Tischlerei Lüders: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Nach der Rückkehr aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 gründete der 34-jährige Tischlermeister August Friedrich Ludwig auf einem Hinterhof in der Casseler Straße-Ecke Moltkestraße eine kleine Werkstatt zur Herstellung von Fenstern und Türen.
Nach der Rückkehr aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 gründete der 34-jährige Tischlermeister August Friedrich Lüders auf einem Hinterhof in der Casseler Straße-Ecke Moltkestraße eine kleine Werkstatt zur Herstellung von Fenstern und Türen.
Die handwerklichen Fertigkeiten hatte sich der Tischlermeister zuvor im Dienst für Ernst August, Herzog zu Braunschweig, angeeignet. In der aufstrebenden Industriestadt Nordhausen bestand großer Bedarf an Wohnraum für die zuströmenden Arbeiter. Schon bald wurde der Betrieb vergrößert, so dass die Werkstatt in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umzog, bis 1912 schließlich der Neu- und Umbau für Werkstatt und Wohnhaus an der [[Bismarckstraße]] (heute Emil-Reichardt-Straße 3) abgeschlossen war.
Die handwerklichen Fertigkeiten hatte sich der Tischlermeister zuvor im Dienst für Ernst August, Herzog zu Braunschweig, angeeignet. In der aufstrebenden Industriestadt Nordhausen bestand großer Bedarf an Wohnraum für die zuströmenden Arbeiter. Schon bald wurde der Betrieb vergrößert, so dass die Werkstatt in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umzog, bis 1912 schließlich der Neu- und Umbau für Werkstatt und Wohnhaus an der [[Bismarckstraße]] (heute Emil-Reichardt-Straße 3) abgeschlossen war.



Aktuelle Version vom 20. Mai 2024, 11:03 Uhr

Die Tischlerei Lüders ist ein traditionsreicher Handwerksbetrieb in Nordhausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Rückkehr aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 gründete der 34-jährige Tischlermeister August Friedrich Lüders auf einem Hinterhof in der Casseler Straße-Ecke Moltkestraße eine kleine Werkstatt zur Herstellung von Fenstern und Türen. Die handwerklichen Fertigkeiten hatte sich der Tischlermeister zuvor im Dienst für Ernst August, Herzog zu Braunschweig, angeeignet. In der aufstrebenden Industriestadt Nordhausen bestand großer Bedarf an Wohnraum für die zuströmenden Arbeiter. Schon bald wurde der Betrieb vergrößert, so dass die Werkstatt in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umzog, bis 1912 schließlich der Neu- und Umbau für Werkstatt und Wohnhaus an der Bismarckstraße (heute Emil-Reichardt-Straße 3) abgeschlossen war.

Nach dem Tod des Firmengründers 1915 übernahm dessen Sohn Gustav Lüders den Handwerksbetrieb. Unter seiner Leitung blieb die Produktion von Fenstern und Türen zentraler Tätigkeitsbereich, es wurden aber auch in begrenztem Umfang Möbel gefertigt sowie kleinere Reparaturarbeiten übernommen. In dieser Zeit arbeiteten zeitweise bis zu zehn Gesellen und zwei Lehrlinge in der Tischlerei - die Ausbildung des Nachwuchses hatte schon immer einen hohen Stellenwert.

1933 ging die Leitung an die Söhne Friedrich und Hermann über, die den Betrieb fortan unter "H. & F. Lüders - Bau- und Möbeltischlerei" führten. Friedrich wurde 1934 zum Tischlermeister und später zum Innungsobermeister. Die Werkstatt überstand die Luftangriffe auf Nordhausen 1945 unbeschadet und konnte nach Kriegsende zügig den Betrieb wieder aufnehmen. Allerdings verlagerte sich der Tätigkeitsschwerpunkt nun auf die Möbelproduktion und -restauration, während die Fenster- und Türenherstellung nur noch in geringerem Umfang erfolgte.

In der DDR-Zeit unterlag die Tischlerei ab 1958 Beschränkungen hinsichtlich der zulässigen Mitarbeiterzahl durch das neue Handwerksgesetz. So durften maximal drei Gesellen und zwei Auszubildende - letztere wurden bei der Mitarbeiterberechnung nicht gezählt - beschäftigt werden. Dies sollte die Tischlerei zu einem Beitritt zur Produktionsgenossenschaft bewegen, wogegen sich die Inhaber jedoch wehrten. Stattdessen firmierte der Betrieb weiterhin in Familienbesitz und fertigte mit seiner Stammbelegschaft neben Möbeln auch Fenster, Türen und Sonderanfertigungen wie Herrenzimmer.

Wolfgang Lüders, der den Betrieb 1975 von seinem Vater Friedrich übernommen hatte, übergab 1994 an Schwiegersohn Peter Walther. Dieser hatte 1989 seine Meisterprüfung abgelegt. Aktuell fertigt sie vorrangig Möbel nach individuellen Kundenwünschen sowie Restaurationen und allgemeine Bautischlerarbeiten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]