Diskussion:11. April: Unterschied zwischen den Versionen
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Ehrungen verdient hätten auch ehemalige Insassen des KZ Mittelwerks Dora: russische, polnische und ukrainische Kriegsgefangene, die im Werk der Montania Nordhausen in der V-Waffen-Produktion 1945 -1947 ab Herbst 1945 unter höchster Geheimhaltung zusammen mit deutschen Technikern für die Sowjets Aggregate für die Sowjetischen Rekonstruktionen der V-Waffen produziert haben sollen. Im Herbst 1947 starteten vom Raketenversuchsgelände Kapustin Yar 11 nagelneue V2-Raketen aus der Nordhäuser V2-Fertigung. Über das Schicksal dieser überlebenden Häftlinge ist mir nichts bekannt. Wäre vielleicht auch mal eine Historiker-Recherche und Ehrung dieser Zwangsarbeiter nicht unter SS-Zwang, sondern unter Sowjet-Zwang wert. | |||
Quelle: nnz-Forum, DDR-Facharbeiter, 11.04.2022, 22.57 Uhr--[[Benutzer:Meyenburgstrasse|Meyenburgstrasse]] ([[Benutzer Diskussion:Meyenburgstrasse|Diskussion]]) 12:29, 12. Apr. 2022 (CEST) | |||
Als Nordhäuser gedenke ich am 11. April auch der Toten und Überlebenden, die von der sowjetischen Geheimpolizei GPU ab Herbst 1945 im Keller einer Villa in der Karolinger-Straße/Georgi-Dimitroff-Straße eingesperrt wurden. Drei Wochen später verschwanden sie ohne Information der Angehörigen. Im Herbst 1948 erhielten die Angehörigen Postkarten ohne Absender mit einem Kurztext: "Vorname XY; kommt Donnerstag ..Uhr Bahnhof Nordhausen an." Tatsächlich stieg um diese Uhrzeit ein abgemagertes Männchen, mein Vater Sigurd Rudloff, aus dem Zug. Er war drei Jahre ohne Anklage, ohne Verfahren im Speziallager Nr. 2 Buchenwald bei Weimar inhaftiert. Buchenwald war eines der insgesamt 10 Lager und drei Gefängnisse in der sowjetischen Besatzungszone, die von der Besatzungsmacht zur Internierung von Deutschen benutzt wurden. Seit August 1945 führte der sowjetische Sicherheitsdienst die vorhandenen Baulichkeiten des Konzentrationslagers Buchenwald weiter. Vorrangig wurden dort lokale Funktionsträger der NSDAP, aber auch Jugendliche und Denunzierte interniert. Jeglicher Kontakt nach außen wurde unterbunden, ein auch nur im Ansatz rechtsförmiges Verfahren fand nicht statt. Etwa 7000 Häftlinge kamen in den sowjetischen Sicherheitslagern ums Leben. Ihre Namen wurden nicht von den Sowjets registriert. Zu ihrer Erinnerung hat man bei der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar 3000 Stahl-Stelen in einem Wäldchen eingepflanzt. An folgende Namen von zurückgekehrten Mithäftlingen meines Vaters, Sigurd Rudloff, in Buchenwald erinnere ich mich: | |||
Langbein, Bäckerstrasse; | |||
Rektor Stoffregen, Karolingerstraße; | |||
Stodolka, Hohensteinerstraße; | |||
Schlossermeister Rollfinke, Altendorf; | |||
Nicht zurückgekehrt: Syndikus Usbeck, Karolingerstraße; | |||
Jost-Dieter Rudloff--[[Benutzer:Meyenburgstrasse|Meyenburgstrasse]] ([[Benutzer Diskussion:Meyenburgstrasse|Diskussion]]) 12:29, 12. Apr. 2022 (CEST) |
Aktuelle Version vom 12. April 2022, 11:29 Uhr
Ehrungen verdient hätten auch ehemalige Insassen des KZ Mittelwerks Dora: russische, polnische und ukrainische Kriegsgefangene, die im Werk der Montania Nordhausen in der V-Waffen-Produktion 1945 -1947 ab Herbst 1945 unter höchster Geheimhaltung zusammen mit deutschen Technikern für die Sowjets Aggregate für die Sowjetischen Rekonstruktionen der V-Waffen produziert haben sollen. Im Herbst 1947 starteten vom Raketenversuchsgelände Kapustin Yar 11 nagelneue V2-Raketen aus der Nordhäuser V2-Fertigung. Über das Schicksal dieser überlebenden Häftlinge ist mir nichts bekannt. Wäre vielleicht auch mal eine Historiker-Recherche und Ehrung dieser Zwangsarbeiter nicht unter SS-Zwang, sondern unter Sowjet-Zwang wert. Quelle: nnz-Forum, DDR-Facharbeiter, 11.04.2022, 22.57 Uhr--Meyenburgstrasse (Diskussion) 12:29, 12. Apr. 2022 (CEST)
Als Nordhäuser gedenke ich am 11. April auch der Toten und Überlebenden, die von der sowjetischen Geheimpolizei GPU ab Herbst 1945 im Keller einer Villa in der Karolinger-Straße/Georgi-Dimitroff-Straße eingesperrt wurden. Drei Wochen später verschwanden sie ohne Information der Angehörigen. Im Herbst 1948 erhielten die Angehörigen Postkarten ohne Absender mit einem Kurztext: "Vorname XY; kommt Donnerstag ..Uhr Bahnhof Nordhausen an." Tatsächlich stieg um diese Uhrzeit ein abgemagertes Männchen, mein Vater Sigurd Rudloff, aus dem Zug. Er war drei Jahre ohne Anklage, ohne Verfahren im Speziallager Nr. 2 Buchenwald bei Weimar inhaftiert. Buchenwald war eines der insgesamt 10 Lager und drei Gefängnisse in der sowjetischen Besatzungszone, die von der Besatzungsmacht zur Internierung von Deutschen benutzt wurden. Seit August 1945 führte der sowjetische Sicherheitsdienst die vorhandenen Baulichkeiten des Konzentrationslagers Buchenwald weiter. Vorrangig wurden dort lokale Funktionsträger der NSDAP, aber auch Jugendliche und Denunzierte interniert. Jeglicher Kontakt nach außen wurde unterbunden, ein auch nur im Ansatz rechtsförmiges Verfahren fand nicht statt. Etwa 7000 Häftlinge kamen in den sowjetischen Sicherheitslagern ums Leben. Ihre Namen wurden nicht von den Sowjets registriert. Zu ihrer Erinnerung hat man bei der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar 3000 Stahl-Stelen in einem Wäldchen eingepflanzt. An folgende Namen von zurückgekehrten Mithäftlingen meines Vaters, Sigurd Rudloff, in Buchenwald erinnere ich mich: Langbein, Bäckerstrasse; Rektor Stoffregen, Karolingerstraße; Stodolka, Hohensteinerstraße; Schlossermeister Rollfinke, Altendorf; Nicht zurückgekehrt: Syndikus Usbeck, Karolingerstraße; Jost-Dieter Rudloff--Meyenburgstrasse (Diskussion) 12:29, 12. Apr. 2022 (CEST)