Nordhäuser Altstadt. Nach dem Abbruch im Jahr 2017 entstand am Standort ein zweigeschossiges Wohnhaus, das sich am historischen Vorgängerbau orientiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als erstes Massivhaus mit anderthalb Geschossen in Nordhausen errichtet und galt kunsthistorisch als eines der wertvollsten Bauwerke der Stadt. Hervorzuheben war der pavillonartige Eckbau als Blickfang, der um ein Vollgeschoß turmartig erhöht war. An der Fassade waren Elemente der italienischen Renaissancearchitektur – Bandrustika, rundbogige Fenster mit Steinschnitt-Imitaten an den Archivolten – zu erkennen.

Das Gebäude gehörte zum relativ großen Komplex der damaligen Branntweinfabrik von Friedrich Schulze. Später übernahmen Albert Meinicke und Paul Brehme diesen Betrieb. Ab 1910/11 betrieb Richard Knorr hier eine Dampf-Kornbrennerei, um 1925 wurde eine Kautabakfabrik von Paul Schott etabliert. Bis in die 1930er Jahre unterhielt die Familie Goldschmidt hier eine Rohprodukten-Handlung. Nach der Wiedervereinigung stand das mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte Haus leer und verfiel.

Im Juni 2014 wurde eine Abrißgenehmigung erteilt, Einsprüche des Denkmalbeirates blieben erfolglos[1]; es wurde gefordert, wenigstens die Fassade zu erhalten. Mitte Februar 2017 erfolgte der Abriss von Altendorf 30.[2]

2018 wurde an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, entworfen vom Architekturbüro Tobias Winkler, der sich an den historischen Vorgängerbau anlehnt und in Zusammenarbeit mit der Denkmalfachbehörde entstand. Das zweigeschossige Wohnhaus mit sechs Mietwohnungen wurde ebenfalls mit dem charakteristischen Eckturm versehen. Die straßenseitige Fassade aus Putz und Verblendmauerwerk nehmen ebenfalls Bezug auf die einstige Gestaltung.

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Altendorf 30 (Nordhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]